Alljährlich veranstaltet die Schweizer Luftwaffe auf der Axalp am Brienzer See ein Übungsschießen, bei der die Öffentlichkeit zugelassen ist. So finden sich frühmorgens immer eine große Masse an Schaulustigen ein, die die Anstrengung, morgens im Dunkeln schon auf Bergen herumzuklettern, nicht scheuen.
Das Rumklettern lohnt sich aber, denn im Vergleich zu ner normalen Flugshow auf irgendeinem Flugplatz fliegen die Jets hier nicht über einem herum, sondern teilweise auf Augenhöhe, und es wird auch geschossen – allerdings nur mit Übungsmunition.
Update vom 3.12.2003: Videoclip
In meinem unermesslichen Perfektionismus und einer vorrübergehenden Schaffenswut hab ich nen kleinen Film zusammengeschnipselt mit ein paar Szenen aus dem Programm. Die Szenen hab ich mit Videokamera und Fotoapparat selber gefilmt und das Endergebnis ist dafür, dass ich nicht diieeeee Überausrüstung hatte und davor noch nie irgendwas mit Videos gemacht hatte, ganz nett ^^ Auf jeden Fall sollte man sich das Video allein schon wegen dem Sound der Flieger antun :D
Falls man sich über die Wahl des Hintergrundsongs wundern sollte: Das Lied lief auf der Axalp in voller Lautstärke, als die Tiger F-5 ihren Überflug gemacht haben (vierte Szene im Video) und hat sich mir daher als axalptauglich eingeprägt.
Der Bericht
Am 10. Oktober, dem Schlechtwetterausweichtermin des Jahres 2003 war es schließlich soweit. Um halb eins nachts fuhren wir also los gen Schweiz, wo wir um 5 Uhr morgens auf dem „Insider-Parkplatz“ höher am Berg ankamen.
Im Auto haben wir noch eine Stunde gechillt, bis wir uns dann um 0600 an den Aufstieg gemacht haben. Bis auf den Gipfel Ebenfluh (22xx m NN) waren noch ca. 400 – 500 Höhenmeter zurückzulegen. Kalt und anstrengend.. Aber das wussten wir ja vorher schon ^^ Als wir oben ankamen, war es schon hell.
Dort stellten wir fest, dass wir unheimlich Glück mit dem Wetter hatten – die Wolkenbasis befand sich ca. 500 m unter uns und zog sich im Laufe des Tages immer mehr zu, so dass der Spaß komplett über den Wolken stattfand. Sehr tolle Aussicht – nur die Berggipfel haben aus dem Wolkenmeer geguckt ^^
Während wir es uns auf Thermomatten und mit heißen mitgebrachten Getränken gemütlich machten, wurden schon mit Hubschraubern die ersten VIPs eingeflogen – Leute, die zu faul waren, selbst hochzuklettern und irgendwie ein Anrecht auf einen Hubschrauberflug auf die Axalp hatten.
Ca. um halb 10 ging dann das „Training“ los – eine F/A-18 Hornet drehte ein paar Runden um die Berggipfel herum. Die ersten Fotos wurden geschossen, die ersten Filme gedreht.
Anschließend kamen ein paar F-5 Tiger vorbei, die auf die aufgestellten Ziele schossen. Sehr beeindruckend :D
Das alles gehörte noch nicht zum eigentlichen Programm, das erst nach der Mittagspause starten sollte. Während dieser wurden weitere VIPs von Interlaken aus hochgeflogen.
Um 1400 startete es schließlich „mit einem lauten Knall“ – „Black and White“, zwei Mirages (Aufklärer der Schweizer Luftwaffe) kamen angelärmt und ließen unter lautem Beifall und Rufen den Boden vibrieren. Sie drehten auch ein paar Runden und schossen auf die Ziele. Da die Mirage in der Schweizer Luftwaffe ausgedient haben und abgeschafft werden, herrschte etwas Abschiedsstimmung. Dieses Jahr waren die Mirages das letzte Mal auf der Fliegerdemo Axalp zu sehen.
Nach einem Überflug von insgesamt 7 Mirages kehrte kurz wieder Ruhe ein. Danach folgten wieder Zielschieß-Übungen mit den F-5 Tiger, dann eine „polizeiliche Interzeption“ ^^, in der zwei F-5 von zwei F-18 abgefangen wurden, was schließlich in einem Luftkampf endete. Es gab noch eine Solo-Vorführung der F-18, eine Luftrettungs-Demonstration mit einem Hubschrauber (kann die doch alle nicht auseinanderhalten – Super Puma und Alouettte (?) waren da), eine Brandlösch-Vorführung mit zwei Hubschraubern.
Gegen 1600 schließlich kam das Finale: die Patrouille Suisse, die Kunstfliegerstaffel der Schweizer Luftwaffe. Fünf F-5 Tiger in passender rot-weißer Lackierung führten ihr sehr präzises Kunstflugprogramm vor.
Als sie dann fertig waren, begann der große Abstieg runter zum Parkplatz. Das Gejammer meinerseits fiel dabei weniger nervtötend aus als beim Aufstieg, zugunsten der Nerven meiner Mitkletterer ^^
Joah, das wars mal mit Fotos. War ein tolles Erlebnis :D Nachdem ich 2002 oder so schon nur 20m oder so entfernt von startenden Tornados im Fliegerhorst Memmingen war, gabs hier sowas ähnliches mal in direkter Action :D
Schreibe einen Kommentar