Die Erde ist ein Mythos – alle Aufzeichnungen zum angeblichen Ursprungsplaneten der Menschheit sind in 20.000 Jahren verschwunden. Niemand kann sich vorstellen, dass alle Menschen von einem einzigen Planeten abstammen. Nur Trevize und Pelorat sind davon überzeugt, dass es diesen Planeten gibt und sie wollen ihn finden.
Band 10 des Foundation-Zyklus
Vorgänger: Die Suche nach der Erde
Nachfolger: Keiner (letzter Band)
Erstauflage: 1986
Seitenanzahl: 570
Review online seit 19.04.2009
Die Rückkehr zur Erde – Handlung
Vor zwanzigtausend Jahren brach die Menschheit von der Erde auf und besiedelte Tausende von Welten. Im Laufe der Zeit aber vergaß sie, woher sie ursprünglich kam. Es war sogar in Vergessenheit geraten, dass es eine erste Ursprungswelt gab – zuviel Krieg, Machtwechsel und Desinteresse hatten dafür gesorgt, dass dieses Wissen verloren gegangen war.
In „Die Rückkehr zur Erde“, dem direkten Nachfolger des Buches „Die Suche nach der Erde“, sind Trevize, Ratsherr der Foundation, sein Freund und Gelehrter Pelorat sowie dessen Gefährtin Wonne auf der Suche nach dem Ursprung der Menschheit, der Erde. Trevize ist besessen davon, diesen Planeten, über den nur noch Legenden berichten, zu finden.
Pelorat, ein Historiker, kennt sich bestens mit den Mythen und Legenden über die Erde aus und ist so ein wertvoller Helfer. Wonne, Pelorats Freundin, ist Teil eines planetaren Organismus. Sie kommt vom Planeten Gaia, auf dem jeder Fels, jeder Grashalm und jedes Lebewesen Teil des Ganzen ist und ein kollektives Bewusstsein besitzt. Mit ihren besonderen Fähigkeiten ist auch Wonne eine große Hilfe in gefährlichen Situationen und außerdem Trevizes Gegenspielerin, wenn es darum geht, die Vorteile eines kollektiven Bewusstseins gegen die Vorteile von Individuen zu diskutieren.
Die drei reisen nun von Welt zu Welt auf der Suche auf Hinweise darauf, was mit der Erde geschehen ist und wo sie sich befindet. Im Laufe der Reise erleben sie Abenteuer auf verlassenen oder völlig fremdartigen feindseligen Welten.
Die Rückkehr zur Erde – Rezension
Ich habe dieses Buch nun insgesamt bestimmt schon viermal oder öfters durchgelesen. Beim ersten Mal war ich etwa 14 oder 15 und war teilweise ein wenig abgeschreckt über die vielen Diskussionen zwischen Trevize und Wonne über ihre verschiedenen Ansichten zum kollektiven planetarischen Bewusstsein im Fall von Gaia, von der Wonne selbst ein Teil ist. Dieses Mal aber fand ich die Dialoge weitaus interessanter, eine Bereicherung des Buches und zudem intelligent geschrieben.
Das bezieht sich im Übrigen auf das gesamte Buch: lockerer, teils humorvoller Schreibstil, keine zu weiten Ausschweifungen in Detailbeschreibungen und eine Story, deren Gehalt perfekt in die Länge des Buchs eingepasst ist.
Legenden über die Erde
Die Mythen über die Erde, auf der wir ja nun derzeit leben, sind in diesem Buch uralt und teilweise unglaubwürdig eingestuft. So heisst es, die Erde habe einen riesigen Mond, der selbst schon fast ein Planet sein könnte – doch dem könne man kaum Glauben schenken, da so etwas kaum möglich sei. Auch soll auf der Erde eine unglaubliche Artenvielfalt geherrscht haben, während auf den künstlich besiedelten Welten nur die erwünschten Arten leben. Es ist interessant zu sehen, was in einigen tausend Jahren über die Erde spekuliert werden könnte, wenn man sie selbst nicht mehr kennt ^^
Wir blicken heutzutage auf die zwei- bis viertausend Jahre alten Ruinen der griechischen, ägyptischen und römischen Hochkulturen, während wir es im Buch mit zwanzigtausend Jahren zu tun haben. Es ist interessant, Asimovs Vorstellung der weiteren Entwicklung der Menschheit zu lesen.
Rückgriffe auf frühere Bücher
Wer übrigens bereits andere Bände des Foundation-Zyklus gelesen hat, wird einige gemeinsame Nenner finden. Asimov greift hier auf vorherige Geschichten zurück, beispielsweise finden sich hier uralte Legenden, die zur Zeit des Buches eigentlich undenkbar und inakzeptabel sind, jedoch Inhalt von früheren Büchern sind. Oder als weiteres Beispiel besuchen die drei einige Planeten, die bereits in früheren Teilen eine Rolle spielten – nur eben viele Jahrtausende später.
Dieses Buch ist zwar Teil der Foundation-Serie, hat jedoch mit der Foundation selbst wenig zu tun. Die Story spielt abseits der Entwicklung der Foundation, anders als in manchen anderen Teilen.
Die Rückkehr zur Erde – Wertung
Eines meiner absoluten Lieblingsbücher!
Die Rückkehr zur Erde – Zitate
Die drei Raumfahrer nehmen auf Wonnes Wunsch ein verwaistes fremdartiges Kind auf, das gerade beginnt, die galaktische Standardsprache zu lernen. Trevize ist von diesem zusätzlichen Esser wenig begeistert. Er steht im Bad und wäscht sich, als dieses Kind, Fallom, vor ihm auftaucht.
«“Wonne – sagen – du – mich – waschen.“
„Ja?“ sagte Trevize. Er legte die Hände auf Falloms Schulter: „Du – hier – bleiben.“
Er deutete auf den Boden, worauf Fallom natürlich sofort ebenfalls auf die Stelle blickte, auf die sein Finger zeigte. Ansonsten schien es kein Wort zu verstehen.
„Beweg dich nicht!“ sagte Trevize und hielt das Kind an beiden Armen fest, drückte sie ihm gegen den Körper, wie um dadurch Unbeweglichkeit zu symbolisieren. Er trocknete sich hastig ab, schlüpfte in seine Unterhosen und zog sich die Hosen darüber.
Dann verließ er den Raum und schrie: „Wonne!“
Auf dem Schiff war es recht schwer, von irgend jemandem mehr als vier Meter entfernt zu sein und Wonne kam sofort an die Tür. Lächelnd fragte sie: „Rufen Sie nach mir, Trevize, oder war das nur eine leichte Brise, die durch das hohe Gras weht?“
„Wir wollen mal nicht komisch sein, Wonne. Was ist das?“ Er deutete mit dem Daumen nach hinten.
Wonne blickte an ihm vorbei und sagte: „Nun, es sieht so aus wie das Solarianerkind, das wir gestern an Bord genommen haben.“
„Das Sie an Bord genommen haben. Warum soll ich es waschen?“
„Ich hatte gedacht, dass Sie das gern tun würden. Es ist sehr intelligent und eignet sich schnell die wichtigsten Begriffe Galaktisch an. Wenn ich etwas nur einmal erkläre, vergisst es das nie wieder. Natürlich helfe ich ihm dabei.“
„Natürlich.“»
Trevize befragt Pelorat wieder einmal über die Erde.
«“Gibt es irgendeinen Namen für die Sonne der Erde?“
„Es sind einige unterschiedliche Namen bekannt. Ich kann mir vorstellen, dass es in jeder der verschiedenen Sprachen einen anderen Namen gegeben hat.“
„Ich vergesse immer wieder, dass die Erde viele Sprachen hatte.“
„Die muss sie gehabt haben. Nur so geben viele der Legenden einen Sinn.“»
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