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Civilization-News: Preußische Nachrichten

Wenn ich nicht grad unter der Woche praktikumsmäßig unterwegs bin, spiele ich zur Zeit wieder gern Civilization V. Im aktuellen Spiel (auf Schwierigkeit schwer) geht es mit Bismarck wieder ordentlich rund. Komplett gewinnen kann ich das Spiel wohl nicht mehr, ich bin schon im Jahr 2046 oder so und 2050 müsste offiziell Schluss sein. Aber ich hatte auch so Spaß (und echt gestresste Nerven).

Dass es nun etwas martialistisch klingt bitte ich zu entschuldigen. Es handelt sich natürlich um Rollensprache!

Preußisches Nachrichtenblatt zu Civilization V

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— TOLEDO: NUKLEARER ERSTSCHLAG DURCH SPANIEN —

Nach dem kürzlich überraschend erfolgten spanischen nuklearen Erstschlag auf die Großstadt Toledo reagierte die deutsche Regierung mit einer scharfen Protestnote an den Kriegsgegner Spanien.
Toledo war erst kurz zuvor nach schweren Bombardierungen der deutschen Marine durch Landeinheiten erobert worden. Man hatte gerade damit begonnen, die Verhältnisse in der Stadt zu ordnen und eine stabile Übergangsverwaltung einzurichten.

Derzeit sind noch keine Pressefotos des grauenhaften Anschlags verfügbar, die aktuellsten Fotos stammen von kurz vor und direkt nach der Eroberung Toledos durch deutsche Truppen. Der Atomschlag folgte kurz darauf während der Belagerung Barcelonas.

Dem Einsatz des Atomwaffenarsenals war keinerlei Warnung durch die spanische Regierung vorausgegangen. Der deutsche Anführer Bismarck reagierte entsetzt auf diesen barbarischen Akt der verzweifelten Aggression. Er bedauere sehr den Verlust der dort stationierten militärischen Einheiten, unter anderem eines durch die zuvor erfolgte Bombardierung der Stadt schwer beschädigten Schlachtschiffes, das sich zur Reparatur in der städtischen Werft befunden hatte. Die Soldaten der verlorenen Einheiten werden posthum in einem feierlichen Akt mit den höchsten Ehrungen ausgezeichnet werden.

Sein Mitgefühl gelte auch der spanischen Zivilbevölkerung. In der Stadt haben sich noch sehr viele spanische Einwohner befunden, von denen etwa 90% durch den Abwurf der Atombombe ums Leben gekommen sind. Bismarck wies darauf hin, dass der Anschlag ohne ernsthafte strategische Zielsetzungen durchgeführt worden war.

Der Hintergrund des nuklearen Angriffs ist tatsächlich schwer zu begreifen. Strategie-Experten betonen, dass dieser Angriff den militärischen Erfolg gegen Spanien kaum verlangsamen hätte können. Schweres Kriegsgerät wie die deutsche Flotte und einige Panzerdivisionen hätten sich bereits weit außerhalb des nuklearen Wirkungskreises befunden. Betroffen war tatsächlich die Nachhut – darunter mindestens eine Sanitäter-Einheit -, die den Übergang der Stadt in die deutsche Verwaltung beaufsichtigten, sowie die verbliebene spanische Zivilbevölkerung. Tatsächlich habe der Angriff diesen Übergang sogar beschleunigt: Die überlebende Bevölkerung habe durch den Atombombenabwurf jegliche Widerstandskraft und alle Sympathien für Isabella von Spanien verloren.

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— DIE LAGE AN DER SPANIEN-FRONT —

Der derzeitige Deutsch-Spanische Krieg entwickelt sich aus militärischer Sicht ausgezeichnet. Die spanische Millionenstadt Barcelona steht kurz vor dem Fall, in diesen Minuten wird die Verteidigung der Stadt mit unerbittlichem Geschützfeuer der deutschen Schlachtschiffe bombardiert, während mehrere Infanterieeinheiten und zwei Panzerdivisionen vor Ort nur auf das Signal zum Einmarsch in die Stadt warten. Regierungskreise lassen verlauten, dass der militärische Sieg Deutschland voraussichtlich Zugang zu weiteren Luxusressourcen gewähren wird.

Damit stehen die deutschen Truppen zudem vor der spanischen Hauptstadt Madrid. Ernsthafte Gegenwehr wird hier nicht erwartet, nachdem Spanien innerhalb der letzten Jahre die Seehoheit verlor. Allerdings ist nicht zu anzunehmen, Madrid noch vor dem Jubiläumsjahr 2050 dem Reich eingliedern zu können, so ein Generalsstabssprecher.

— VERTEIDIGUNG ABRÜSTEN? —

Die Debatte über die Abrüstung der Verteidigung küstennaher Städte reißt nicht ab. Seit Jahrhunderten sind an den traditionell durch Angriffe von See gefährdeten Städten – besonders Wilhelmshaven und Mogadischu – Artillerie-Batterien im Hinterland stationiert. Diese haben in der Vergangenheit äußerst flexibel und erfolgreich auch auf schwerste Angriffe von See durch spanische und persische Flottenverbände reagieren können und so diese Städte mehrmals vor feindlicher Eroberung schützen können.

Nachdem die deutsche Armee im Verlauf der letzten zwei Jahrzehnte Persien entscheidend besiegen- und die spanische Flotte derart dezimieren konnte, dass sie nach Militärberichterstattern inzwischen die Seehoheit besitzt, wäre theoretisch tatsächlich daran zu denken, die im Grunde nicht mehr benötigte Artillerie abzuziehen. Dennoch – das oberste Ziel, die Integrität des Reichs, muss weiterhin verfolgt werden. Zu tief sitzen die Erinnerungen an wie aus dem Nichts kommende Marinestreitkräfte, die eine Stadt sturmreif bombardieren, bevor eine wirkungsvolle Verteidigung organisiert werden kann. Auch der Verlust Helgolands vor der deutschen Küste an die spanische Hochseeflotte vor etwa 3000 Jahren schmerzt noch immer. Inzwischen hat das Reich zudem eine Größe angenommen, die Truppenverlegungen im Notfall effektiv nur durch Flughäfen erlaubt. Diese müssen erst noch im großen Stil errichtet werden. Anschließend wäre tatsächlich zu erwägen, die punktuelle schwere Verteidigung aufzugeben und die stationierten Verbände in die Frontlinien einzubinden.

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— GERECHTER KRIEG? —

„Es gibt keine gerechten Kriege“, könnte man sagen. Kann Gewalt jemals gerecht sein? Krieg ist ein hartes Geschäft. Das weiss niemand mehr als Deutschland unter seinem beliebten Oberhaupt Bismarck. Regierungsgegner kritisieren jedoch noch immer den schnellen Vormarsch deutscher Truppen auf dem spanischen Kontinent. Ein Regierungssprecher verweist hier darauf, dass die persisch-spanische Allianz die Entwicklung Deutschlands beinahe von der Gründung an sabotiert hatte. Es gelang ihnen trotz der durch sie erfolgten Kriegserklärungen stets, dabei Deutschland die Kriegsschuld zuzuweisen. Dadurch konnte sie die Weltgemeinschaft überzeugen, mehrmals internationale Handelsembargos gegen Deutschland durchzuzusetzen, so dass die finanzielle Lage des Landes seit Jahrtausenden angespannt ist. Unsere Luxusressourcen wurden zudem als verwerflich deklariert, so dass die Bevölkerung sich nicht mehr daran erfreuen durfte. War das etwa gerecht?

Wir sind aber noch immer da. Ja, Bismarck erwog in klassischer Zeit tatsächlich die Abdankung. Diese wenig bekannte Tatsache wurde offiziell durch einen engen Vertrauten bestätigt. Doch er dankte nicht ab, er – wir alle! – biss die Zähne zusammen und verteidigten unsere Städte mit Klauen und Zähnen gegen die fortwährenden Aggressionen. Persien und Spanien vereint gegen die kleine preußische Nation – war das etwa gerecht?

Wir alle gemeinsam ermöglichten erst den Triumph über Griechenland, und als Persien schließlich von sich aus ein für sich äußerst ungünstiges Friedensangebot – sie überließen uns DREI Städte! – machte, konnten wir unsere Vorherrschaft über den gesamten Kontinent ausdehnen. Dennoch, es kann nicht genügend auf die Entbehrungen jener Jahrzehnte hingewiesen werden. Deutschland befand sich epochenlang im zähen Stellungskrieg, wurde an mehreren Fronten angegriffen, die militärische Schwäche diplomatisch verhöhnt und strategisch ausgenutzt. Aus diesem Grunde ist Spanien und vor allem Marokko technologisch weit voraus. Nun konnten wir uns einen Platz an der Sonne erkämpfen, unsere Städte prosperieren und unsere Armeen marschieren unentwegt vorwärts. Nein – hier über gerechte oder ungerechte Kriege zu lamentieren ist falsch. Nach jahrtausendelanger Unterdrückung, während der alle Nationen ein (bis heute intaktes!) Handelsembargo gegen uns aussprachen, uns kein zufriedenes Gesicht gegönnt wurde und wir dennoch unseren Weg gehen konnten, steht es uns zu, diese Stärke ebenso zu nutzen wie sie bislang immer nur gegen uns genutzt worden ist.

Der völlig ungerechtfertigte und im Grunde gegen die eigene spanische Stadtbevölkerung gerichtete Nuklearschlag auf Toledo zeigt, mit wem wir es hier zu tun haben. War das etwa gerecht?

Nein – Spanien und zuvor Persien und auch Griechenland waren niemals gerecht. Warum sollte Bismarck nun gerecht sein? Sollten wir Frieden halten und nur warten, bis Spanien erneut eine Flotte auf die Beine stellt? Wir wissen, dass Isabella sicher keinen gerechten Krieg führen wird.

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