FF14 ist ein kostenpflichtiges MMORPG, und, soweit ich weiß, neben WoW das einzige MMORPG, das noch mit dem Abomodell Erfolg hat, während etwa SWToR und ESO nach kurzer Zeit das Abomodell abgeschafft haben.
Nun hab ich mich doch entschieden, nach all den Jahren mal was über FF14 zu schreiben. Irgendwie spiel ichs doch immer wieder und es macht eben einfach auch Spaß :D Hier meine wenigen weiteren Beiträge zu FF14.
Das Spiel wurde Mitte 2013 als „Final Fantasy XIV – A Realm Reborn“ released und warf Mitte 2015 das erste kostenpflichtige, aber wirklich lohnenswerte Addon „Heavensward“ hinterher. Dazu kommen regelmäßige kostenlose Updates, die neue Instanzen, Quests und Inhalte bieten. Im Gegensatz zu World of Warcraft, wo die Spieler bis zu einem Jahr ohne Inhaltspatches auskommen müssen, gibt sich Square Enix bei FF14 wirklich Mühe, die Spieler bei der Stange zu halten.
[toc]
Zu den Kosten: Sowohl das Grundspiel als auch das Addon müssen einmalig zum Freischalten gekauft werden (beide zusammen kosten aber auf heutigem Stand nur etwa 25 €). Dazu kommen monatlich ca 9-13 € für die Spielzeit – je nachdem, welches Abo man wählt und wo man die Spielzeit kauft. Neue Spieler ohne Account dürfen das Spiel kostenlos für zwei Wochen testen, bevor sie einen Key kaufen müssen – beim Spielkey ist dann auch der erste weitere Monat kostenlos mit dabei.
Weiterhin gibt es einen Itemshop, in dem man Extrazeug, wie Rüstungen oder Mounts, kaufen kann. Das ist aber nicht notwendig und im Spiel auch nicht so penetrant wie beispielsweise bei SWToR.
Aber kommen wir doch jetzt endlich mal zum Spiel.
Das Setting
Final Fantasy 14 spielt im Final Fantasy-Universum, aus dem Fans der Reihe einige Dinge bekannt vorkommen dürften. Ich habe nie ein anderes Spiel der Reihe gespielt, habe mir aber sagen lassen, dass „Mogry“, „Chocobo“, „Primae“ und ein paar musikalische Soundtracks ziemlich bekannt seien.
Wie das bei japanischen Spielen gern der Fall ist, gibt es hier durchaus typisches Zeug wie süße große Augen, Charaktere mit Katzenohren und Schleifchen und sonstiges niedliches Zeug – aber ich als kein großer Fan von so Zeugs halte das ganz gut aus, es nimmt also nicht überhand. Mein Charakter ist zB. ein ganz normaler Mensch ohne Mangaaugen oder Mangafrisur ^^
Grundsätzlich befinden wir uns in einem ähnlichen Universum wie auch in WoW oder Guild Wars 2: Es gibt Magie und dementsprechend klassische Zauberklassen, dazu aber auch Technik und Wissenschaften, so dass Magitek-Kampfroboter, Luftschiffe und andere technische Spielereien möglich sind.
In A Realm Reborn, also dem Hauptspiel vor dem Addon Heavensward, gibt es drei große Hauptstädte, die gleichzeitig als Anfangsstädte für unterschiedliche Klassen dienen. In der Wüstenstadt Ul-dah starten beispielsweise Thaumaturgen und Faustkämpfer, in der Elfenstadt Gridania im Wald Bogenschützen und Druiden und in der Piratenstadt Limsa Lominsa am Meer entdecken Beschwörer und (ich glaube) Pikeniere das Licht der Welt. Nach einigen Leveln kann man aber jede andere Stadt und deren umliegende Regionen besuchen.
Es gibt mehrere Charakterrassen, die mir persönlich aber alle nicht so sehr zusagen, darunter „Katzenmenschen“ mit Katzenohren und Schwanz, und die Lalafee, viel zu niedliche gnomartige Viecher, die man einfach nur wegtreten will. Daneben gibt es noch Elfen, Menschen, dämonenartige Viecher mit Hörnern und irgendwelche grünhäutige Hünen. Für mich war Mensch die einzige Wahl ^^ Bei der Charaktererstellung hat man aber viele Freiheiten. Es gibt eine Unzahl an Frisuren und Kombinationen von unterschiedlichen Haarfarben – damit kann man eine Menge Zeit verbringen. Das kosmetische Aussehen wie Haare, Lippenfarbe usw. kann man später jederzeit wieder ändern, mit der Rasse und unveränderlichen Merkmalen wie Augenfarbe muss man dann leben, wenn man nicht im Itemshop so ein Wunderänderding kauft.
Charakterklassen und Jobs
Zur Zeit gibt es 9 (+3, die man erst später auswählen kann) Klassen, die sich grundsätzlich in Krieger oder Magier sowie für den PvE-Content in die „heilige Dreifaltigkeit“ aus Heiler, Tank und DD einteilen lassen. Im Groben kennt man das alles schon: Nahkämpfer als Tanks oder Dds, physische oder magische Fernkämpfer und Heiler. Feine Unterschiede finden sich im Detail. Ich habe noch längst nicht jede Klasse ausprobiert und kenn natürlich auch nicht jede Klasse jedes anderen MMORPGs, aber zB. ist mir die spezielle Mechanik des Schwarzmagiers (sehr strikte Aufteilung in Damage- und Manaphasen, die einander abwechseln) oder des Astrologen (Heiler, der durch „Karten ziehen“ zufallsbasierende Buffs generiert und die auf die Gruppe verteilen oder damit herumhantieren kann) noch nie so begegnet, während dagegen der Weißmagier ein ganz und gar klassischer Heiler ist, der sehr starke, aber auch absolut einfache und typische Heilzauber im Repertoire hat.
Beim Erstellen des Charakters wählt man eine Startklasse, die darüber entscheidet, in welcher Stadt man sein Abenteuer startet und mit welchen Skills man seine ersten ca. 10 Level überstehen muss.
Der Clou ist aber, dass man ab etwa Level 10 mit einem einzigen Charakter auch alle anderen Klassen spielen kann. Das Spiel ist also sehr auf den Charakter fokussiert, was ich auch ziemlich gut finde. Man muss nicht, um zB. heilen und tanken zu können, zwei individuelle Charaktere erstellen, sondern man kann alle Rollen mit einem einzigen Charakter ausfüllen. Der Klassenwechsel wird dabei über die Waffe gesteuert. Legt man einen Schwarzmagierstab an, ist man Schwarzmagier, wechselt man zum Sternenglobus, ist man sofort Astrologe. Das ist außerhalb des Kampfes jederzeit möglich und funktioniert perfekt (in Instanzen kann man die Klasse allerdings nicht wechseln).
Leveln muss man die Klassen aber individuell. Man kann also als Schwarzmagier bereits das Maxlevel von 60 erreicht haben, während man als Fauskämpfer noch auf Level 5 im Anfangsgebiet spielt.
Eine weitere Besonderheit bei diesem Klassensystem ist diese
Auf Level 30 tritt eine Änderung bei den Klassen ein – aus Klassen werden Jobs [hier die offizielle Job-Übersicht]. So wird aus einem Druiden nun ein Weißmagier, aus einem Thaumaturgen ein Schwarzmagier, aus einem Bogenschützen ein Barde.
Allerdings – boah, das is kompliziert, Pierre hats auch ewig nicht kapiert, als ich versucht habe, das zu erklären. Voraussetzung für diesen neuen Job ab Level 30 ist aber, dass man zwei bestimmte Klassen miteinander kombiniert. Man muss für den Schwarzmagier-Job einen Thaumaturgen auf Level 30 und einen Bogenschützen auf Level 15 gebracht haben. Für den Barden muss man einen Bogenschützen auf 30 und einen Faustkämpfer auf 15 haben. Für den Job werden also eine primäre und eine sekundäre Klasse kombiniert, wobei nicht jede Kombination möglich ist. Jede Klasse kann Primärklasse für genau EINEN Job sein und Sekundärklasse für einen anderen Job.
Naja. Das muss man sich im Spiel anschauen ^^
Passend dazu kann man auf bestimmte Skills der anderen Klassen, die man spielt, zugreifen. Hat man einmal mit dem Druiden den Def-Buff freigeschaltet, können alle anderen Klassen ihn nutzen, ebenso auch den Heilskill. Das ist durchaus praktisch, da manche Klassen keinen eigenen Heilskill haben. So kann man sich wenigstens zur Not zwischendrin mal eine Heilung gönnen.
Insgesamt finde ich das FF14-Klassensystem ziemlich gelungen. Es reicht ein Charakter, auf den man sich konzentrieren kann, und der wirklich jede Spielweise für sich entdecken kann.
Video mit Heiler-Gameplay (nach Release von Patch 3.3)
Der Job des Heilers ist es, die verbündeten Spieler und sich selbst davon abzuhalten, in den Hades befördert zu werden. Man muss also jederzeit die Lebensbalken der Gruppenmitglieder (links oben im Video) im Auge behalten und mit Hilfe der eigenen zahlreichen Fähigkeiten (Mitte unten) diese bei Bedarf wieder auffüllen. Das kann mitunter in ziemlichen Stress ausarten, wie man im Video sehen wird :D
Noch mehr und bessere Heilung mit aktuellem Content:
Der letzte Schicksalsweg (Nidhogg) – 8 Mann-Prüfung
Quests, Story und leveln
Questen – Des Einen Freud‘ ist des Andern Leid… :D In FF14 gibt es unterschiedliche Questarten, die man schon am Symbol im Questlog unterscheiden kann.
Am wichtigsten ist die Hauptquestreihe. Sie führt einen durch die Story und schaltet die meisten neuen Instanzen, aber auch Charakterfunktionen wie Klassenwechsel, die Nutzung eines Mounts, Zeppeline usw. frei. Man sollte diese Quests keinesfalls vernachlässigen und immer zeitnah erledigen, damit man alles nutzen kann, was möglich ist. Diese Quests sind charaktergebunden, dh. man macht sie nur einmal, und nicht bei jeder neuen Klasse auf dem Charakter nochmal.
Es gibt auch durchaus viel Story im Spiel, ich hatte durchaus einige Überraschungsmomente, auch Drama kommt nicht zu kurz. Häufig gibt es dabei Videos, die allerdings nicht immer vertont sind. Die Story kann sich insgesamt durchaus sehen lassen.
Allerdings kann diese Hauptquest auch unglaublich nerven. Es ist einfach zuviel des Guten. Ist das anfangs noch relativ schnell zu erledigen, häuft sich später schnell richtig viel an, wenn man schneller levelt, als man Quests erledigt. Oft sind diese Quests auch einfach nur frustrierend. Man wird zu NPC A im abgelegenen Ort B auf Kontinent C geschickt, um dort drei Sätze zu wechseln und dann wieder zurück zum Questgeber zu müssen. Oder auch im Laufe einer Quest zu verschiedenen NPCS auf verschiedenen Kontinenten, wo man dann für ein kurzes Gespräch ewig unterwegs ist und sich den Questtext eh nicht durchliest. Da geht einfach unglaublich viel Zeit für wenig Spielspaß drauf.
Richtig heftig ist das auf Level 50 und Level 60. Auf 50 hat man das Maxlevel des Hauptspiels erreicht, und bevor man die Inhalte von Heavensward anschauen darf, muss man erstmal durch eine eeeeewig lange Questreihe von 100 Quests durch, die zwar durchaus auch spannend ist, aber erstmal bedeutet, dass man tagelang nur hin und herlaufen muss. Am Ende wird man aber mit einem sehr storylastigen 45minütigen Video belohnt.
Auf dem Maxlevel patcht Square Enix eben immer wieder etwas Story nach, die sich für Spieler, die das nicht gleich erledigen, eben derartig frustend aufstauen. Das gleiche auch auf 60 – es kommen immer wieder neue Quests dazu, die man machen muss, wenn man die neuesten Inhalte sehen will. Erledigt man das gleich, ist das okay, aber wer alles auf einmal nachholen muss, weil man vllt. eine mehrmonatige Spielpause eingelegt hat, der kommt ins Kotzen.
Neben der Hauptquestreihe gibt es noch Klassenquests: Hier spielt man die Geschichte seiner „Berufsgilde“ durch, bekommt neue Skills usw. Das ist deutlich entspannter, da es hier einfach nicht so viele Quests gibt. Am Ende geht man nur noch alle 5 Level zu seinem Klassen-NPC, macht eine Quest, bekommt einen neuen Skill und hat Ruhe für die nächsten Level.
Außerdem gibt es optionale Nebenquests, die man nicht unbedingt machen braucht und die normalerweise auch keine große Story bieten. Die kann man sich am Besten für neue Klassen aufsparen, wenn es keine Hauptquest mehr gibt.
Neben den Quests gibt es weitere Möglichkeiten, an Erfahrungspunkte zu kommen.
Freibriefe: In jedem Stützpunkt gibt es einen NPC, der Freibriefe anbietet. Es handelt sich dabei um wiederholbare Quests im näheren Umkreis: Man haut die geforderte Anzahl bestimmter Mobs um, eskortiert einen NPC oder sammelt irgendwelche gesuchten Gegenstände ein. Das ganze ist quasi instanziert, die Gegner spawnen also nur für einen selbst, und man kann zuvor festlegen, wie stark die Gegner sein sollen. Dementsprechend kann man auch mehr oder weniger EP kassieren. Wenig Aufwand, große Belohnung, tolle Sache.
FATEs: Auftretende Events, an denen jeder teilnehmen kann, indem man einfach mitmacht. Meistens gibt es eine bestimmte Menge Monster oder einen Boss zu töten. Jeder der mitmacht, leistet für das große Ganze seinen Teil und bekommt entsprechend am Ende eine nicht unbeträchtliche Menge Erfahrungspunkte. Die Teilnahme an FATEs kann eine spannendere Abwechslung zum normalen Questen sein.
Instanzen: Instanzen geben immer ordentlich EP, und ab Level 15 kann man schnell eine Handvoll Instanzen betreten. Insgesamt gibt es um die 40 Vier-Mann-Instanzen. Als höherstufiger Spieler wird man in niedrige Inis reinskaliert, also runtergestuft, umgekehrt klappt es aber nicht. Man muss ein bestimmtes Level erreichen (und meist einmalig eine Instanz durch die Hauptquest erst freischalten), bevor man sie betreten darf.
Grafik und Spielatmosphäre
Die Grafik ist für ein MMORPG ziemlich sehenswert. Viele abwechslungsreiche Landschaften mit wunderschönen grafischen Effekten sowie Tag-Nacht-Wechsel und einer Hintergrundmusik, die sich dem Wechsel anpasst (nachts wird alles ruhiger), setzen sich zu einer ziemlich großen, offenen Welt zusammen. Es gibt viele Stützpunkte, zu denen man sich hinteleportieren kann, sobald man einmal dort war und einen Teleportstein aktiviert hat.
Auch, wenn manchmal die japanische „Niedlichkeit“ zum Vorschein kommt, ist das Spiel insgesamt sehr atmosphärisch – zwischen dem alten WoW und FF14 liegen einfach Welten, oder besser: Viele Jahre :D
Zu den sehr nervigen Hauptquests ist hinzuzufügen, dass es dabei durchaus Story gibt. Es gibt viele Videosequenzen, die durchaus auch dramatische Handlungen beinhalten. Ich bin schon oft mit offenem Mund vor dem Rechner gesessen :D
Was unbedingt hervorzuheben ist, sind die richtig geilen Rüstungen. Man muss nicht mal bis zu den hohen Leveln warten, schon ab Level 16 droppen in den Instanzen sehr schöne Rüstungssets, die sehr detailverliebt sind. Allein dafür lohnt es sich vielleicht, mehrere Klassen zu spielen – damit man die Rüstungen auch alle mal tragen darf :D
Schreibe einen Kommentar