Und wieder einmal muss ich mich über eine Haushaltsgeschichte ärgern… Irgendwie ärgere ich mich zu oft :/
Diesmal geht es nicht um Internet, Telefon, Drucker oder Handwerker, sondern um den Strom. Das ist jetzt vielleicht etwas trocken, aber wenn man sich das genauer anschaut, erkennt man eine himmelschreiende Dreistigkeit.
Hier erst eine bereits verjährte Geschichte aus Dezember/Januar. Aber der Vollständigkeit halber bringe ich sie trotzdem noch ^^
Das Vorspiel mit Löwenzahn
Zu meinem Einzug am 1.10. hatte ich einen günstigen Versorger (Löwenzahn Energie GmbH) beauftragt. Das Problem: zwar sehr günstige Preise, aber ich musste ein Jahr im Voraus zahlen. Das tat ich dann auch, gab einen Verbrauch von 1800 kWh für das Jahr an und überwies vertragsgemäß 301 EUR. Für ein Jahr ist das wirklich günstig.
Im Dezember fing der Ärger dann an: ich erhielt die Nachricht, dass meine 1800 kWh falsch seien und nicht mit der Jahresverbrauchsprognose von 2900 kWh übereinstimmten. Ich möge doch bis in drei Tagen 135 EUR überweisen, wegen Mehrverbrauch.
Da diese Prognose auf dem Vormieterpärchen basierte, das natürlich zu zweit mehr Strom verbraucht als eine einzelne Person, trat ich in Widerspruch und verweigerte die Zahlung (ich hätte so oder so keine 135 EUR gehabt …). Bei Löwenzahn wusste dann die eine Hand nicht, was die andere macht – einerseits lief der Widerspruch, andererseits erhielt ich Mahnung auf Mahnung mit Drohungen, die von Inkassounternehmen über Schufa bis Gericht reichten. Ein maßloses Ärgernis kurz vor Weihnachten. Besonders ärgerlich, dass die Mahnungen teilweise schon vor dem Verstreichen der gesetzten Fristen ins Haus trudelten.
Nachdem Löwenzahn durch meinen aktuellen Zählerstand eine neue Progrose erstellt hatte, bestätigten sie Ende Januar meinen Widerspruch und es blieb bei meinen angegebenen 1800 kWh. Das war durchaus alles ziemlich ärgerlich, ging aber zum Glück gut aus :D [Nachtrag 30.04.2016: Ich hatte echt Glück. Der Stromanbieter ging wenige Monate später pleite und ich warte noch immer auf eine Rückzahlung.]
Das Nachspiel mit Löwenzahn
So, und jetzt das aktuelle Ärgernis: die „Preisanpassung“ wegen Ökostromgesetzen und was weiss ich. Anfang Februar erhielt ich die Info, dass mein jährlicher Abschlag auf 974 EUR angehoben werden soll. Nachdem mich fast der Schlag traf, stellte ich fest, dass sie hier wieder 2900 kWh als Verbrauch gerechnet haben -.- Ich schrieb ihnen also wieder, dass das bitte korrigiert werden möge.
Nur einen Monat später erhielt ich am 4.03. eine Antwort auf mein Schreiben. Hier ein Screenshot der Mail:
Antwort an Löwenzahn
Ich schaute mir den Spaß genauer an und bekam einen leichten Tobsuchtsanfall, dann setzte ich mich hin und trug Daten und Zahlen zusammen, um die nachfolgende Mail zu formulieren.
Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für die – wenn auch verspätete – Antwort auf meine Mail.
Dass ich trotz der Erhöhung einen unterdurchschnittlichen Strompreis zahle, wie Sie mir schrieben, kann ich als Laie nicht direkt erkennen. Meine Vertragskonditionen bei Ihnen ab dem 1. April 2013:
0,2990 Euro/kWh
8,99 Euro/Monat
Mein jährlicher Abschlag beträgt künftig: 646,06 Euro
Im Oktober habe ich als Neukunde einen Abschlag von 301,62 EUR für das erste Jahr bezahlt. Es handelt sich hier um eine Steigerung von über 100%.Wenn ich heute, 4.03.2013, auf Ihrer Webseite ein Tarifangebot zu meinen Konditionen (PLZ 69250, Verbrauch 1800 kWh) erstellen lasse, erkenne ich, dass
1) Neukunden einen Arbeitspreis von 0,1972 EUR und eine Grundgebühr von 7,99 EUR/Monat angeboten bekommen und damit einen Abschlag von 450,84 EUR für das 1. Jahr bezahlen. Die EEG-Umlage für 2013 sei hier bereits enthalten.
Das ist eine Differenz von sage und schreibe 195,22 EUR zu meinen Konditionen ab dem 1. April und auch ich war vor einem halben Jahr noch Neukunde. Wie kann es sein, dass “neuere Neukunden” weniger von dieser erzwungenen EEG-Umlage betroffen sind als “ältere Neukunden”?2) die EnBW, die als Spar-Vergleich bei Ihrem Tarifrechner angezeigt wird, günstigere Konditionen anbietet als sie für mich ab 1. April gelten sollen:
Arbeitspreis 0,2842 EUR, Grundgebühr 7,88 EUR/Monat, daraus ergibt sich ein jährlicher Betrag von 606,04 EUR.Dass mein Einstiegsangebot sehr günstig war, erkenne ich natürlich an. Die Kostensteigerung zum April 2013, die den Abschlag um MEHR ALS DAS DOPPELTE erhöht, kann ich jedoch nicht akzeptieren. Ich werde daher sehr wahrscheinlich von meinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Dass Strompreise steigen, ist in aller Munde, das ist mir klar. Eine solche Steigerung ist jedoch nicht tragbar.
In der Tat wurde mir eine erweiterte Preisgarantie zu 40,- EUR angeboten. Auf Nachfrage konnte mir niemand sagen, welche Steigerungen eventuell im ersten Jahr auf mich zukommen. Ich hörte in den Medien von Strompreissteigerungen von 15-38% für 2013. Ich habe darauf vertraut, dass Löwenzahn-Energie als ausgewiesen besonders günstiger Anbieter den Preis sicher nicht um 38% erhöhen wird (Zitat aus einer Mail von Ihnen vom 2.11.2012: „Sie als Ökostrom-Kunde können jedoch sicher sein, dass wir von Löwenzahn Energie alles dafür tun, Ihnen auch weiterhin preiswerten Ökostrom zu liefern.“ – in einer Steigerung um 100% erkenne ich keine allzu großen Bemühungen, den Strom „preiswert“ zu liefern) und daher habe ich riskiert, auf diese Garantie zu verzichten. Die 40 EUR für die erweiterte Preisgarantie steht in KEINER Relation zu den Steigerungen, die Sie nun tatsächlich vornehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Lucyda
Trotz gestiegener Umlagen bessere Preise für „Neu“kunden?
Und hier ein Screenshot, von heute, von ihrem Angebot für neue Neukunden. Ich sehe, dass das Einstiegsangebot seit vorgestern wieder um 10 EUR „angepasst“ wurde – aber nach unten. Mh. Darf ich mich bitte verarscht fühlen? Für mich als alten Neukunden müssen sie „leider“ das Einstiegsangebot erhöhen, für die lieben neuen Neukunden können sie es aber senken?
Die alten Neukunden dürfen für die neuen Neukunden bezahlen? Geht’s noch? Also da werd ich zum Tier. Die Kündigung habe ich natürlich umgehend geschrieben.
ACHTUNG: der große „Endpreis“ von 340,xx EUR kommt raus, wenn man einen Neukundenbonus abzieht, den man erst NACH EINEM JAHR Lieferung bekommt, tatsächlich ist aber der Preis zu zahlen, der sich auf diesem tollen Angebotsüberblich NUR rechnerisch herausfinden lässt: (Grundgebühr 7,99 * 12 Monate) + (Verbrauch 1800 kWh * Arbeitspreis 0,1913).
Schreibe einen Kommentar