Luftentfeuchter? LUFTENTFEUCHTER? Wie lahm ist das denn, und wann stellst du Teighaken und Gartengießkannen vor? Vermutlich gar nicht, und ja, das Thema Luftentfeuchter klingt auf den ersten Blick etwas dröge.
Ist es aber nicht, denn Luftentfeuchter sind wirklich sinnvoll und lösen echte Probleme: Sie senken die Luftfeuchtigkeit in Räumen auf ein angenehmes und gesundes Maß. Warum das wirklich die Lebensqualität erhöht, kannst du unten anhand meiner eigenen Erfahrungen nachlesen.
Wir haben mittlerweile seit sechs Jahren einen Luftentfeuchter und wollen ihn nicht mehr missen, aber ich habe den Eindruck, dass viele andere Leutchen diese Möglichkeit gar nicht auf dem Radar haben. Deswegen berichte ich hier von meinen Erfahrungen – vielleicht hilft das auch dir. Falls du dich entscheidest, selbst einen Luftentfeuchter bei Amazon zu kaufen, würde ich mich freuen, wenn du dazu meinen Provisionslink benutzt – dann bekomme ich einen kleinen Anteil des Kaufpreises von Amazon ausgezahlt :D
tl;dr – Kurz zusammengefasst
Problem: Hohe Luftfeuchtigkeit
Zu feuchte Wohnung trotz Lüften, Wäsche trocknet nicht in der Wohnung, Schimmelbildung an Wänden, feuchte Wände im Neubau oder Keller. Alles fühlt sich klamm und unangenehm an.
Lösung: Luftentfeuchter
Ein Kompressor-betriebener Luftentfeuchter kann über 10 Liter Wasser täglich aus der Luft ziehen und so eine Wohnung auch dann trocken legen, wenn sonst nichts mehr hilft. Die Feuchtigkeit verschwindet, Wäsche trocknet wieder, das Raumklima wird merklich besser.
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Was ist also ein Luftentfeuchter? Ich rede nicht von so kleinen Passiv-Dingern in Kissenform, die man ins Auto legt, oder so chemische Klötze aus dem Baumarkt, die ganz langsam Wasser aus der Raumluft binden und in eine Plastikschale tropfen lassen. Letzteres geht sehr langsam und eignet sich auch nur für moderat feuchte Räume.
Nein, ich rede von größeren Geräten, die man an die Steckdose steckt und die mittels eines Kompressors täglich mehrere Liter Wasser aus der Luft kondensieren und in einem Behälter sammeln, wenn in der Wohnung oder im Keller eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht.
In diesem Beitrag berichte ich von unserer Leidensgeschichte mit hoher Luftfeuchtigkeit und warum Luftentfeuchter wirklich sexy sind.
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Zu hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung?
Vielleicht kennst du diese Probleme:
- zu hohe Luftfeuchtigkeit oder gar Schimmel im Schlafzimmer
- eine generell irgendwie feuchte Wohnung
- trotz Lüften eine hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung, im Sommer speziell in kühlen Wohnungen
- die Wäsche trocknet einfach nicht
- ein ständig feuchter Keller oder ein Keller im Neubauhaus, der noch nicht völlig ausgetrocknet ist
- nach dem Duschen zieht die Feuchtigkeit einfach nicht aus dem fensterlosen Badezimmer
Alle diese Probleme hatten wir selbst. Als ich 2011 fürs Studium in eine winzige Souterrain-Wohnung einzog, hatte der Vermieter dort schon einen solchen Luftentfeuchter stehen. Ohne das Teil wüsste ich selbst nicht, was das ist, und wäre nie darauf gekommen, mir einen zuzulegen. Besonders UG-Wohnungen und Keller können gerade im Sommer dazu tendieren, Feuchtigkeit zu ziehen, und genau das wollte der Vermieter vermeiden.
Darum gibt es im Sommer Feuchtigkeitsprobleme: Hat man im UG (oder in welcher Wohnung auch immer) schön 23 °C und lässt von draußen dann 30° warme Luft rein (sollte man möglichst nicht), dann bringt diese Luft in der Regel Feuchtigkeit mit. Und weil es drinnen deutlich kühler ist als draußen, will die Feuchtigkeit kondensieren und setzt sich an den kühlsten, häufig schlecht gelüfteten Flächen ab. Z.B. hinter Schränken oder in Zimmerecken. Diese feuchten Stellen können dann im schlimmsten Fall Schimmel bilden.
Und selbst ohne Schimmel – feuchte Räume fühlen sich unangenehm an. Wer will schon in einer Höhle wohnen – diese Erfahrung haben wir in der nächsten Wohnung zur Genüge gemacht:
Dort hatten wir dann eine Küche im UG, also im Keller mit einem Lichtschacht nach oben. Die anderen Räume wurden wegen der Hangbauweise des Hauses den ganzen Tag auf der EG-Seite von der Sonne beschienen. Da waren über 30° im sommerlichen Wohnzimmer und 22° in der Küche keine Seltenheit. Jedes bisschen Luftfeuchtigkeit sammelte sich dann in der kühlen Küche.
Und sie hatte keine Dunstabzugshaube, d.h. jedes Kochen blies nochmal Extrafeuchtigkeit in die Küche. Sie wurde quasi ein Feuchtbiotop und wir hatten gerade im Sommer massive Schimmelprobleme in der Küche. Das war wie im Schwimmbad dort, alles völlig durchweicht.
Richtiges Lüften ist wichtig
Allein durch die Anwesenheit von Menschen entsteht Luftfeuchtigkeit in einer Wohnung. Der Mensch atmet Feuchtigkeit aus, er kocht, er duscht. All diese Feuchtigkeit sammelt sich zunächst in der Luft:
- Je wärmer die Luft ist, desto mehr Feuchtigkeit kann sie speichern.
- Je kühler die Luft ist, desto eher setzt sich die Luftfeuchtigkeit an kalten Oberflächen ab und die Wände werden feucht, Schimmel kann sich bilden.
Wenn du im Winter stoßlüftest (Fenster aufreißen), weicht die warme Luft nach draußen aus und nimmt die Feuchtigkeit mit. Gleichzeitig kommt neue, kühle und damit trockene Luft rein. Nach dem Lüften erwärmt sich die „neue“ Luft in der Wohnung wieder und kann dadurch wieder Feuchtigkeit aus der Wohnung aufnehmen. So weit, so gut.
Wenn du dagegen im Winter den ganzen Tag einfach ein Fenster auf Kipp lässt, um Luft in die Wohnung zu lassen, ist das ungünstig, nicht nur wegen der Heizungsverschwendung. Dadurch kühlen sich die Wände in Fensterumgebung dauerhaft ab, so dass sich genau hier dann Feuchtigkeit aus der ansonsten warmen Raumluft absetzen kann. Der Luftaustausch ist auch eher gering.
Stoßlüften ist also die Devise: Fenster aufreißen und für einen kompletten Luftaustausch sorgen. Dann Fenster wieder zu. Richtiges Lüften hilft also dabei, ein gutes Raumklima zu erhalten. Auf der Seite des Umweltbundesamtes kannst du mehr über richtiges Lüften lesen.
Lüften reicht aber manchmal nicht
Unter Umständen ist Stoßlüften aber schwierig. Manchmal fehlt einfach die Zeit, um ein fensterloses Badezimmer über die Wohnung richtig auszulüften, bevor man auf die Arbeit geht.
Und im Sommer kann es sowieso problematisch werden, wie oben schon beschrieben. Am besten geht das Lüften morgens und abends, wenn es draußen noch/schon kälter ist als in der Wohnung. Abends muss man darauf aber manchmal schon ganz schön lange warten ^^
Allerdings ist stoßlüften auch nur dann sinnvoll, wenn die Luft draußen auch trocken ist. Du kennst die schwülen Wetterlagen, die es im Sommer manchmal gibt. Wenn es sich anfühlt wie im Dschungel: Zwar mit 20, 24 ° halbwegs kühl, aber vielleicht drückend oder gar regnerisch. Die Luft, die dann reinkommt, ist selbst kaum trockener als die in der Wohnung, oder schlimmer noch, sie bringt sogar noch Feuchtigkeit mit.
Das sind dann diese Wetterlagen, in denen in der Wohnung alles feuchter zu werden scheint.
Ein Luftentfeuchter muss her
Es war kein Wunder, dass uns der erste Schimmelbefall im Sommer aufgefallen ist. Im Winter wurde alles besser, aber im folgenden Jahr schien er wieder richtig zu wuchern. Es war eine solche schwüle Wetterperiode, als die Wäsche auf der Leine nicht mehr trocknete und genauso zu müffeln begann wie die Handtücher im Bad, während wir abends unter die klamme Bettdecke schlüpften und morgens klamme Kleidung anzogen.
Als wir neuen Schimmelbefall entdeckten, diesmal sogar außerhalb der Küche im Flur, saßen wir völlig fertig auf dem Boden unserer feuchten, schimmelnden Wohnung. Ich war verzweifelt und wollte aus der klammen Wohnung raus, in der der Schimmel an Wänden, in Schränken, auf Teebeuteln, sogar auf einem Schmuckleder-Bändchen im Badezimmer-Spiegelschrank wuchs. Neu gekaufter Würfelzucker zerbröckelte in seiner Pappschachtel, weil er Feuchtigkeit zog. Hier kannst du mitleiden, ich hab’s aufgeschrieben ^^
Da erinnerte ich mich dann an den Luftentfeuchter aus der alten Wohnung. Wir bestellten genau den gleichen und ich setzte alle Hoffnungen darauf, dass er uns retten möge. Es klingt wie eine Wunderheilung, aber genau das ist es auch. Der Luftentfeuchter zog in dieser Zeit mehrere Liter Wasser täglich aus der Luft. Das Wasser sammelt sich dann in einer Auffangschale mit einem Fassungsvermögen von 3 Litern und man kann es einfach wegschütten (oder die Blumen damit gießen).
Wir hatten eine Luftfeuchtigkeit von 78 % in der Wohnung, und es dauerte ungefähr zwei Tage, bis die Anzeige sagte, dass wir uns den 60 % nähern. Das waren für uns traumhafte Werte, aus einer fast schon lebensfeindlichen, widerwärtigen Wohnung wurde wieder ein angenehmer Rückzugsort mit trockener Bettdecke im Schlafzimmer, schnell trocknender Wäsche und vor allem trockener Küche.
Der Gewinn an Lebensqualität ist riesig. Das kann man glaube ich erst schätzen, wenn man mal eine feuchte Wohnung erlebt hat. Der Unterschied zwischen
- trocken = angenehm & warm und
- feucht = kühl, feucht, alles „klebt“ irgendwie
ist gewaltig. Wer schon mal unter eine etwas kalt-feuchte Bettdecke geklettert ist, weiß, wie eklig das ist.
Wenn du das kennst, wäre ein Luftentfeuchter auch was für dich.
Wer wie wir am Verzweifeln ist und über einen Umzug nachdenkt, um das eigene Hab und Gut vor dem Verschimmeln zu schützen (und natürlich die Gesundheit), der hat mit einem Luftentfeuchter eine günstigere Lösung, die wirklich hilft!
Unsere Küche wurde nie wirklich schön, weil das Mobiliar aus den 80er Jahren schon längst völlig aufgequollen war, aber die Feuchtigkeit hat der Luftentfeuchter in den Griff bekommen. Wir haben dann noch fünf Jahre dort gelebt.
Um den Schimmel mussten wir uns natürlich noch zusätzlich kümmern. Der wächst zwar nicht weiter, wenn die Voraussetzungen für ihn nicht mehr so ideal-feucht sind, aber abgetrockneter Schimmel kann sich in die Luft auflösen und eingeatmet werden.
Gute Luftfeuchtigkeit ist Lebensqualität
Wir hatten selbst erlebt, wie ungesund eine zu hohe Luftfeuchtigkeit ist und wie sehr das aufs Gemüt schlägt. Und als der Luftentfeuchter die Luftfeuchtigkeit innerhalb von ein bis zwei Tagen auf ein angenehmes Niveau heruntergeregelte, war mir klar, dass dieses Gerät einer der besten Käufe war, die wir jemals für die Wohnung getätigt hatten.
Wir stellten ihn danach auf Automatik, so dass er bei Überschreiten eines Schwellenwertes von allein loslegte. Meistens lief er in der Küche, aber wir betrieben ihn nach Bedarf auch in allen anderen Räumen.
Es war ein Gerät, das zuvor schon als Ausstellungsobjekt in irgendeinem Elektronikmarkt gedient hatte, wir hatten ihn als finanzschwache Studenten also gebraucht gekauft.
Vor wenigen Wochen, sechs Jahre später, – natürlich im Sommer :D – ging er kaputt und ließ sich nicht mehr einschalten. Wir waren besorgt, auch wenn wir mittlerweile in einer neuen Wohnung wohnten, die dieses grundlegende Feuchtigkeitsproblem nicht hatte. Nur wenige Tage hielten wir es aus. Das Badezimmer, wie zuvor ohne Fenster, blieb den ganzen Tag feucht. Wir lüfteten zwar ständig durch die ganze Wohnung und es war kein schwüles Klima, aber im Bad war eine gewisse Grundfeuchte einfach nicht zu ignorieren.
Also kauften wir wieder einen Luftentfeuchter, diesmal neu und durch weitere Funktionen noch besser als der alte. Neben der Feuchtigkeitsautomatik und drei verschiedenen Kompressorstufen lassen sich auch Uhrzeiten einspeichern, zu denen er laufen bzw. nicht laufen soll, und theoretisch hat er auch WLAN und eine Smartphone-App, aber da hört es dann auf, wozu braucht man das.. :D Vielleicht, wenn man mal ein paar Tage nicht da ist und das Ding aus der Ferne einschalten möchte?
Das hier ist unser neuer Luftentfeuchter:
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Mit diesem Luftentfeuchter haben wir die Erfahrung gemacht, dass er die ersten Laufstunden chemisch stinkt. Er muss sich erst „einfahren“ – dann wird er geruchlos und verrichtet seine Arbeit tadellos.
Zusammenfassung: Vor- und Nachteile von Luftentfeuchtern
Für diese Zwecke eignet sich also ein Luftentfeuchter:
- Sie entfeuchten in kurzer Zeit Räume, z.B. Badezimmer ohne Tageslichtfenster
- Sie entfeuchten permanent nass-kalte Keller oder andere tendenziell feuchte Räume
- Sie verhindern Schimmelbildung
- Sie helfen durch das Senken der Luftfeuchtigkeit beim Wäschetrocknen in der Wohnung
- Sie sind ein Ersatz für effiziente Lüft-Zyklen (trotzdem bleibt Lüften wichtig für frische Luft)
- Das gesammelte Wasser kannst du zum Blumengießen verwenden, das spart auch Geld
- Last but not least zeigen sie auch an, wie hoch die Luftfeuchtigkeit ist, sie dienen also auch nebenbei zum Messen der Luftfeuchtigkeit :D
Letztendlich läuft es darauf hinaus, dass Luftentfeuchter ein angenehmes, trockenes Raumklima schaffen. Besonders profitieren davon
- Wohnungen ohne Tageslichtbad und Wäschekeller,
- Wohnungen mit hohem Temperaturgefälle,
- grundfeuchte Keller sowie
- Bauherren, deren neuer Keller nicht richtig austrocknet.
Es gibt natürlich viele verschiedene Modelle mit unterschiedlicher Leistung und unterschiedlicher Tankgröße. Da solltest du dich an dem orientieren, was für dich selbst passt.
In der Regel steht dabei, für welches Raumvolumen er sich eignet, bei unserem etwa 80 m³ – darauf ist zu achten :D 80 m³ sind nicht 80 m², zum Glück steht oft auch die Quadratmeterzahl dabei, in diesem Fall 32 m². Das sollte für normale Räume in normalen Wohnungen schon locker ausreichen.
Nachteile haben diese Luftentfeuchter aber auch:
- Sie kosten Geld in der Anschaffung. Unseren ersten, gebrauchten Luftentfeuchter bekamen wir für 90 €, der zweite kostete immerhin 140 €. Das ist teurer als lüften, aber wie weiter oben geschrieben: Lüften löst nicht immer das Problem.
- Sie sind recht groß und klobig, gerade in sehr kleinen Räumen können sie im Weg stehen. Aber normalerweise haben sie Räder und Tragegriffe, so dass man sie einfach aus dem Weg schieben kann. Das hilft auch beim Versetzen in andere Räume sehr.
- Sie sind durch ihr permanentes Rauschen nicht unbedingt leise und eignen sich daher nicht dafür, nachts im Schlafzimmer zu laufen. Ist aber kein großes Problem: Nachts kann man sie dafür dort laufen lassen, wo man sich tagsüber aufhält. Oder man schaltet sie über Nacht aus.
- Stromverbrauch: Klar, das Ding zieht Strom, wenn es mehrere Stunden am Tag läuft. Unserer hat eine angegebene Leistungsaufnahme von 280 Watt, d.h. dass sich das am Ende des Jahres auf der Stromrechnung bemerkbar macht. Das tut ein Fernseher aber auch, wenn man ihn nebenbei laufen lässt, aber ein Luftentfeuchter macht wenigstens sinnvolle Arbeit. Wer den Entfeuchter klug einstellt und ihn nicht unnötig weiter unter dem Luftfeuchtigkeitsschwellenwert laufen lässt, der kann den Verbrauch auf das Nötigste begrenzen.
Ich finde, dass die Vorteile die Nachteile locker überwiegen. Ein Luftentfeuchter sorgt für gutes Raumklima, gutes Raumklima ist wirklich (!) Lebensqualität, also ist die Investition in einen Luftentfeuchter eine Investition in Lebensqualität, nicht nur „überflüssiger Luxus“ oder sowas.
Wer in einer zu feuchten Wohnung lebt oder seinen Keller oder Neubau einfach nicht trocken bekommt, wird ihn definitiv zu schätzen wissen!
Allerdings: Lüften muss natürlich trotzdem sein. Allein deswegen, weil frische Luft auch Lebensqualität ist, und noch dazu kostenlos :D
Hast du auch Erfahrung mit feuchten Wohnungen oder nicht trocknender Wäsche?
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