Da ich gerade an meiner letzten Hauptseminarsarbeit im Bachelorstudium arbeite und ich mich dabei wieder ganz und gar auf die Literaturverwaltungssoftware Citavi verlasse, dachte ich, dass ich ihr irgendwie auch mal Tribut zollen muss :D Das tue ich hiermit und stelle das Programm kurz vor.
Es ist Freeware, wenn man nicht mehr als 100 Werke in einem Projekt damit verwaltet – also für die meisten Zwecke :D
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Problembeschreibung
Im ersten Semester stand ich vor dem Problem, dass ich nichts wusste, bzw. speziell nicht, wie ich vorgehen soll.
Das Problem: während der Literaturrecherche liest man jede Menge. Die relevanten Infos schreibt man sich raus. Damit man später in der Arbeit dann darauf verweisen kann, muss man natürlich genau wissen, woher man diesen Textauszug hat, sprich Aufsatz/Buch und die Seite. Nur mit der Zeit schreibt man so doch den einen oder anderen Zettel voll und weiss dann gar nicht mehr, wo eine bestimmte Info war und findet sie evtl. nicht wieder, ohne alle Zettel durchzugehen. Das kann ganz schnell im Chaos enden :D Ich persönlich kann mir so gar nicht vorstellen, wie man das effektiv machen kann, oder wie es bis zur Entwicklung von spezieller Software gemacht wurde. (Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie man ohne Navi mit dem Auto in einer fremden Stadt zurecht kam, oder ohne sich online einen Stadtplan ausdrucken zu können, aber das ist eine andere Geschichte :D)
Glücklicherweise hatte ich im ersten Semester einen modernen Dozenten, der gleich auf moderne Hilfsmittel wie Datenbanken und eben Literaturverwaltungssoftware hingewiesen hat, und da habe ich mich umgehend draufgestürzt.
Funktionen von Citavi
Als erstes legt man ein Projekt an, also zB. ein Projekt für die Hauptseminararbeit in Semester 5 ^^Hier kann man dann alle Werke, die man für die Arbeit benutzt, verwalten.
Dazu kann man auch Aufgaben erstellen, wie zB. Seite x einscannen, oder Verweise zwischen verschiedenen Werken erstellen.
Zitate anlegen und verwalten
Das Wichtigste ist aber die „Zitate“-Funktion. Hier schreibt man die Textstellen aus der Literatur rein. Entweder irgendwie zusammengefasst, oder – so mach ich es inzwischen – im Grunde 1:1 übernommen, damit man nicht Monate nach der Recherche da sitzt und sich fragt, wie genau sich der Autor nun ausgedrückt hatte und man dann extra nochmal in die UB fahren muss, um nachzuschauen ^^ Natürlich auch immer die Seite angeben.
Da sammeln sich dann immer so einige Textstellen, die man – Software sei Dank – in Echtzeit durchsuchen kann. Während man tippt werden schon Suchergebnisse dazu angezeigt. Im Grunde kann so nichts verschwinden und man findet eine gewünschte Textstelle sehr schnell wieder :D
Beinahe genauso wichtig wie diese Zitate ist das Anlegen von Kategorien. Im Grunde kann man hier schon die Struktur der Arbeit festlegen, also die einzelnen Themen bzw. Kapitel benennen. Die Zitate sortiert man beim Erstellen dann gleich in eine oder mehrere passende Kategorien. Und wenn man die Arbeit dann schreibt, geht man einfach Kategorie für Kategorie durch, schaut was man dafür schon an Vorarbeit gemacht und gesammelt hat und schreibt so das Kapitel zusammen.
Wenn man die Literaturrecherche ordentlich macht (sprich: ordentlich in Citavi einträgt), dann ist im Grunde die Hauptarbeit für eine Seminararbeit dabei schon erledigt. Am Ende schreibt man nur noch und greift dafür auf die gesammelten Textstellen aus der Recherche zurück.
Man kann auch Schlagwörter festlegen, was sicherlich sehr hilfreich ist, zB. bei unterschiedlichen Sprachen, wo bestimmte Suchworte in der Echtzeitsuche eben durchfallen würden. Aber bisher hab ich das selten gebraucht. Vielleicht braucht man das eher in einer Dissertation, wenn es Jahre her ist, dass man ein bestimmtes Buch in der Hand hatte ^^
Empfehlung
Ja, so einfach ist das mit den Hausarbeiten. Ich habe 1,5 Semester gebraucht, um das „ordentlich“ zu machen. Anfangs hatte ich noch kein Netbook (ein kleiner Laptop, der kaum was kann, dafür aber leicht ist – perfekt zum Mitnehmen und unterwegs schreiben) und musste bei der Recherche in der Bibliothek alles erst auf Papier schreiben und zu Hause dann in Citavi eintragen. Doppelte Arbeit.
Und im 2. Semester war ich dann bei der Recherche für das Proseminarsreferat so schlau, zwar die Textstellen in Citavi einzutragen, nicht aber die Seitenzahlen – weil fürs Referat braucht man’s ja nicht. War dann also für die Hausarbeit zum selben Thema wertlos und ich musste alles nochmal durchsuchen.
Also Tipp für alle, die Hausarbeiten mit viel Literaturrecherche schreiben wollen/müssen/sollen/dürfen: unbedingt Citavi verwenden und IMMER Seitenzahlen dazu schreiben :D Bei Literaturrecherche außer Haus ist ein Netbook mit Citavi drauf ungemein hilfreich, weil es einen Arbeitsgang erspart.
Nutzt die Cloud!
Und als Sahnehäubchen: wenn man dazu noch die Cloud nutzt, zB. Dropbox, dann synchronisiert sich alles ganz wunderbar von selbst. Bei mir liegen die Citavi-Projektdateien auf Dropbox, das sich automatisch mit dem jeweiligen Client auf dem großen Rechner und dem Netbook synchronisiert. Wenn ich also an der Uni was mache und dann nach Hause gehe, dann ist Citavi dort schon auf dem aktuellen Stand.
Aber Achtung: Beachten muss man dabei allerdings, dass man auch unterwegs unbedingt Internet haben sollte. An der Uni Heidelberg ist das kein Problem, da gibts fast überal WLAN. Aber das ist wirklich wichtig, denn das, was man zuletzt gemacht hat, sollte unbedingt auch immer synchronisiert werden. Wird die aktuelle Arbeit mal nicht synchronisiert und man arbeitet dann „auf altem Stand“ mit dem anderen Client weiter, dann wird dessen Version als neuer angesehen und die eigentlich neuere als älter betrachtet und nicht synchronisiert (im Gegenteil, beim nächsten Start wird dann die neue Version von der alten überschrieben).
[Nachtrag 28.04.2016: Mir ist das auch selbst schon passiert – Hier zur Synchronisierungskatastrophe mit Citavi). Man sollte auch aufpassen und ein Citavi-Projekt nur einmal geöffnet haben, weil sich die unterschiedlichen Datenbanken sonst überschreiben können und schon fehlt was. Es gibt zwar Backups, aber wenn auch nur eine Stunde Arbeit fehlt, ist das schon ärgerlich.
Also ganz einfach so machen: An der UB mit WLAN arbeiten, oder zumindest schauen, dass am Ende der „Sitzung“ kurz synchronisiert wird. Alles einpacken, nach Hause fahren, Netbook liegen lassen und am PC weiterarbeiten (nachdem der synchronisiert hat – geht automatisch und dauert nicht lange).
Seit dem 2. Semester fahre ich mit dieser Methode sehr gut und gedenke dies weiter zu tun :D
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