The Witcher – Wild Hunt ist der dritte und letzte Teil der Hexer-Rollenspielserie. Wie auch Teil 1 (2007) und Teil 2 (2011) basiert The Witcher auf den Büchern „Der Hexer“ von Andrzej Sapkowski. Sowohl Bücher als auch Vorgänger sind sehr empfehlenswert.
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Die Hintergrundgeschichte
In Wild Hunt geht es ganz um Geralts Ziehtochter Cirilla, genannt Ciri. Das Mädchen mit dem aschblonden Haar nimmt auch in den Büchern viel Raum ein. Ciri ist vor langer Zeit verschwunden, aber in seinen Träumen hat Geralt das Gefühl, dass sie in Gefahr schwebt. Die Wilde Jagd sei hinter hier her – den Ciri ist „das Ältere Blut“ und verfügt über besondere magische Kräfte. Also macht sich Geralt auf die Suche – zunächst nach seinen alten Weggefährten Yennefer von Vengerberg, Triss Merigold, Zoltan dem Zwerg und natürlich Rittersporn, dem wortgewandten Barden.
Neben dieser Geschichte findet sich eine Unmenge weitere Quests. Geralt wird jedenfalls nicht langweilig. Es gibt Flüche zu brechen, vermisste Personen aufzufinden, alte Ruinen zu durchsuchen, und – das darf nicht fehlen: Monster zu töten.
Brutale Spielwelt ohne Gut und Böse
Die Welt Geralt von Rivas ist dreckig und voller Gewalt. Es gibt Rassismus und Krieg und Geralt, der Hexer, ist kein Auserwählter mit Superkräften wie oft in anderen Spielen (Oblivion, Skyrim, Elder Scrolls Online). Er ist ein Mutant mit Superkräften ^^ Hexer sind professionelle Monsterjäger, die sich ihre Dienste einiges kosten lassen. Dafür sind sie einerseits beliebt, denn sie lösen die Probleme anderer Leute. Andererseits sind sie verhasst, denn durch die Not anderer verdienen sie ihr Geld – und genetisch veränderten Männern gegenüber sollte man ein gesundes Misstrauen hegen.
Jedenfalls – das Spiel setzt die Buchvorlage sehr gut um. Da man keine Rücksicht auf Gender- oder political correctness nimmt, gibt es
- mit Kraftausdrücken gewürzte Sprüche und Beleidigungen
- schwarzen Humor
- nicht nur erotische Andeutungen, sondern auch eindeutige Sexszenen
Dadurch entsteht in The Witcher eine stimmige und glaubhafte Welt (im Gegensatz zu ESO, was dort ein großes Manko ist), die unglaublich Spaß macht, wo man aber auch nicht unbedingt leben will ^^ Mehr „Game of Thrones“ als „Herr der Ringe“.
Das merkt man in der Witcher-Welt auch. Es gibt selten mal nur gut oder böse, schwarz oder weiß. Kaum etwas ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Ja – der böse Ehemann trinkt und verprügelt seine Frau und man muss ihn einfach verachten. Aber es kommt raus, dass die Frau hinter seinem Rücken jahrelang fremd gegangen ist und daher nicht ausschließlich das arme Unschuldslamm ist, für das man sie anfangs gehalten hat.
Schwere Entscheidungen
Eine der wesentlichen Komponenten der Witcher-Spiele sind die Entscheidungen, die man treffen kann. Oft muss man sich entscheiden, für welche Seite man Partei ergreift, und die Konsequenzen können sich so auswirken, dass Quests einen anderen Verlauf nehmen. Oft merkt man auch erst später, was man angerichtet hat.
Man merkt es schon: Hier ist die Story wichtig, nicht nur das Draufhauen. Die Quests in Witcher 3 sind so designed, dass sie mitreißen. Es gibt kein einfaches „laufe von A nach B, sammle x von Y und komm dann wieder“. Natürlich muss man auch laufen, aber die Quests nehmen unerwartete Wendungen, so dass man wirklich das Gefühl hat, etwas zu erleben statt nur eine blöde Aufgabe zu erfüllen.
Quests in The Witcher 3
Die vollvertonten Quests sind sehr abwechslungsreich und haben immer wieder unerwartete Wendungen. Da will ich jetzt gar nicht breit drauf eingehen, nur ein paar schöne Beispiele von „Nebenbei-Erlebnissen“ in Questketten, die mir grad ganz spontan einfallen:
Die Frau mit der Bratpfanne
Wenn Geralt auf Spurensuche ist, dann kommentiert er immer alles, was wichtig ist. So von wegen „Asche, schon eine Weile kalt, aber vor ein paar Stunden war der Typ noch da“ oder „ein umgefallener Kerzenleuchter, hier gab es einen Kampf“. Einmal hat mich eine alte Frau in ein Haus geschickt, um ihre Bratpfanne wieder zu besorgen (… ja. Sie hat mir eine lange Geschichte über ihre Bratpfanne erzählt). Ich geh also rein und Geralt kommentiert alles, wie er es eben macht. Auf einmal von draußen die Frau: „Und über mich sagen sie, ich sei verrückt, wenn ich mit mir selber spreche…“
Der Troll und die Boote
Ein Felstroll wird von der Armee angeheuert, Boote zu bewachen. Ok, warum ein Troll? Man weiß es nicht, eigentlich sind Trolle Monster, die man bekämpft. Dieser hier ist aber nett und will sein Bestes tun. Er soll also Boote bewachen, bis die Soldaten wiederkommen. Er erzählt mir, dass er seine Aufgabe unbedingt gut erfüllen will.
Zum Bewachen der Boote habe er einen Zaun benötigt, um die bösen Bauern, von denen man die Boote zuvor beschlagnahmt hatte, fernzuhalten. Da er aber kein Holz hatte, hat der Troll eine tolle Idee gehabt: Boote auseinandernehmen und daraus Zaun bauen. „Booote bewachen Boooote.“ Genial ^^ Steht der gute Felstroll also mitten in seinem Lager, umzäunt mit den Überresten der Boote, die er bewachen soll, und singt grauenhaft falsch Armeelieder. <3
Doppelt gemoppelt
Quest mit einem Doppler, der sich in jedes beliebige Lebewesen verwandeln kann. Der Doppler hat auf dem Markt Lebensmittel geklaut und der Standbesitzer heuert Geralt an, um das Problem zu lösen (der Händler will den Dieb tot sehen, es gibt aber auch andere Möglichkeiten).
Geralt stellt den Doppler, der sich dann ein paar mal vor Geralts Augen verwandelt (klasse gemacht) und schließlich versucht wegzulaufen. Geralt hinterher mit den Worten „Immer der gleiche Scheiß“ und einem Augendreher <3. Am Ende tritt mir der Doppler in Geralts eigenem Aussehen gegenüber. Er kann mich überzeugen, ihn leben zu lassen. Ich lasse ihn laufen, gehe zurück zum Auftraggeber, der mir aber – weil ich den Dieb nicht umgebracht habe – kein Geld geben will. Geralt wird böse und droht „Gib mir das abgemachte Geld, sonst wird dir die unsichtbare Hand des Marktes eine klatschen.“ ^^ Am Ende kriege ich nur 50% und der Händler sagt, dass er mit mir nichts mehr zu tun haben will -.-
Galerien
Diesmal gibt es ausnahmsweise zu einem Spiel zwei Galerien.
Eine wie auch sonst immer, die die Spielwelt ganz allgemein zeigt, und darunter die Galerie „Belebte Welt“, in der meine Begeisterung über die Vielfalt der unterschiedlichen NPCs und deren Alltag Ausdruck verliehen wird.
Galerie: The Witcher 3
Galerie: The Witcher 3 – Belebte Welt
Hierzu habe ich auch einen mittellangen Post verfasst: Link.
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