Die Römer bauten etwa 100 n. Chr. eine knapp 100 km lange Wasserleitung, die Quellwasser aus der Eifel nach Köln leitete. Sie wurde unterirdisch als gemauerter Kanal verlegt, kam ab und zu aber auch als Aquäduktbrücke an die Oberfläche. Über diese sogenannte Eifelleitung der Römer habe ich meine Bachelorarbeit geschrieben.
Von der Wasserleitung zur Weinleitung
Im Mittelalter haben sie aber vergessen, was das war, sie wussten nur, dass es einen steinernen Kanal nach Köln gibt. Im Annolied, das im 11. Jahrhundert geschrieben wurde, erkannte nun ein fleißiger Chronist, dass es sich um eine Weinleitung handele, die die Trierer gebaut haben, um ihre guten Kölner Freunde mit dem guten Moselwein zu versorgen.
Triere was ein burg alt; si cierti Rômêre gewalt; dannin man unter dir er din den wîn santi verri mit steinînin rinnin, den hêrrin al ci minnin, die ci Kolne wârin sedilhaft. Vili michil was diu iri craft.
(zu übersetzen ungefähr so: Trier war eine Stadt, die schon sehr alt, mit Kunstwerken zierte sie Römer-Gewalt. Von dort aus sandte man den Wein in Leitungsröhren, die von Stein, tief unter der Erde in die Ferne; Denn die Herren alle tranken ihn gerne, die damals in Köln waren angesessen. Gar groß war Triers Kraft zu bemessen.)
Sehr schöne rheinländische Deutung des Aquädukts :D
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