200 Jahre nach dem letzten Band geht die Geschichte um Gladia und ihre beiden außergewöhnlichen Roboter weiter. Inzwischen hat sich das Verhältnis der Menschen der Erde zu den Spacern empfindlich geändert, und darüber sind die Spacer nicht gerade glücklich.
Band 4 des Foundation-Zyklus
Vorgänger: Der Aufbruch zu den Sternen
Nachfolger: Die frühe Foundation-Trilogie
Erstauflage: 1985
Seitenanzahl: 537
Review online seit 8.06.2009
Inhalt. Die Story beginnt 200 Jahre nach dem vorherigen Band, „Der Aufbruch zu den Sternen“, und knüpft an dessen Geschehnisse direkt an. Die Erdenmenschen haben endlich durch Baleys Erfolge eine zweite Welle von Siedlern zu neuen Planeten ausgeschickt. Die erste Welle war bereits vor Jahrtausenden ins Stocken geraten, da die Nachfahren dieser ersten Pioniere, die Spacer, dekadent und äußerst langlebig wurden, sich mit einer Vielzahl von Robotern umgaben und verächtlich auf die Erde und ihre Bewohner schaute und sie schließlich sogar unterdrückten.
Nun besiedeln die Erdenmenschen immer weitere Planeten, was von den Spacern mit Argwohn beobachtet wird. Sie befürchten, dass sie irgendwann ihrerseits von den Siedlern unterdrückt werden und ersinnen nun Pläne, weitere Besiedelungen durch die Erdenmenschen zu stoppen. Eine der ihren, Gladia, sowie ihre beiden Roboter spielen jedoch dabei ihr eigenes Spiel.
Kritik. Ein herausragendes Buch von Asimov. Keine Kritik meinerseits. Es wimmelt von überraschenden Wendungen, intelligenten Gesprächen, einer interessanten und bunten Story und sogar ein wenig Roboterphilosophie. Ohne ein wenig Philosophie kommt Asimov wahrscheinlich einfach nicht aus: die beiden Roboter Gladias sind an die drei Gesetze der Robotik gebunden und stoßen im Verlauf dieser Story immer wieder an deren Grenzen. Es macht riesigen Spaß, sie dabei zu beobachten, wie sie sich auf ihre merkwürdige umständliche höfliche Weise darüber unterhalten und wie sie in Grenzsituationen reagieren. In diesem Buch gibt es – für mich – nichts Trockenes und Langweiliges, ich habe wirklich jede einzelne Zeile davon genossen – für mich war das fast schon eine wohltuende Gehirn-Massage ^^
Wertung.
Absolut lesenswert.
Das galaktische Imperium – Zitate
Lady Gladia hat einen wissenschaftlichen Besucher, der ihr eine Ankündigung macht.
«“Es gibt noch jemanden, der Sie sprechen möchte: einen Erdenmenschen – oder wenigstens einen Bewohner der Siedler-Welten, ein Abkomme von Erdenmenschen.“
„Sagen Sie ihm,“ erklärte Gladia, „dass weder Erdenmenschen noch ihre Siedler-Nachkommen Aurora betreten dürfen, und schicken Sie ihn weg! Warum soll ich ihn empfangen?“
„Unglücklicherweise hat sich in den letzten zweihundert Jahren das Kräftegleichgewicht [zwischen Erde und Siedlern gegen Spacer der ersten Besiedlungswelle; Lucyda] etwas verschoben, Madam. Diese Erdenmenschen haben mehr Welten als wir und haben immer schon eine viel größere Bevölkerung gehabt. Sie haben mehr Raumschiffe, wenn sie auch nicht so fortschrittlich wie die unseren sind. Und wegen ihrer kurzen Lebensspanne und ihrer Fruchtbarkeit sind sie anscheinend viel eher bereit zu sterben, als wir es sind.“
„Letzteres glaube ich nicht.“
Mandamus lächelte. „Warum nicht? Acht Dekaden [eine Dekade = ein Jahrzehnt; Lucyda] haben viel weniger zu bedeuten als vierzig. Jedenfalls müssen wir sie höflich behandeln. […]“»
Ein Gespräch zwischen Gladias Robotoern.
«Sie trafen sich an der Südgrenze der Länderreien der Niederlassung und unterhielten sich eine Weile in ihrer abkürzenden äsopischen Sprache. Sie verstanden einander gut; schließlich hatten sie viele Dekaden der Kommunikation hinter sich und brauchten sich auch nicht mit den gekünstelten Feinheiten menschlicher Sprache abzumühen.
Daneel sagte in fast unhörbarem Flüsterton: „Wolken. Unsichtbar.“
Hätte Daneel für menschliche Ohren gesprochen, dann hätte er gesagt: „Wie du siehst, Freund Giskard, hat sich der Himmel bewölkt. Wenn Madam Gladia gewartet hätte, um Solaria zu sehen, wäre ihr das ohnehin nicht gelungen.“»
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