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Serienvorstellung: Mr. Robot

Mr. Robot Poster

Mal wieder eine Serienvorstellung! Heute geht es um die aktuell laufende Serie Mr. Robot. Bis jetzt gibt es zwei Staffeln, die wir inzwischen auch angeschaut haben. Ganz grundsätzlich geht es um Hacker, die das System stürzen wollen. Mr. Robot beinhaltet aber eine Menge Mind Fuck und es ist schwierig, die Serie in wenigen Worten zu beschreiben. 

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Ich versuche es doch mal mit ein paar Stichworten :D

  • Matrix
  • Fight Club
  • A Beautiful Mind
  • dystopische und kapitalistische Gesellschaft
  • Macht und Machtlosigkeit
  • Verlorenheit unter in der heutigen Gesellschaft
  • soziale Phobie
  • NSA & Snowden
  • ..wem kann man eigentlich trauen?
  • ..und was passiert überhaupt?

Und in dieser Liste fehlt mit Sicherheit noch eine Menge!

Mr. Robot Poster

Kurz zur Handlung zu Beginn von Mr. Robot

Elliot ist als Computerexperte bei einer „Cyber Security“-Firma angestellt, die ihrerseits für den globalen Riesenkonzern E Corp arbeitet. E Corp stellt in Mr. Robot im Grunde alles dar, was Menschen kaputt macht: „Das System“, Kapitalismus, Globalisierung, Mächtige Männer, die über Leichen gehen.

Elliot hasst deswegen im Grunde seine Arbeit bei der Firma, aber da er auch wegen seiner Jugendliebe und Kollegin Angela bei AllSafe arbeitet, macht er eben seinen Job. Aber eigentlich ist er ziemlich einsam, nimmt zu Hause Drogen und vertreibt sich seine freie Zeit als Hacker. Außerdem spricht er direkt zum Zuschauer, er betrachtet ihn als imaginären Freund und teilt ihm so seine Gefühlswelt und seine Handlungsgründe mit. Wegen seiner Sozialphobie geht er zu einer Therapeutin, hat aber Schwierigkeiten, ihr das gesamte Ausmaß des Hasses auf seine Arbeit, sein Leben und seine Einsamkeit mitzuteilen.

Bald trifft er auf eine kleine Gruppe von weiteren Hackern, die sich fsociety nennen und das Ziel haben, E Corp zu hacken und alle finanziellen Daten, inkl. Backups, zu vernichten. Damit wären auf einen Schlag alle Menschen ihre Schulden, aber auch ihr angespartes Vermögen los. fsociety stellt sich vor, dass dann alle Menschen frei sind. Elliot wird schnell mit in diese Geschichte hineingezogen und trifft dort auf interessante Charaktere – allen voraus den geheimnisvollen Mr. Robot, Anführer der Gruppe, und die leicht verrückte Darlene.

Review zu Mr. Robot

Zu Beginn der Serie, in den ersten ein bis zwei Episoden, ist Mr. Robot noch recht leicht verdaulich. Elliots Kommentierung seines eigenen Lebens ist ziemlich amüsant und die Handlung ist unkompliziert. Das ändert sich dann aber schnell. Immer mehr Fragen tauchen auf und man muss sich fragen, wer eigentlich was will. Hinzu kommen dunkle Ecken in Elliots Kopf, die man kaum durchdringen kann. In Staffel 2 geht es auch genauso weiter.

Ich kann nicht behaupten, dass ich alle Zusammenhänge und Verwicklungen perfekt durchschaut habe. Bei vielen Charakteren ist mir komplett entgangen, warum sie so handeln, wie sie nunmal handeln, bzw. was der Hintergrund nochmal war. In der zweiten Staffel gibt es deswegen auch ein paar Durchhänger, bei denen wir uns überhaupt gefragt haben, warum wir weiterschauen. Alles ist so dermaßen undurchsichtig und verfahren, und statt dass Mr. Robot die Fragen mal beantwortet, macht die Serie immer weitere Fässer auf. Der Zuschauer wird so in vieler Hinsicht im Dunkeln gelassen. Mr. Robot spielt außerdem gern damit, dass der Regisseur in dem Moment, in dem es spannend wird, wegblendet. Und auch so schnell nicht wieder hinblendet. Dennoch zieht die Serie immer wieder stark an.

Hacker…

… erscheinen in vielen Filmen oft gewissermaßen als Magier. Seit es Computer gibt, gibt es in Filmen Szenen, in denen Hacker auf ihren Tastaturen herumhacken und damit wahre Wunder vollbringen. Das ist sozusagen eine Blackbox: Der Hacker setzt sich hin, gibt irgendwelche grünen Zahlen auf schwarzem Hintergrund ein oder bedient futuristische 3D-Objekte in einem Programm (das kleine Mädchen in Jurassic Park, wenn es eine bestimmte Datei auf dem Rechner sucht oO), und dann passiert irgendwas tolles oder schlimmes.

In Mr. Robot geht es um eine Gruppe von Hackern, und hier ist das Hacken keine Blackbox. Hier wird erklärt, was der Trick ist. Zwar versteht man es als normaler Mensch nicht allzu tiefgreifend, aber man schaut den Darstellern immer wieder über die Schulter, wenn sie in Linux Kommandoboxen ihre Befehlsketten eingeben. Manche davon kenne sogar ich! Die Serienmacher haben Wert darauf gelegt, Hacker realitätsgetreu darzustellen. Es gibt keine mystischen 3D-Programme und Computerstimmen, die „Ihr Passwort, bitte“ sagen – ich habe nachgelesen, dass jedes Fenster im PC, das der Zuschauer zu Gesicht bekommt, tatsächlich Sinn ergibt und nicht nur irgendwelche Fantasiecodes sind.

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Was die Hacker alles damit erreichen, ist dagegen tatsächlich beängstigend. Sich in WLAN-Netze einklinken ist ja noch harmlos, aber fremde Mails auslesen, über Bluetooth Zugriff auf Polizei-Laptops bekommen, hier eine Sicherheitslücke ausnutzen, dort eine WLAN-Antenne bauen und da mal eben alle dunklen Geheimnisse einer fremden Person nachlesen oder sich Zugriff auf deren Laptopkamera verschaffen.

Ich jedenfalls habe das Gefühl, dass in der heutigen digitalen Welt Hacker die wahren Magier sind! Und das sind nicht unbedingt die fetten Nerds, die wir vor Augen haben. Okay, Elliot ist ein dunkel gekleideter, schlaksiger, bildschirmgebräunter junger Mann. Dem traut man das Hacken zu. Dann haben wir aber noch Darlene, die Party Girl daher kommt und der wir nie zutrauen würden, dass sie irgendwas kann. Außerdem gehört auch eine Muslima mit Kopftuch zu der Hackertruppe.

Alles verschwimmt

Am Anfang erscheint alles noch einfach. Die einen sind die Guten, die anderen die Bösen. Mit dem Fortschreiten der Serie tauchen wir tief ein und werden immer wieder mit moralischen Fragen konfrontiert. Wer ist denn nun gut und wer ist böse? Ist der Böse auch dann böse, wenn seine Taten einem großen Teil von Menschen zugute kommen, einigen wenigen aber nicht? Ist die Freiheit von Schulden wirklich Freiheit oder ist der Plan doch nicht so gut?

Aber vor allem verschwimmt die Realität. Ab einem bestimmten Zeitpunkt können wir uns nicht sicher sein, wer und was überhaupt wirklich passiert und wie sehr wir unseren Augen trauen dürfen. Und es bleibt auch nicht bei einer Gruppe von Hackern, die Kunststückchen am PC vollbringen – auch das FBI schaltet sich ein, es fliegen Kugeln und Fäuste und es fließt auch Blut, so dass aus den Jägern die Gejagten werden.

Fazit zu Mr. Robot

Mr. Robot scheint am Anfang noch umherzuschlingern, man weiß nicht recht, auf was die Handlung hinaus will. Es werden ein paar Handlungsstränge aufgemacht, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. So gibt es auch ein paar Tiefs im Verlauf der Serie. Aber insgesamt ist das sozialkritische Thema der Serie und die Hacker als Protagonisten durchaus spannend und zumindest ich erkenne mich in manchen Dingen wieder. Einige Wendungen in Mr. Robot kann ich auch nur als schlichtweg genial bezeichnen (Memo an selbst: Die Sache mit dem Knast).

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