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Miese Bezahlung und Geringschätzung – Selbstversuch bei Textbroker

Am Computer einen Text schreiben

Ein Stundenlohn von 2,60 € und kein Dankeschön vom Auftraggeber? Wo gibt’s denn sowas? Im Freelancer-Bereich auf dem Textbroker-Schreibportal! Heute gibt es mal ein paar Einblicke in die Abgründe als Autor bei Textbroker. Ich habe das vor einiger Zeit mal selbst probiert, aber schnell wieder aufgegeben – die mangelnde Wertschätzung schlug mir noch mehr auf den Magen als die obszön schlechte Bezahlung. Meine Erfahrungen sollen hier als Beispiel dafür dienen, dass Freelancer von einem Mindestlohn von 8,50 € oft nur träumen können.

Texte – jeder braucht Texte! Die Nachfrage nach guten Texten ist dank Internet in den letzten Jahrzehnten nochmal deutlich gestiegen.

  • Blogs,
  • Produktbeschreibungen,
  • Facebook-Postings,
  • Über-uns-Texte von Unternehmen,
  • Ratgeber

und viel, viel mehr – das alles muss ja auch geschrieben werden. Auf der anderen Seite will man „für so nen blöden Text“ auch nicht viel bezahlen. Dass gute Texte beispielsweise informieren, unterhalten und überzeugen zugleich, das wird häufig unterschätzt. Deswegen möchte man nicht viel Geld dafür ausgeben. Genausowenig, wie Häkel-Steffi einen professionellen Fotografen bezahlt, um ihre Tischdeko-Produkte zu fotografieren.

Für sowas gibt es Textbroker. Hier können Auftraggeber für ein paar Euro individuelle, hand- äh, tastaturgeschriebene Texte für ihre persönlichen Anforderungen schreiben lassen. Textbroker ist eine Online-Plattform für Texter und Text-Auftraggeber. Wer für Geld Texte schreiben möchte, kann dort seine Dienste anbieten – und wer Texte für was auch immer braucht, stellt seinen Auftrag dazu ein. Das Ganze funktioniert ziemlich unkompliziert: Es gibt keine Verträge, keine Stundenlöhne und keine Rechnungsschreibung. Man muss nicht mal mit seinem Schreiberling kommunizieren!

So funktioniert Textbroker

Ich kenne sowohl die Autoren- als auch aus dem geschäftlichen Bereich die Auftraggeber-Seite (aber beware! Privat schreibe ich natürlich höchstpersönlich selbst :D). Deswegen kann ich das ganze System gut beurteilen.

Das Honorar für einen Text und somit auch die Kosten für den Auftraggeber hängen von der qualitativen Einstufung  des Textes ab. Es gibt ein Sterne-System von 2 bis 5 Sternen: Zwei Sterne sind die Mindestqualität und werden natürlich auch am schlechtesten bezahlt. Fünf Sterne stehen für die höchste Textqualität.

Autorinnen und Autoren

Wer sich als Autor auf Textbroker anmeldet, muss ein repräsentatives Textbeispiel von sich abliefern. Den beurteilt Textbroker dann und stuft den Autor auf dieser Grundlage daraufhin zwischen zwei und vier Sterne in das Sternesystem ein. Eine 5 Sterne-Einstufung können Autoren erst nach einiger Zeit und der Abgabe mehrerer einwandfreier Texte in 5 Sterne-Qualität erreichen. Die abgelieferten Texte werden von Zeit zu Zeit durch Textbroker überprüft und die Einstufung ggf. angepasst.

Wer gut schreiben kann, kann seine Künste bei Textbroker also recht einfach gegen Geld an den Mann bringen.

Auftraggebende

Wer Texte braucht, kann sich bei Textbroker als Auftraggeber anmelden. Dann lädt er sein Konto mit etwas Geld auf (läuft also alles prepaid) und kann so lange Aufträge in den Auftragspool einstellen, bis das Geld weg ist. Ein Auftrag beinhaltet zumindest die Angabe des Themas, die geforderte Wortzahl und die gewünschte Textqualität (im Sterne-System). Ist ein 4-Sterne-Text gewünscht, können nur mindestens 4-Sterne-Autoren ihn sehen und bearbeiten.

Nach Annahme des Textes kann der Auftraggeber den Autoren noch bewerten, damit der ein Feedback für seine Arbeit bekommt.

Klingt erstmal ziemlich fair, oder? Der Hund liegt wie so oft in der Bezahlung begraben. Die erfolgt nämlich pro Wort und nicht nach Zeitaufwand – wie sollte es auch anders gehen! 2- bis 4-Sterne-Texte werden mit 0,7 bis 1,3 Cent pro Wort vergütet, als 5-Sterne-Autor steigt der Verdienst deutlich an und du erhältst 4 Cent pro Wort.

Keine Zeit für gute Texte

Auch bei bester initialer Einstufung von vier Sternen bekommst du also für einen 300-500-Wörter-Text am Ende 3,90 – 6,50 Euro. Diese Textlänge ist zumindest im 4-Sterne-Pool sehr häufig zu finden. Das ist nicht wirklich eine üppige Bezahlung. Für 3,90 € einen Arbeitsauftrag annehmen, sich zum Thema informieren und dann einen passenden Text schreiben? Und dabei Qualität abliefern? Für 3,90 €? Mh…

Erhalten Sie individuellen Content. Schnell. Günstig. Skalierbar.

Slogan auf der Textbroker-Startseite. Schnell und günstig steht im Mittelpunkt, nicht „gut“.

Klar, 300 oder 500 Wörter sind auch nicht die Welt – etwa eine DIN A-4-Seite. Einen Text zu formulieren ist aber etwas ganz anderes anderes, als ein Diktat zu tippen. Du musst überlegen, schreiben, Satz überdenken, Satz umstellen, Wörter einfügen oder löschen – um am Ende einen Satz zu erhalten, der sich stimmig liest und einem roten Faden folgt. Das dauert deutlich länger, als einfach nur im 10-Finger-System Buchstaben und Wörter in die Tastatur zu hacken.

Als Autor funktioniert es nun so: Du durchsuchst den Auftragspool bei Textbroker nach Aufträgen zu Themen, mit denen du dich auskennst. Dann musst du weniger recherchieren, denn die Recherchezeit wird ja nicht bezahlt, sie ist im Wortpreis bereits inbegriffen. Du kannst nun motiviert an die Sache rangehen. Selbst 3,90 €-Texte summieren sich hoch, wenn du den ganzen Tag durcharbeitest.

Ich wurde initial als 4-Sterne-Autor eingestuft. Mein Ziel war natürlich, schnell 5 Sterne zu erreichen, um besser bezahlt zu werden. Oder Auftraggeber zu finden, die meine Texte mögen und mich direkt beauftragen (damit verdient man am meisten Geld). Die bessere Bewertung erhält man durch das Abliefern vieler sehr gute Texte in 5-Sterne-Qualität. Wann und wie oft deine Texte allerdings von Textbroker bewertet werden, weißt du nicht und es gibt kein Recht darauf oder eine Garantie dafür. Also tust du Folgendes: Du gibst dir wahnsinnig Mühe und schreibst jederzeit Texte, die mit fünf Sternen bewertet werden könnten – allerdings bei 4-Sterne-Bezahlung.

Meine Erfahrungen als Textbroker-Autor

Das Textbroker-Prinzip fand ich interessant. Ich schreibe gerne – und wieso dann nicht damit nebenbei noch Geld verdienen? Ideal! Also meldete ich mich vor anderthalb Jahren trotz meiner Vollzeittätigkeit an. Warum nicht mal ausprobieren? :D

Schlechte Arbeitsanweisungen

Schnell stellte ich fest, dass die Suche nach Aufträgen viel zu lange dauert. Zwar gibt es keinen Mangel an offenen Aufträgen – aber die Anweisungen (Redaktionsleitfaden) der Auftraggeber zumindest im 4-Sterne-Bereich sind derart schlecht, dass ich mich auf die meisten gar nicht erst einlassen wollte. Da gibt es Leitfäden wie:

  • „Ich brauche einen Text für meine Startseite. Wichtig ist die DU-Form. Webseite: www.xy.de“ (max. 3,90 €). Hä? Was willst du denn auf deiner Startseite stehen haben?  Willst du deinen blöden Miniladen vorstellen? Deine Produkte? Wie soll der Leser begrüßt werden?
  • „Schreib mir einen Artikel über xy, lies dich vorher ein, Literatur: xy.“ (max. 6,50 €). Ich soll mich für 6,50 € einlesen UND dann noch einen Artikel schreiben? Geht’s noch?
  • „Stell mein Produkt vor. Es müssen folgende Keywords vorkommen: 2-3 mal Menschsein, 2-3 mal Naturheilkunde, 2-3 mal [Name des Produkts]. Die Website ist www.xy.de“ (max. 3,90 €). Wie soll man denn mit solchen Vorgaben einen vernünftigen Text schreiben? Und es liegt natürlich beim Autor, sich erstmal über das Produkt zu informieren
  • „Schreib mir eine Landing Page. Sie soll 3-4 Abschnitte haben, jeweils mit einer eye-catchy Überschrift. Stelle unsere Firma vor.“ (max. 5,20 €). Wtf? Deine Firma überlässt euer Marketingkonzept einem 4-Sterne-Autor bei Textbroker, der keine Ahnung von euren Produkten hat und für seine Arbeit FÜNF EURO ZWANZIG bekommt?
  • Originalzitat, keine weiteren Informationen im Leitfaden: „Bitte einen schönen ,guten Text über das Modul und der Hacker Software One4all 2.50 und dem passenden Ci Programmer schreiben damit es Googel pusht. Einige Infos dazu: https://xy.to“ (max. 6,50 €).

Schnell habe ich gemerkt – das geht so nicht. Ein Autor muss schließlich wissen: Wer soll den Text lesen? Was haben die Lesenden für Vorbildung? Was soll der Text erreichen – soll er informieren oder werben? Wo erscheint er – auf der Startseite, im Produktbereich oder im Blog? Es fehlt auch _immer_ die Angabe, auf was es dem Auftraggeber ankommt, z.B. welche Eigenschaften des Produktes ihm wichtig sind. Und: zu lange darüber Gedanken machen ist einfach nicht drin bei einer solchen Bezahlung.

Aufträge bei Textbroker
Aus der Auftragsliste im 4-Sterne-Pool: Links die geforderte Wortzahl, rechts der maximale Verdienst.

Texte unter 5-Sterne-Label sind auf Textbroker so dermaßen günstig zu haben, dass es sich auch für den Auftraggeber kaum lohnt, Zeit zu investieren. Er denkt sich: „Pfff, der Text kostet mich grad mal 5 €. Mal schauen, was der Autor da liefert. Zur Not soll er halt nachbessern. Und selbst, wenn Murks bei rauskommt, es sind nur 5 €, was soll’s!“. Niemand wendet für so wenig Geld gern Zeit auf. Nicht mal für eine Bewertung, und natürlich auch nicht für einen detaillierten Leitfaden. Man wirft einfach das bisschen Geld rein und schaut, was rauskommt. Nur bloß keine Zeit dafür verschwenden.

Schreiben für den Schreiner

Etwas abgeschreckt, aber trotzdem beschwingt setzte ich mich also ran. Ein Schreiner aus Österreich wollte für seine Webseite einen 230-Wörter-„Über mich“-Text auf 4-Sterne-Niveau. Die Website gab es noch nicht und ich hatte nichts außer kurzen Stichworten dazu, was für Möbel der Mann zusammenschreinert. Daraus versuchte ich mir eine Vorstellung zu machen: Was könnten sie für einen „Vibe“ haben? Wie könnte man die Unikate aus Holz und den Stil des Handwerkers in passende Worte gießen? Ich feilte an meinen Sätzen und setzte mit Bedacht treffende Begriffe ein, um die Exklusivität der Möbelstücke hervorzuheben.

Am Ende kam ein wirklich schöner Text heraus, der deutlich besser war als 4-Sterne-Qualität und vermutlich auch besser, als der Auftraggeber erwartete. Immerhin war ihm sein Text nur 2,99 Euro wert (+ Mehrwertsteuer), allzu große Erwartungen kann man da nicht haben. Der wackere Schreinersmann akzeptierte deswegen meinen Text natürlich. Feedback bekam ich aber leider nicht. Ich weiß nicht genau warum, aber gerade das hat mich schwer enttäuscht. Für 2,99 Euro einen professionellen Text mit Seele abgreifen – aber das war ihm weder ein kurzes „Danke“ wert, noch die paar Sekunden, die es dauert, die Bewertungsfelder anzukreuzen.

Für den Text habe ich mit Bilderrecherche etwas über eine Stunde gebraucht.

Als nächstes: Stadtbeschreibungen!

Okay, die Erfahrung war nicht so schön. Viel zu viel Zeit aufgewendet für quasi nichts. Ich suchte eine Viertelstunde nach einem neuen Auftrag und fand schließlich eine Reihe von Stadtbeschreibung-Aufträgen. Eine Website über Studiengänge in Deutschland wollte mehrere kurze 150-Wörter-Texte über wichtige Studienstädte. 150 Wörter, das sind am Ende 1,95 € Bezahlung für mich, die Autorin. Absolut lächerlich eigentlich. Aber ich wollte es eben wissen.

Aus der Schreiner-Erfahrung hatte ich ja gelernt. Also bloß nicht mehr Mühe geben als nötig und schon gar nicht lange recherchieren. Ich akzeptierte den Auftrag zur Stadtbeschreibung über Heidelberg, weil sich dafür die Recherche in Grenzen hält. Trotzdem schaute ich mir bereits bestehende Stadtbeschreibungen auf der Website an, um zu sehen, was genau denn so ein Text enthalten soll. Dann schaute ich noch auf Wikipedia, um wichtige Kennzahlen zur Zahl der Studenten in Heidelberg rauszusuchen und las schnell nach, wie viele Hochschulen es in Heidelberg gibt (es sind 10! o_O).

Mit Wissen bewaffnet konnte ich dann meine 150 Wörter in 15 Minuten in den Editor klatschen. Ein schillerndes Kunstwerk wurde es natürlich nicht, aber trotzdem gab ich mir in der Kürze der Zeit – mit einer erhofften 5 Sterne-Bewertung im Hinterkopf – Mühe, korrekte Sätze und einen guten Lesefluss zu erreichen –  :D.

Am Ende hatte ich 45 Minuten gebraucht, war (theoretisch) um 1,95 € reicher und erhielt natürlich kein Feedback vom Auftraggeber. Das ist umgerechnet ein Stundenlohn von 2,60 €.

Am Computer einen Text schreiben
Lucyda bei der Arbeit :D

Danke, habe genug gesehen!

Und das war auch schon meine kurze Textbroker-Autorenkarriere. Danach hatte ich keine Lust mehr. Etwa drei Stunden habe ich investiert, um nach Aufträgen zu suchen und die beiden Aufträge zu bearbeiten. Mein Verdienst für die investierte Zeit: 4,94 €.

Den Auftraggebern ist nicht nur der Text, also eine individuell für sie angefertigte Arbeit, nicht wichtig, sonst würden sie mehr dafür ausgeben wollen. Sie honorieren auch nicht im geringsten die Mühe, die der Autor sich macht. Alle Beziehungen sind immer ein Geben und Nehmen, auch die Geschäftlichen. Bei Zwei- bis Vier-Sterne-Autoren nehmen die Auftraggeber aber nur. Sie profitieren davon, dass diese Autoren gerne in die hohe Liga aufsteigen möchten und dementsprechend gezwungen sind, deutlich mehr zu geben als sie zurückbekommen. Und dafür gibt es nicht mal ein Dankeschön oder sonstiges Feedback. „Warum denn auch bedanken, die werden doch dafür bezahlt!“

Gerade der Schreiner hat mich schwer enttäuscht. Ein selbstständiger Handwerker, der eigenverantwortlich einzigartige Objekte anfertigt, bezahlt so gut wie nichts dafür, dass ihm jemand einzigartige Werke erstellt. Und ein Feedback irgendeiner Art, obwohl die Feedbackmöglichkeit bei Annahme des Textes schon aufpoppt, war es ihm auch nicht wert. Ich glaube nicht, dass ein Handwerker für 2,99 € auch nur sein Maßband auspackt. Tatsächlich ärgert mich die Selbstverständlichkeit, mit der Auftraggeber guten Gewissens ein maßgefertigtes Produkt für einen so geringen Preis bestellen, mehr noch als die eigentliche schlechte Bezahlung selbst.

Problematisch fand ich auch, dass so viele Kleinstaufträge dabei sind. Es lohnt sich kaum, einen Auftrag für 2 € auch nur anzuschauen – denn auch dafür muss man schließlich ein wenig recherchieren und sich Gedanken machen. Zumindest, wenn man Hoffnung auf eine bessere Bewertung durch Textbroker hat.

Textbroker zahlt Beträge erst ab 10 Euro aus, das heißt, ich hätte noch weitere ca. drei Stunden aufbringen müssen, um meinen Lohn zu bekommen. Die verdienten 5 € sind aber so wenig – noch mehr Zeitaufwand war es mir nicht wert und so habe ich Textbroker meinen Lohn auch noch geschenkt. Wahnsinn, oder? Klar, wenn es mir um’s Prinzip ginge, hätte ich schnell noch reinhauen und komplett ohne Hirn und Mühe noch irgendwelche miesen Texte raushauen sollen, um wenigstens die 10 Euro zu bekommen. Aber selbst das war es mir nicht mehr wert. Und ehrlich gesagt – ich habe nicht gelernt, wie man einen schlechten Text schreibt. Man gibt sich doch automatisch Mühe, leserlich und fehlerfrei zu schreiben. Und das dauert ein wenig Zeit.

500 Wörter
Genau 500 Wörter. Bei Textbroker ist das standardmäßig zwischen 3,50 und 20 € wert

Autor bei Textbroker – lohnt sich das?

Neben einem Vollzeitjob? Nein. Dann genieße lieber deine Freizeit. Oder schreib unbezahlt, aber mit Herzblut für dich selbst, so wie ich das hier tue ^^

Es gibt aber durchaus Situationen, in denen Textbroker dir helfen kann. Nämlich, wenn du viel Zeit hast und z.B. auf der Suche nach einer Arbeitsstelle bist. Dann kannst du ein gewisses Zeitkontingent für Textbroker aufwenden und bekommst dafür ein wenig Bezahlung. Wenn du die Beförderung als 5-Sterne-Autor schaffst, lohnt es sich dann auch deutlich mehr. Und je mehr du schreibst, desto größer ist die Chance, dass du Auftraggeber findest, die dich immer wieder direkt beauftragen. Dann gibt es noch deutlich mehr Geld.

Auf jeden Fall solltest du zu größeren Aufträgen greifen. Diese typischen 200-Wörter-Texte kosten dich nur viel Zeit für die Recherche und bringen kaum etwas ein. Für jeden Text musst du dich dann neu einlernen. Allerdings sind die im 4-Sterne-Bereich eher rar gestreut.

Außerdem mag es ja Menschen geben, die sich nicht so an der Geringschätzung der eigenen Arbeit stören wie ich. Wären die Auftraggeber mir mit Herzlichkeit begegnet und hätten sich mit einem Feedback irgendeiner Art minimalst Mühe gegeben , dann wäre ich deutlich motivierter gewesen, noch weiterzumachen. Unter den beschrieben Umständen würde ich aber nichtmal dann wieder zu Textbroker zurückkehren, wenn ich viel Zeit _hätte_. Dazu bin ich zu idealistisch und möchte das System der Ausnutzung – zumindest unterhalb des 5-Sterne-Labels – nicht noch unterstützen.

Von Vorteil ist bei Textbroker allerdings – auch das muss man sagen – die freie Zeiteinteilung. Du arbeitest eigenständig, von zu Hause aus und wann und soviel zu willst. Zu Studienzeiten habe ich auch schon für deutlich unter dem Mindestlohn (gab es noch nicht) in einem Schreibwarenladen und bei McDonald’s gearbeitet. Da kommen noch Fahrtzeiten und – bei ersterem Job – auch unbezahlte Überstunden dazu, die den tatsächlichen Stundenlohn ebenfalls drücken. Und dafür muss man sich an Arbeitszeiten halten und erfährt von den Kunden ebenfalls Geringschätzung.

Auch als Auftraggeber – Nicht alles ist Gold, was glänzt

Okay, man sollte also meinen, wenn die Autorenseite bei Textbroker so düster aussieht, dann müsste doch auf der Auftraggeberseite der Rubel nur so rollen! Fairerweise muss ich diesen Absatz jetzt noch anfügen – denn dem ist nicht so. Wie erwähnt kenne ich beruflich auch diese Seite. Zwar sind 5 Sterne das Ziel eines jeden Textbroker-Einsteigers, aber von Texter-Hochadel kann man trotzdem nicht sprechen. Viele „offen für alle“ eingestellte 5-Sterne-Texte kommen derart schlecht zurück, dass danach erstmal eine gründliche Überarbeitung des Textes nötig ist. Rechtschreibfehler, wirklich plumper Satzbau, ganze Passagen aus Wikipedia kopiert, fachliche Mängel – das habe ich selbst erlebt. Da muss man als Auftraggeber erstmal noch eine Stunde Zeit investieren, um sich für einen Text danach nicht zu schämen.

Ganz zu schweigen davon, dass viele Autoren die ausführlichen Leitlinien, die man ihnen an die Hand gibt, gar nicht lesen und somit der Text oft deutlich von dem abweicht, was man haben wollte. Denn auch hier ist das Zeitproblem der Autoren nicht gelöst!

Für einen Text mit 500 Wörtern bekommen diese Autoren immerhin schon 20 € (4-Sterne-Autoren nur 6,50 €) – aber richtig viel ist es trotzdem nicht. Wenn sie davon leben, müssen sie schließlich auch Steuern, Abgaben und Versicherungen zahlen – und nicht zu vergessen, sie verdienen nur dann, wenn sie auch arbeiten. Bezahlten Urlaub und Krankheitstage gibt es nicht. Das heißt, dass auch diese Autoren sich maximal 1-1,5 Stunden Zeit für einen solchen Text nehmen – inklusive Suche nach Aufträgen, Recherche und Überlegungen zum Aufbau des Textes. Also: schnell-schnell-schnell! Nicht aufhalten, kein Meisterwerk schreiben, sondern so schnell wie möglich so viele Texte wie möglich produzieren.

Am besten läuft es, wenn man seinen Lieblingsautoren direkte Aufträge erteilt. Die sind teurer, aber man weiß, dass man die geforderte Qualität bekommt und dadurch fällt die Nacharbeitung größtenteils weg.

Kommentare

24 Antworten zu „Miese Bezahlung und Geringschätzung – Selbstversuch bei Textbroker“

  1. Klaus Holzmann

    Bist Du nicht willig, endet hier für Dich das Spiel – Textbroker

     

    Jetzt ist es mir, wie so vielen anderen auch passiert, dass man durch eine niedrigere Einstufung erreicht hat, dass sich damit Textbroker erledigt hat.

    Rund 600 Texte habe ich geschrieben und über 90 % wurden alle mit gut und sehr gut bewertet. Ich habe mich allerdings nie an irgendwelchen Einladungen oder Workshops von Textbroker beteiligt, was wahrscheinlich ein Fehler war!

    Ich denke, dass Textbroker nur eine gewisse Schar von Schreiberlingen um sich haben möchte, die nach ihrer Pfeife tanzen und nicht aufmucken.

    So auch bei mir, mit dem letzten Kunden gab es Probleme und siehe da, der Kunde ist König, da bei der miesen Auftragslage jeder Kunde zählt und ganz dezent wurde ich im Feedback heruntergestuft, sodass ohnehin schon die Arbeit mit Textbroker aufgrund der kaum vorhandenen Texte relativ uninteressant wurde.

    Ich kenne einige Autoren, die auf die gleiche Masche aus dem Verkehr gezogen wurden. Eine simple Methode, man gibt über einen Text ein fragwürdiges Feedback ab und stuft damit den Autor auf eine Stufe, auf der es sich nicht mehr lohnt, auch nur einen Satz zu schreiben. Das ganze Programm läuft diskret ab, ohne dass man dem Autor sagen muss: „Wir haben uns von Ihnen getrennt“. Diesen Akt vollzieht der Autor ganz easy von selbst.

    Bleibt abzuwarten, wie es mit Textbroker weitergeht!

    Klaus Holzmannm

  2. Hallo Lucyda,

    danke für diesen informativen Beitrag.

    Tatsächlich weiß ich von einigen meiner Texter:innen, die u.a. auch für mich schreiben, dass Textbroker im Direct-Order-Bereich sehr spannend sein kann, auch wenn es eben nur ein Standbein von vielen ist und im hochpreisigen Bereich auch nicht mehr so viele Aufträge reinkommen.

    Die offenen Aufträge im Pool würde ich eher als „Ausbildung“ verstehen. Leider sind die Auftraggeber:innen da teilweise übertrieben anspruchsvoll, obwohl die Vergütung super niedrig ist. Das ist das Kernproblem.

    Viele Grüße
    Timm

  3. Karin Kanitz

    Textbroker – wer rechnen kann ist klar im Vorteil!

    Auszug aus der Satzung von Textbroker

    In welchem Zeitraum muss der Auftraggeber auf meinen abgegebenen Text reagieren?

    Der Auftraggeber muss innerhalb von drei Tagen auf Ihren Text reagieren und sich entscheiden, ob er den Text annehmen, ablehnen oder überarbeiten lassen möchte. Nimmt der Auftraggeber Ihren Text nicht innerhalb von drei Tagen an, so wird er von Textbroker automatisch am vierten Tag angenommen.
    Nicht selten kommt es vor, dass Texte unabhängig vom Wochenende nicht am 4. Tag automatisch gutgeschrieben werden. Überschneiden sich solche Textüberziehungen mit dem Auszahlungstermin, entstehen dem Autor dadurch für eine Woche finanzielle Ausfälle. Geld, mit dem er in der Woche gerechnet hat. Ob durch die miese Auftragslage Texte verzögert werden, um die Auszahlung hinauszuzögern, entzieht sich meiner Kenntnis. In jedem Fall entspricht es nicht der Satzung von Textbroker in Ihrem Profil

  4. Ken Kale

    Textbroker – Zufall oder Absicht?
    Für die Stufenbeurteilung 2-3-4-5 sendet Textbroker in Abständen ein Feedback. Dabei passieren Dinge, die recht fragwürdig erscheinen. Ein Autor schreibt von einem Kunden viele Texte über ein bestimmtes Produkt. Beim Feedback müsste normalerweise einer dieser Texte zur Beurteilung herangezogen werden, was nicht passierte. Das lässt nur die Vermutung zu, dass speziell nach einem Text gesucht wird, in dem sich ein paar Fehler eingeschlichen haben, die wenig bis gar nichts mit der Schreibqualität des Autors zu tun haben und nur dazu dient, diesen auf einer gewissen Stufe zu halten.
    Darunter befinden sich Autoren, die schon weit über 200 Texte mit positiver Kundenbeurteilung geschrieben haben und einfach von ihrer Einstufung nicht runterkommen. Hier wird genau sortiert, wer wo auf welcher Stufe schreiben soll. Mit Schreibqualität hat das nichts zu tun. Ich sehe auch Texte von namhaften Firmen, in denen sich hier und da mal ein Fehler eingeschlichen hat.
    Geht man einmal von der Textqualität aus unter Berücksichtigung der Bezahlung für Texte ab einem Euro, würde auch ein schlechter Text noch ausreichen.

  5. Ken Kale

    Willst Du Deine Zeit total vergeigen, kannst Du nicht bei TEXTBROKER bleiben

    Ist das nicht geil, eine Firma die die Autoren maßregelt, die bestimmt auf welcher Stufe der Autor schreiben darf und selbst nicht einmal der deutschen Rechtschreibung mächtig ist, so zum Beispiel der Mitarbeiter [Name entfernt]?
    An diesem Text von ihm geschrieben, ist deutlich die Intelligenz erkennbar. Für den Autor wäre bei diesen Rechtschreibfehlern schon wieder ein Feedback fällig und die Herabstufung lässt bei dieser Fehlerquelle auch nicht lange auf sich warten.
    [Name entfernt] über amazonses.com

    Wir haben Ihnen ja mehfach ::::: .
    Daran ::::::::::
    sim Wege.

    Die Arbeit als freiberuflicher Autor über unsere Plattform textbroker.de ist für Sie völlig unverbindlich.
    Den Vorfurf ……..

    Kürzlich hat ein Kunde in der Anforderung geschrieben: Nehmen Sie den Text nur an, wenn Sie es sich zutrauen. Wir haben in der Vergangenheit des Öfteren erlebt, dass Autoren einen Text annehmen, ihn liegenlassen und am Ende nicht bearbeiten.
    Andere Kunden schreiben. Nennen Sie nicht den Namen „Textbroker“.
    Das hier überhaupt noch Aufträge vergeben und geschrieben werden, liegt nur daran, dass es einfach viel zu viele arme Menschen gibt, die unbedingt noch ein paar Cent nebenbei verdienen müssen, um über die Runden zu kommen. Vom Ruf und der Qualität der Mitarbeiter, wie man hier deutlich erkennt kann es nicht liegen, denn dann dürfte es die Firma längst nicht mehr geben.
    Hat schon jemals jemand versucht, sich über den Werdegang der Mitarbeiter Informationen über Google zu holen? Du wirst kaum welche finden! Gerade erreicht mich wieder eine E-Mail von einem Autor mit sinnlosen Änderungen.wie. „Muss viele Anforderungen erfüllen“ usw. Anforderungen müssen weltweit viele Menschen erfüllen und so wird es sicherlich auch millionenfach im Internet oder in Büchern stehen. Was aber will man von solchen Mitarbeitern schon erwarten?

    1. Lucyda

      Hallo Ken Kale,
      Namen zu posten führt etwas zu weit und ich werde deinen Beitrag daher bearbeiten.
      Du hast hier schon mehrfach kommentiert und machst das offenbar, um deinem Ärger Ausdruck zu verleihen. Dazu ist die Kommentarfunktion aber nicht gedacht. Da du offenbar noch für Textbroker tätig bist, wäre es doch eine Idee, ein eigenes Forum oder einen Blog dazu anzufangen :-)
      Viele Grüße
      Lucyda

  6. Ken Kale

    So sehen Formulare von Textbroker aus, die sie wahrscheinlich im Copy-Shop zu hunderten in allen Abstufungen drucken lassen. Quasi ebenso wie die gesamte Korrespondenz, da offensichtlich niemand innerhalb der Firma dazu imstande ist, in Eigenverantwortung etwas zu schreiben. Aus diesem Grund findet man auch niemanden von der Belegschaft im Internet und kennt so auch ihren Werdegang nicht, der sicherlich bei einer kleinen Firma zu wünschen übrig lässt. Es war schon immer so, dass man von sich selbst ablenkt aber dafür andere maßregelt, um sie alt aussehen zu lassen. Wird 100 prozentig nicht immer klappen!
    Kopie:
    leider ist eine weitere Einstufung mit 3 Sternen vorerst nicht möglich, da Ihre Texte zu viele sprachliche Mängel enthalten. Nutzen Sie unser Feedback, um die Qualität Ihrer Texte wieder zu verbessern.

    Herzliche Grüße aus Mainz
    Ihr Textbroker-Quality-Team

    leider ist eine weitere Einstufung mit 3 Sternen vorerst nicht möglich, da Ihre Texte zu viele sprachliche Mängel enthalten. Nutzen Sie unser Feedback, um die Qualität Ihrer Texte wieder zu verbessern.

    Herzliche Grüße aus Mainz
    Ihr Textbroker-Quality-Team
    Natürlich darf dabei nicht vergessen werden, dass zumindest die Bewertungen, die mir zur Verfügung gestellt wurden überwiegend alle mit „gut“ und „super“ bewertet wurden. Es ist schon anmaßend, wenn sich eine einfache Vermittlungsfirma so in den Vordergrund schiebt.

  7. Hansimaus

    Wo dubiose Methoden angewandt werden, ist Textbroker nicht weit entfernt!
    Mit negativen Einträgen von Textbroker ist auf Google kaum noch Platz. Betrachtet man deren Machenschaften, ist es auch kein Wunder. Angebliche dubiose Textübereinstimmungen werden bis 3 Mal an den Autor zurückgeschickt. Jedes Mal wieder verbunden mit einem erhöhten Zeitaufwand. Millionenfach bewährte Musterschutz-Programme von Copy Scape Premium werden trotz vieler negativer Bewertungen einfach ignoriert.
    Autoren die in der Überzahl nur positive Texte mit „gut“ und „super“ geschrieben haben werden herabgestuft, als seien sie zu dämlich zum Schreiben. Der Grund liegt auf der Hand? Wenn ich eine Dose Erbsen für 1 Euro kaufen kann, die ebenso gut ist, wie woanders für 1,50 Euro, werde ich sie immer dort kaufen. Stellt der Kunde bei Textbroker fest, dass er einen gleichwertigen Text statt auf Stufe 4 auch auf Stufe 3 bekommen kann, wird er auch weiterhin auf dieser Stufe seine Texte einstellen.
    Schreiben also zu viele gute Autoren auf Stufe 3, bedeutet es für Textbroker ein Verlust, da die Stufe 4 höher bewertet wird und somit Textbroker auch mehr verdient. Selbst die Stufenbestimmung eines Autors geschieht willkürlich, nachzulesen auf Google in den Bewertungen.
    Wenn hier überhaupt noch einer für ein paar Cent schreibt, unter derartigen Bedingungen, muss die Not schon sehr groß sein, was ja auch die Auszahlung ab 10 Euro wöchentlich (bei Content täglich) bestätigt. Die Praktiken bei Textbroker werden sich nicht ändern, bei Euch ändert sich aber jeden Tag das Alter und bevor Ihr begreift, was Ihr Euch mit Textbroker angetan habt, sind vielleicht schon wieder ein paar Monate vergangen. Negative Erfahrungen sind im Leben zwar auch wichtig, diese hier kann man sich getrost ersparen, indem man sich die Bewertungen auf Google über Textbroker vor Augen führt.
    Auch die Kunden, die mit so einem Unternehmen zusammenarbeiten und dafür auch noch Ihren Namen hergeben, sind mir ein Rätsel. Obwohl es schon vorgekommen ist, dass Kunden in der Textvorgabe geschrieben haben: „Erwähnen Sie bitte nicht Textbroker“ in dem Text.
    Bin gespannt, wie es mit dieser unseriösen Firma weitergeht?

  8. Ken Kale

    Dubiose Uhrheberrechtspraktiken bei Textbroker
    Immer wieder höre ich von bekannten Autoren, wie bei Textbroker sogenannte „Übereinstimmungen“ reguliert werden, die in keinster Weise nachvollziehbar sind. Bei Textbroker wird der Text sicherlich auch über ein Programm laufen, welches etwaige Übereinstimmungen von Textpassagen erkennt. Keine Frage, absolut legitim. Allerdings sehr dubios ist es, wenn ein und derselbe Text zweimal über das Programm läuft und dieses immer wieder angeblich neue Übereinstimmungen erkennt?
    Lasse ich einen Text über ein Rechtschreibprogramm laufen, zeigt mir dieses auch nur einmal etwaige Fehler an. Wurden die Fehler beseitigt, gibt es bei einem zweiten Durchlauf auch keine Fehleranzeige mehr. Ebenso gestaltet sich die Situation, wenn ich einen Text über CopySkape Premium laufen lasse. Hier werden mir eventuelle übereinstimmende Textpassagen auch nur einmal angezeigt, was irgendwie auch logisch ist.
    Wie schon des Öfteren in den Bewertungen zu lesen, hat Textbroker zu dieser Praxis nie eine Stellung abgegeben, daran lässt sich schon erkennen, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht.
    Was also bezweckt Textbroker mit diesen dubiosen Machenschaften, die dem Autor zum Teil das Gefühl geben, er könnte keinen Text schreiben? Eine Masche könnte sein, dass sie sich mit dieser fragwürdigen Methode vorbehalten, auf welcher Stufe der Autor schreiben soll. Die Texte sind schon preislich der Gürtellinie, aber sicherlich gibt es Kunden, die auch hier noch sparen möchten und den Text auf Stufe 3 einstellen, was ja auch logisch ist, wenn der Text gut ist.
    Warum sollte der Kunde dann auf Stufe 4 schreiben? Würden jedoch alle auf 4 schreiben, gibt es für Stufe 3 keine Autoren mehr. Der Kunde ist dann eventuell unzufrieden und wechselt den Anbieter einer anderen Schreibbörse. Das wäre zumindest eine simple Erklärung für die dubiosen Praktiken in dieser Richtung. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass es immer wieder Autoren gibt, die der Meinung sind, dass sie offensichtlich von Stufe 3 nicht wegkommen.
    Berichtet wurde mir auch, dass es für verschiedene Autoren auch zum Teil unterschiedliche Texte auf der Seite gibt. Nicht jeder Autor verfügt somit über die gleichen Texte auf der Seite. Berichtet wurde mir auch einige Fälle, wo nach einer Kritik der Autor einfach runtergestuft wurde. Da es auf Stufe 3 kaum Texte gibt und wenn, die Vergütung sich gerade einmal im Schnitt zwischen 2 und 3,50 pro Text bewegt, kann es auch sein, dass man sich so sang- und klanglos von dem „aufmüpfigen“ Autor trennen möchte, indem er nicht bereit ist, auf Stufe 3 meist minderwertige Texte zu schreiben. Dann hat sich das Problem für Textbroker erledigt und die nächsten „Sinnlosen“ stehen schon auf der Matte, bis auch Sie begreifen, was bei Textbroker abläuft.
    Daher rekrutiert sicherlich auch die hohe Anzahl von Karteileichen, die sich zwar von Textbroker noch nicht getrennt haben, aber auf der Plattform auch keine Texte mehr schreiben. Die auf der Seite zum Teil lange schlummernden Texte bestätigen es.

  9. Herbert Einstein

    Wo der Weg bei Textbroker wohl hinführt?
    Gerade hörte ich wieder von einem Fall, wo der Autor mit den Praktiken von Textbroker nicht einverstanden war und es per E-Mail zum Ausdruck brachte. Es gab von Textbroker dazu keine Erklärung, stattdessen wurde der Autor innerhalb kürzester Zeit von Stufe 3 auf Stufe 2 gesetzt. Einer Stufe, wo es kaum Aufträge gibt, von der Bezahlung ganz zu Schweigen. Bemerken muss man hier noch, dass der relativ neue Autor in der kurzen Zeit von dreiviertel seiner Texte mit super und gut bewertet wurde, (Kopie habe ich gesehen). Was so viel heißt, hier zielte Textbroker darauf ab, dass der Autor keine Texte mehr schreibt auf Stufe 2, was ja auch kein Wunder ist. Eventuell ein schlauer Weg um negativen Berichten zu umgehen, aber es gibt zu viel ehemalige Autoren, die Welt ist klein und das Internet unheimlich groß. Da gibt es keine Geheimnisse mehr.

  10. Ken Kale

    Textbroker und ihre merkwürdigen Strategien?
    Zu Anfang möchte ich erklären: Autoren die noch für Textbroker schreiben, äußern ihre Kritik nicht direkt, da Textbroker dann sofort die Zusammenarbeit beendet. Daher erfahre ich über diesen Weg viele Dinge.
    Des Öfteren kam schon Kritik im Bereich Textübereinstimmung. Die Programme von Textbroker entbehren jeglicher rechtlichen Grundlage. Hier werden technische oder geschichtliche Wörter oder Sätze als Übereinstimmung an den Autor zurückgeschickt, die sich nicht ändern lassen. Zum Teil auch Sätze, welche sich millionenfach in Büchern oder Internet wiederholen. Es ist auch alles kein Problem, wenn es nicht immer nur zu Lasten des Autors gehen würde. Dieser muss jede angebliche Übereinstimmung durchgehen und eventuell des Friedens willen (ist schließlich sein Geld) zeitaufwendig ändern. Zum Teil mit Wörtern, welche man im normalen Sprachgebrauch so nicht verwenden würde. Ein millionenfaches rechtlich bewährtes Programm wie „Copyscap“ wird hier komplett ignoriert. Das derartige Methoden nicht so gut ankommen, lässt sich daran erkennen, dass sich die immer weniger Texte zum Teil sehr lange auf der Plattform tummeln und sowohl in der Qualität als auch in der Länge zu wünschen übrig lassen. Was darauf hindeutet, dass sich auch die Qualität der Auftraggeber sehr zum Nachteil verändert hat. Mit solchen fragwürdigen Methoden ist es auch kein Wunder.

  11. Herbert Einstein

    Textbroker – hier ist nicht alles Gold was glänzt!
    Das Autoren gegen Urheberrecht geschützt werden müssen, sollte jedem klar sein. Um sich als schreibender Autor davor zu schützen, gibt es im Internet die Plattform „Copy Skape“. Die kostenlose Variante ist nicht zu empfehlen, jedoch die bezahlbare Premium-Version. Wer hiernach seine Texte schreibt, ist rechtlich auf der sicheren Seite. So könnte man zumindest annehmen! Wie schon mehrfach im Internet erwähnt, macht Textbroker hier eine Ausnahme, mit eigenen Regeln, und dem Hinweis: „Textbroker hat übereinstimmende Textpassagen gefunden“, werden diese Texte zur Änderung zurückgeschickt. Dadurch entstehen dem Autor weitere unnötige Handlungen an diesem Text. Das wäre auch nicht das Problem, wenn Ihr System nicht fast jeden Satz als Übereinstimmung ansehen würde. Ich hörte, dass einem Autor ein einziger Text 4x zur Überarbeitung zurückgeschickt wurde. Wie kann das passieren? Es geht nur, wenn bei Textbroker nicht alles mit rechten Dingen zugeht, zulasten der Autoren. Ebenso merkwürdig verhält es sich auch mit der Einstufung. Manch einer benötigt wahrscheinlich einen kleinen Zusatzverdienst, aber dennoch sollte sich jeder überlegen, wo er seine Dienste anbietet, denn auch die Kunden lassen bei Textbroker zu wünschen übrig.

  12. Hallo Ravana,

    ich schreibe in meinem Blog über Erfahrungen mit diversen Online-Jobs (Textportale, Umfragen etc.) und bin dabei auch über deinen Bericht gestolpert. Ich habe ihn mal bei mir:
    https://online-arbeiten.net/blog/textboersen/erfahrungsbericht-textbroker-teil-i/
    verlinkt.
    Deine Erfahrung bezüglich Bezahlung und Anerkennung kann ich nur teilen. Den Punkt „nicht gezwungen“ sehe ich aber anders. Da es keine Mindesthonorare vergleichbar dem Mindestlohn im freien Markt gibt , gibt es leider viele Menschen, die gezwungen sind, solche Jobs anzunehmen. Meistens aufgrund schwieriger Lebensumstände, beispielsweise chronischer Krankheiten.

    Liebe Grüße

    Cyanid

    1. Lucyda

      Hey Cyanid,
      danke für den Link! Ich habe mir deine Erfahrungen durchgelesen und kann nur Respekt aufbringen, wie lange du es mit Textbroker ausgehalten hast. Einfach nur krass, wie lange du dich dahinter geklemmt hast.

      Naja, dass man hier arbeiten „muss“, sehe ich trotzdem nicht, auch nicht bei chronischen Krankheiten. Neben Textbroker gibt es immer auch andere Optionen. Ob die finanziell besser sind, weißt du besser als ich, aber ich glaube, ich würde vieles Textbroker und deren „Autorenmühle“ vorziehen. Aber wir sind uns ganz einig, dass das, was da läuft, unter aller Sau ist. Mit drei, vier oder gar nur zwei Sternen kann man gar nicht auf einen Mindestlohn (außer vielleicht den portugiesischen :D) kommen.

      Liebe Grüße :)
      Debbie

  13. Kenkale

    Das Elend nimmt seinen Lauf
    Gerade bekomme ich wieder Nachrichten einiger Autoren die auf Plattformen vertreten sind.
    Da wurde ein Autorin die privat für Ärzte tolle Texte mit Mehrwert geschrieben hat, bei Textbroker von Stufe 4 auf 3 gesetzt, mit wirren Argumenten für einen logisch denkenden Menschen. Sollte es aber so sein, dass Textbroker nur Akademiker und Hochschulabsolventen als Autoren auf ihrer Seite haben möchten, die darüber hinaus auch noch ab 0,98 Cent einen Text schreiben, dann haben sie allerdings alles richtig gemacht!
    Die Autorin noch nicht lange bei Textbroker sieht bei der Bewertung ihrer Texte überwiegend die Note „Super“ von den Kunden. Da muss man sich fragen, ob die Texte für Textbroker oder dem Kunden geschrieben wurde?
    In Anbetracht, dass sich viele Texte auf der Seite lange Zeit langweilen, kann nur bedeuten, dass zu wenig Autoren für Textbroker schreiben und die Qualität der Texte immer schlechter wird. Wahrscheinlich liegt es aber an der Qualität der Kunden, die offensichtlich zu Wünschen lässt, was ja auch logisch ist. Mit Abnahme guter Kunden, verringert sich auch die Qualität der Texte. Betrachtet man sich diesen nicht gerade erfolgreichen Weg aus der Ferne, lässt dieser nur einen Schluss zu: „Irgendwann fällt bei Textbroker der Vorhang“. Wer sein Geschäft mit dermaßen vielen negativen Einträgen so unprofessionell führt, zu Lasten der Pseudo-Autoren, muss irgendwann von der Bildfläche verschwinden. Durch Missmanagement sind schon viele auch namenhafte Unternehmen gescheitert, siehe Thomas Cook, Commerzbank und viele andere.
    Leider ist kein Ende in Sicht! Die Dauerdebatte im Bereich „Übereinstimmungen“ und „Urheberrecht“ ebbt nicht ab, im Gegenteil. Jetzt ist Textbroker mit seinem unseriösen System schon so weit, dass sie den selben Text 4 mal wegen Übereinstimmungen zurückweisen. Wie kann ein Text, der einmal geprüft wurde, immer wieder neue Übereinstimmungen finden und das gleich 4 mal. Nicht nur das die Methode sehr fragwürdig ist, sie ist auch absolut unseriös. Keine Frage, Übereinstimmungen können schon mal vorkommen, aber Namen, Geschichte, Daten, Orte, Maschinen, Personen lassen sich nun mal nicht ändern, werden aber von Textbroker auch beanstandet. Besser Ihr überlegt, wo Ihr besser woanders schreibt oder ein wenig nebenbei verdient. Textbroker hat keine Zukunft, da werdet Ihr nicht alt. Gilt auch für Auftraggeber, der Spruch: „Ist der Ruft erst ruiniert, lebt es sich recht ungeniert“ dürfte zumindest für Geschäftsleute wenig Bestand haben.

    1. Ravana

      Hallo, da steckt viel Frust und/oder Ärger drin. Ja, muss jeder selbst wissen, ob er sich das antun will bzw. sich auf das Wohlwollen einer Firma verlassen will, die davon lebt, dass Menschen ihre Arbeitskraft billigst verkaufen.

  14. Veronika

    Derartige Portale, bzw. Anbieter gibt es mittlerweile viele. Ich kenne diese Materie bestimmt schon seit mehr als zehn Jahren. Damals war ich noch im Bereich Grafik- und Webdesign unterwegs, und einst war es ein gutes Zubrot für mich, äußerst saubere Vektorgrafiken zum Verkauf anzubieten. Die Zeiten hatten sich irgendwann Mal geändert, als Hinz und Kunz der Meinung war: ich habe ( ein gekracktes) Photoshop, ich BIN Grafiker…dieser Murks hatte mit Vektorgrafiken absolut nichts zu tun, dennoch verkauften diese Murkser ihre, zumeist auch noch geklauten Pixelbilder deutlich erfolgreicher. Der Kunde sieht nur: Bild! Sieht gut aus! Nehm ich! Zumal Pixelbilder, oder auch Fotos auf einschlägigen Seiten deutlich billiger angeboten werden, als aufwändig gestaltete Vetktorgrafiken.
    Schade um das alles. Tatsächlich hatte ich damals sehr viel Herzblut ins Vektordesign gesteckt, aber die Mentalität der Käufer war schließlich sehr ernüchternd. Genau so läuft es wohl auch beim Texten. Am Ende bekommt der Kunde einen Lari-Fari- Schmarrn vor die Nase gesetzt und ist damit vollkommen zufrieden.
    Hauptsache es kostet nichts.

    1. Ravana

      Liebe Veronika,
      danke für deinen Kommentar – und sorry, dass ich erst jetzt antworte! Irgendwie war er leider in den Spamordner gerutscht und ich habe ihn nur auf Zufall heute gefunden. Das ist mir sehr peinlich :-(
      Ja, es ist schade, dass solche Dienstleistungen immer mehr verwässern und überall von überall abgekupfert wird. Bzw. im Fall von Textbroker eben für eine Dienstleistung einen so derartig unterirdischen Lohn anzubieten, dass der Auftraggeber es für diesen Preis nicht mal für nötig hält, sich zu bedanken. Das ist schade gegenüber denjenigen, die wirklich was davon verstehen und für ihre gute Arbeit dann weder Wertschätzung noch eine angemessene Bezahlung erhalten :-(

  15. Rainer

    Hallo Debbie,

    interessanter Artikel, der sich mit meinen Erfahrungen deckt. Zum Thema „Wertschätzung“ kann ich noch eine Anekdote aus Auftraggebersicht beisteuern:

    In meinem Fall (Textauftrag für eine Wellness-Seite, gut bezahlt) war der Autor mit der Kritik überhaupt nicht einverstanden. Er ist regelrecht ausgeflippt, als ich ihn auf Rechtschreibfehler und unglückliche Formulierungen hinwies. Dabei wurde die Bezahlung gar nicht angetastet, d.h. er hat sein Geld bekommen.

    Feedback kann also auch nach hinten losgehen, gerade im Kreativbereich, wo die Seelen bisweilen empfindsamer sind als bspw. in der Autowerkstatt. :-)

    P.S. Das Aufbereiten der Text-Anforderung sowie das Feedback mitsamt folgendem Schriftwechsel hat unterm Strich so viel Zeit und Nerven in Anspruch genommen, dass ich den Text mit weitaus weniger Stress besser selbst geschrieben hätte. Aber: Versuch macht kluch – wie der Rheinländer sagt.

    1. Ravana

      Hey Rainer,
      danke für dein Feedback und deine Anekdote!
      Am Ende bleibt eigentlich nur zu sagen: Zum Glück ist niemand gezwungen, bei Textbroker zu schreiben/zu bestellen. Wer es tut, der sammelt eben so seine Erfahrungen. Und das ist ja auch was wert :-)
      Viele Grüße
      Debbie

  16. Texxmex

    Unglaublich,dass sowas überhaupt gemacht wird bei der Bezahlung und was soll dabei auch schon raus kommen^^ was es nicht alles gibt

    1. Ravana

      Ja, ich kann es auch nicht verstehen, warum man sich das freiwillig antut. Eigentlich halt nur in der Hoffnung, bald hochgestuft zu werden. Das gibt wirklich deutlich mehr Geld. Oder eben, weil man sonst nichts zu tun hat..

  17. chillivanilli

    O_o

    Danke für deine ausführliche Darstellung beider Seiten! Das ist wirklich ein System mit großem Frustpotential für alle irgendwie daran Beteiligten, inkl. der Leser und Website-Besucher am Ende der Billigtextkette….

    1. Ravana

      Hey chillivanilli, hehe, an die Leser hab ich nun nichtmal gedacht – am Ende ist’s ja schlecht für den Seitenbetreiber, wenn die Texte schlecht sind :-) Aber stimmt schon.. Niemand hat was davon, wenn alles schnell und billig gemacht wird

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