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Dan Simmons – Olympos

Dan Simmons - Olympos
Dieses Buch erhielt von Lucyda 3 Sterne

In dieser Version des Trojanischen Krieges verläuft alles anders. Denn der Krieg findet nicht in der Vergangenheit statt, sondern in der Zukunft – und zwar auf dem Mars. Die Geschichte ist eine ziemlich irrsinnige und fantasievolle Reise .. woanders hin :D

Dan Simmons - OlymposErstauflage: 2005
Seitenanzahl: 953
Stichwort: Troja mal anders
Review online seit 2.07.2009

Inhalt. Die Handlung beginnt im historischen Troja mit allen seinen bekannten Helden aus dem Homer-Epos: Achilles, Hektor, Helena und weitere. Doch schon bald stellt sich heraus, dass es sich hier nicht um das historische Troja handelt, denn Trojaner und Griechen haben sich zusammengetan und führen Krieg gegen die Götter, mit Hilfe von kleinen Roboterwesen, die ihnen eine moderne Technologie zur Verfügung stellen. Auch wird schon bald eine Figur vorgestellt, die eher ins gegenwärtige Amerika passen würde als ins historische Troja.

So beginnt der Leser eine Reise, die ihn aus Troja hinaus, in die Hallen der Götter und weiter auf die Erde einer erschreckenden Zukunft führt.Kritik. Man kann nicht sagen, dass Simmons unter Fantasiemangel leidet. Ich habe selten ein ernsthaftes Buch mit solchen Wendungen und Ideen gelesen. Riesige boshafte Gehirne mit Augen und Händen, die fantastischsten Erfindungen, Vermischungen von verschiedenen Zeitaltern und Roboterwesen mit den seltsamsten Namen und Charaktereigenschaften… Hier kommt das alles zusammen.

Für meinen Geschmack übertreibt Simmons aber durchaus damit. Teilweise sind die Handlungen sehr gewalttätig, da wird zerfetzt, gehackt und Gedärm entrissen – das ist schon nicht mehr feierlich, obwohl ich normalerweise ziemlich resistent gegen Gewaltbeschreibungen bin.

Leider bleiben wegen der Vielfalt an eingeworfenen fantasievollen Informationen auch einige Fragen offen – zB: Was soll das alles? Wie ist es soweit gekommen? Was ist passiert? So liest man eben das Buch durch, ohne Genaueres über die Hintergründe zu erfahren.

Ich habe zuvor schon erwähnt, dass es viele „Wendungen“ gibt, und dazu präzisiere ich jetzt nochmal. Simmons opfert ohne mit der Wimper zu zucken den einen oder anderen Nebendarsteller, während die Hauptdarsteller zwar immer wieder in aussichtslose Situationen geraten, aber durch irrsinnige Zufälle doch immer wieder am Leben bleiben. Man kann meiner Meinung nach ein- oder zweimal solche Zufälle bringen, aber öfter wird dann irgendwie lächerlich.

Die Troja-Handlungen sind blitzsauber erzählt, die Sprache würde auch locker für ein pures historisches Troja-Buch durchgehen, während der Schnitt zu den Robotern und den übrigen Menschen auf der Erde tausende von Jahren in der Zukunft sehr gut gelingt.

Zuletzt lässt sich noch anfügen, dass Simmons die Kunst des „Cliffhangers“ perfektioniert hat: Die Spannung steigert sich, wird immer größer, die Lage immer aussichtsloser, uuuund: neues Kapitel, anderer Handlungsstrang. Trotz allem Negativen, das ich bisher geschrieben habe, muss man aber anmerken, dass das Buch trotzdem spannend ist, Langeweile kommt kaum mal auf.

Wertung. 3 Sterne
Viele Kritikpunkte, aber trotzdem ein vor Fantasie strotzendes Buch.

Review online seit 2.07.2009

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