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Die Frage nach der Zeit, dem Spaß und dem ganzen Rest

Seit letzter Woche Montag feiere ich meinen Resturlaub ab. Urlaub bedeutet freie Zeit, sollte man meinen. Zeit, um Dinge zu machen, die ich schon länger machen wollte. Neues ausprobieren, sich vielleicht mal daran versuchen, eine Geschichte zu schreiben, mal den Wassermalfarbkasten rauszukramen, irgendeine neue 3D-Rekonstruktion beginnen.

Aber weit gefehlt, was für eine naive Annahme! Mir scheint gerade, ich hätte noch weniger Zeit als vor dem Urlaub. Wie kann das allein rein rechnerisch sein? :D

In diesem Beitrag geht es um Produktivität, um Stress, den man sich selbst macht, und letztendlich natürlich um Zeit.

Im Juni hatte ich meine Vollzeitstelle gekündigt, um wieder mehr Zeit zu haben. Ich fühlte mich Zeit-beraubt und wollte die Zeit lieber irgendwo investieren, wo sie mir sinnvoller eingesetzt erscheint. Und ja, dazu gehört auch, das Leben mehr zu genießen – d.h. frei von Zwängen und Zeitdruck einfach mal herumzuprobieren. Dass Zeit ein Privileg ist, das ich mir einfach genommen habe, ist mir dabei sehr bewusst.

Ich hatte schon immer eine etwas strenge Einstellung zu meiner Zeiteinteilung. Für mich gibt es produktive Zeit, nicht-produktive Zeit und Muss-halt-sein-Zeit.

  • Unter Muss-halt-sein fällt alles, was halt sein muss :D Haushalt, schlafen, Zahnarzttermin, Präsenzzeit an der Uni, Hausarbeit schreiben, Arbeit in der Firma.
  • Produktiv ist alles das, was hinterher sichtbar ist und dadurch einen bleibenden Wert hat. Das ist bei mir vor allem das Schreiben von Beiträgen – weswegen ich mir jetzt gerade die Zeit abzwacke, um diesen Text zu schreiben :D
  • Nicht produktiv dagegen ist alles, was kommt und geht und dann weg ist. Auf Facebook rumscrollen z.B., oder viel zu lange eine Serie zu schauen, über die ich hinterher nicht mehr schreibe, oder natürlich stundenlang ein Spiel einfach um „des Spaßes willen“ zu spielen

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen

Produktiv und nicht produktiv verwischt bei mir oft, weil ich sehr oft mit etwas, was Spaß macht, „in Vorleistung gehe“, zB. ein Buch lese, ein Spiel anspiele, eine Wanderung, – und dann später einen Beitrag darüber schreibe. So kann ich vor mir selbst rechtfertigen, dass die Zeitinvestition in Ordnung war.

Problematisch wird es, wenn ich zu viel Zeit für etwas aufwende, was sich hinterher nicht auf meiner Website wiederspiegelt. Mich plagt dann ein richtig schlechtes Gewissen und ich schäme mich vor mir selbst. Wie konnte mir die Zeit nur so entgleiten? Ich lebe doch nur einmal, diese Zeit darf doch nicht sinnlos vergeudet werden?! Wenn ich die verbrachte Zeit nicht schriftlich oder in Fotos festhalte und damit archiviere, dann verrinnt sie mir doch zwischen den Fingern!

Irgendwie denke ich auch, dass man sich die Nicht-produktive Zeit verdienen muss. „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ – Fleiß ist schließlich eine gute preußische Tugend, und wer seine Arbeit erledigt, der hat danach mehr von seiner Freizeit. Dieses Motto hat mich schon immer angetrieben.

Erst die Hausaufgaben fertig machen, dann spielen gehen. Erst die Tagesziele für die Uni erreichen, dann zocken. Als Angestellte ist es einfach: Wer Vollzeit im Büro sitzt, hat abends und am Wochenende jedes Recht darauf, das zu tun, was er gerne möchte. Oder in anderen Worten: Tu erst das, was halt sein muss, und dann hast du frei.

Von der Schwierigkeit, sich Spaß zugestehen

Weil ich einen großen Teil meines Selbstwertgefühls daraus ziehe, die Erfolge meines Schaffens zu sehen (schönen neuen Beitrag veröffentlicht, steigende Nutzerzahlen auf der Website, nette Mails von Lesern :D), habe ich aber auch in der Freizeit mit relativ wenigen Ausnahmen nur das gemacht, über das ich danach noch schreiben kann. Schließlich ist das Schlagen von zwei Fliegen mit einer Klappe besonders effizient: Ich habe Spaß und sehe danach noch einen Erfolg in Form eines neuen Beitrags.

Aber diese Sichtweise – nein, es ist weniger eine bewusste Sichtweise, sondern mehr ein innerer Drang – ist auch problematisch, denn so ist es sehr schwer, mal abzuschalten, „die Seele baumeln zu lassen“ und irgendwas anzufangen, auf das ich Lust habe, ohne dass ich es vielleicht verwerten kann.

Und die Aktivitäten, die ich oben erwähnt habe – einfach mal was malen, mal was schreiben, mal anfangen, was zu blendern – fallen in diese problematische Kategorie.

„Du musst die Zeit nutzen!“

Als ich gekündigt habe, habe ich auf Kosten von finanzieller Sicherheit die „Muss halt sein“-Zeit deutlich reduziert. Diese zusätzliche Zeit sollte zunächst sowohl meinen produktiven Aktivitäten zugute kommen – mehr Beiträge!! -, mir aber auch Raum lassen, um mehr „Nicht-Produktives“ zu machen. *)

*) Dass ich nebenbei auch noch meine Brötchen verdienen muss, ist mir nicht entgangen – auch daran arbeite ich :-)

Aber bei dieser Rechnung habe ich eines nicht bedacht: Mich, und mein zwanghaftes Gewissen!

Und deswegen passierte letzten Montag Folgendes in meinem Kopf: „Du hast dir durch deine Kündigung Zeit erkauft. Diese Zeit musst du nun nutzen.“ Das Müssen impliziert dabei schon mal, dass ich Rechenschaft abzulegen habe. Darüber, wie ich diese Zeit nutze. Allen zu beweisen, dass es mir nicht darum geht, auf der faulen Haut herumzuliegen und zu netflixen. Dass ich kein unnützes Mitglied der Gesellschaft bin, das einfach keine Lust hat zu arbeiten. Und vor allem: Damit mein eigenes Gewissen zu beruhigen.

„Du kannst doch nicht einfach irgendwas machen, was Spaß macht, während jeder andere Mensch zur Arbeit geht!“ Ein neues „Muss halt sein“ musste also her. Und das schuf ich mir selbst. Klar, ich hatte auch einige Termine, die auch jeweils Zeit kosteten, aber daneben suchte ich mir Aktivitäten, auf die ich nicht viel Lust hatte, die aber irgendwie notwendig sind.

Notwendig vor allem für die Website, klar. Sie ist mein Portfolio, meine Referenz, mein Tagebuch. Alles was ich kann, kommt hier zum Einsatz oder wird thematisiert. Meine Hoffnung ist, dass ich in mittelfristiger Zukunft durch den aktuellen deutlich höheren Aufwand ein kleines Einkommen daraus beziehen kann – als ultimativen Nachweis, dass die investierte Zeit sich gelohnt hat :D

Keine Zeit, keine Zeit!

Also installierte ich mir letzte Woche Montag als erstes eine Zeiterfassungs-App, die schwarz auf weiß belegt, dass ich nicht auf der faulen Haut liege. Ich investierte krankhaft viele Stunden in die Verbesserung von Ladezeiten, in die Aktualisierung von Links, in das Übertragen von Inhalten auf Over the Hills, in die Optimierung von Beiträgen – und die ganz großen Baustellen sind noch offen.

Das weiße Kaninchen
Das weiße Kaninchen aus „Alice im Wunderland“ hat auch keine Zeit

Und trotzdem reicht die Zeit nicht. Die Dinge dauern länger als erhofft. Es kommen Probleme dazwischen, ich muss im Garten aufräumen, damit der Vermieter zufrieden ist, oder unverhofft zum Tierarzt. Und dann steht da auch noch dieser Urlaub in Marokko an – dafür habe ich doch gar keine Zeit!

Es kam, wie es kommen musste: Obwohl ich morgens vor dem berufstätigen Pierre aufstehe und mich gleich ans „Geschäft“ setze und obwohl mir die Zeiterfassung sagt, dass ich Vollzeit-produktiv meist bis in die Nacht hinein an der Website oder meinem zukünftigen Broterwerb arbeite, habe ich das Gefühl, zu wenig zu tun.

Denn im Unterschied zu meiner bezahlten Vollzeittätigkeit arbeite ich absolut egoistisch an meinen eigenen Projekten, nur für mich. Und genau daher macht sie auch Spaß, und sonntags denke ich nicht „baaah, morgen ist ja wieder Montag *kotz*“, sondern „Morgen stehe ich früher auf, ich kann es kaum erwarten!“.

Auch das ist ein Privileg – und daher zählt es nicht so richtig als Arbeit, die rechtfertigen würde, dass ich mich am Ende des Tages auch mal in die Hängematte legen darf. Oder – Gott bewahre – mir kreative Gedanken mache, um etwas zu malen oder von Hand eine Karte zu zeichnen. Dafür habe ich doch keine Zeit, es ist doch so viel zu tun!

Einfach loslassen ist ein Privileg!

Ja, und nun sitze ich hier. Beschwere mich darüber, dass ich gekündigt habe, um mehr Zeit zu haben, und habe eigentlich weniger davon. Meine Güte, das sind First World Problems!

Zu Pierre sagte ich, dass ich mir selbst der strengste Chef bin. Nichtstun, das darf nicht sein! Früher machte ich mich immer über ihn lustig, wenn er mal zu lange auf 9-Gag herumhing. Ist schließlich verschwendete Zeit. Es geht so weit, dass ich nicht mal Zeit dafür habe, darüber nachzudenken, wie ich dieses oder jenes Problem an der Website angehe – denn wer denkt, der tut ja nichts. Nein, ich muss produktiv sein. Denken kann man auch im Auto. Oder während ich einen Beitrag schreibe, so wie jetzt gerade :D

Und das alles stresst gewaltig! Mein Kopf sagt: Weiter, weiter, weiter – mach was, sei fleißig! – während mein Bauch nur einfach hofft, dass ich mal eine Zwangspause bekomme. Anfang letztes Jahr hatten wir mal eine Tageskarte im Palmenparadies Sinsheim, einem Sauna-Wohlfühl-Bad. Wegen der Luftfeuchtigkeit hatten wir die Handys draußen gelassen. Nachdem wir dann jede Sauna 2x oder so besucht hatten und alle Becken auswendig kannten, suchten wir uns eine Liege unter Palmen.

Zuerst zappelte ich herum. Kein Handy, in dem ich die Nachrichten lesen oder mich über irgendwas informieren konnte. Oder zumindest Gedanken und Ideen für neue Beiträge aufschreiben. Es lag nur eine Zeitschrift herum, die ich durchlas. Dann schlief ich ein. Und wachte vom Rauschen des Wassers und dem Geraune eines Bades auf. Und auf einmal war ich entspannt.

Einfach nur herumliegen, die Gedanken schweifen lassen, nichts tun zu müssen, ein bisschen dösen – wow, das war einfach nur toll! Auch das ist in unseren heutigen Tagen irgendwie ein Privileg. Allerdings erzwungenermaßen, weil es ging ja nichts anderes – normalerweise ist das Handy immer in Griffweite. Unter normalen Umständen würde ich es einfach nicht rechtfertigen können, mal einfach einen ganzen Tag lang nichts zu tun.

Für den Urlaub in Marokko erwäge ich, ob ich nicht mein Tablet und die Bluetooth-Tastatur mitnehmen sollte, um Leerlaufzeiten ggf. sinnvoll zu überbrücken – ansonsten müsste ich sowieso meine Berichte nach dem Urlaub schreiben, es würde also auch Zeit sparen. Aber das würde wieder so einen Druck aufbauen, auch unterwegs produktiv tätig zu sein.. Andererseits, es wäre wirklich praktisch…

Egal. Vielleicht finde ich einen Weg, alles unter einen Hut zu bekommen und das schlechte Gewissen mal abzulegen. Und wenn es soweit ist, dann schreibe ich mit Sicherheit einen Guide dazu, wie das geht! :D

Was ich gerne tun würde, wenn ich die Zeit hätte / mir nehmen würde

Verrückt nach Karten-Cover

Dieses Buch endlich weiterlesen. Ich bekam es zum Abschied von meinen Kollegen und bin wirklich verliebt in das Buch (Rezension folgt irgendwann :D). Schon während des ersten Kapitels, das ich irgendwann beim Essen mal las, erinnerte ich mich, wie schön es ist, die Fantasie schweifen zu lassen. Im Buch geht es um die Vorstellungskraft, sich Welten auszumalen und sie zu beschreiben bzw. sie auf Karten lebendig werden zu lassen. Mittelerde, Oz und Alices Wunderland hätte es niemals gegeben, wenn sich deren Verfasser nicht vom Tagesgeschäft abgewandt und stattdessen in ihren Fantasiewelten verloren hätten.

Und genau das ist es, was ich gerne mit meiner neu gewonnenen Extra-Zeit tun würde! (Mh. Während ich das hier schreibe, hätte ich genau das auch machen können. Verdammt!)

Atlantien
2001 oder 2002 habe ich selbst mal eine Karte gemalt .. damals war ich wohl noch nicht so streng (da gab es ja auch das Plejadium noch nicht :D). EIne Geschichte dazu habe ich mir noch immer nicht ausgedacht :-/

Darüber hinaus habe ich noch weitere Bücher, auf die ich mich freue, aber aktuell lese ich leider nur abends, bis mir das Buch aus der Hand fällt :D Da dauert es einfach ziemlich lang, ein Buch durchzubekommen :-(

Außerdem würde ich gerne früh morgens durch Heidelberg laufen und schauen, ob sich schöne Fotomotive ergeben (auch als eventuelle Vorleistung für Over the Hills). Aber das kostet mir leider im Moment zu viel Zeit – mindestens drei Stunden gehen doch dafür drauf!

Und: Endlich all die Ideen verwirklichen, die ich für Over the Hills habe. Das heißt: Schreiben, schreiben, schreiben – und Orte besichtigen, über die ich schreiben kann.

Und: Mich wieder viel Zeit mit Blender beschäftigen, ganz egal, ob was dabei raus kommt, was hinterher über Google gefunden wird oder nicht. Blender bietet so viele Möglichkeiten und seit 2017 habe ich das Programm kaum noch angefasst. Aktuell bin ich dabei, meine Guides dafür zu aktualisieren, aber das ist nicht wirklich Blender-Nutzung. Übrigens ist Blender nicht wirklich verschenkte Zeit – meine Kenntnisse darin haben mir schon Aufträge eingebracht. Also – das steht weit vorne auf der Liste der Dinge, die ich machen werde, wenn alles „was halt zu tun ist“ endlich abgeschlossen ist (falls das jemals der Fall ist :D).

Ein paar von Toddis Kommentaren aus dem letzten Stream, in dem er dabei sein konnte

So – wer auch immer so verrückt war, bis hierher zu lesen – dem danke ich herzlich dafür :D Für mich war es keine verschwendete Zeit, denn beim Schreiben sind mir wieder viele Dinge deutlicher vor Augen gekommen. Und für dich? Kennst du dieses schlechte Gewissen bei der Zeit auch von dir selbst? Hinterlasse mir unten doch einen Kommentar :D

Ach ja – Zeiterfassung sei Dank – das Verfassen dieses Beitrags inkl. Bildern und allem, was dazu gehört, hat genau 3 Stunden 58 Minuten gedauert .. :D (omg, so lang…)

Kommentare

4 Antworten zu „Die Frage nach der Zeit, dem Spaß und dem ganzen Rest“

  1. Liebe Debbie,
    ich könnte dir nun wirklich einen seitenlangen Kommentar hier lassen, aaaaaaaaaber… ich muss dringend ins Bett. Der Minimensch wartet. Diese Minimenschen lassen einen nochmal die gesamte Zeitplanung/-einteilung neu überdenken. Leider. Gott sei Dank. Wie man es eben nimmt. Ich hab mich riesig über deinen Kommentar gefreut und deinen Beitrag gerade gelesen. Wir waren auch zum Entspannen in Sinsheim. Hach. Bis ich so richtig loslassen konnte gings schon fast wieder nach Hause. Aber wem erzähl ich das? ;)

    Nichts fällt mir so schwer, wie nichts zu tun. :D

    Aber… wenn das Kind nicht ohne mich schlafen kann, dann muss ichs lernen. Auf die harte Tour. Ohne Handy. Hach…

    Ich verschwinde ins Bett. Ich schau nun garantiert öfter mal hier rein. Hast du Instagram für den Blog?

    Liebe Grüße, Anna

    1. Ravana

      Hey liebe Anna,
      freut mich wirklich, dass du dir auch meinen Beitrag durchgelesen hast! :D Ja, mit Kind sieht sowieso alles ganz anders aus – ich bemerke das an meinem Bruder und seinen zwei Rackern. Da steht kein Stein mehr auf dem anderen, also im übertragenden Sinne. Dann wird die Gartenarbeit halt abends nach 8 erledigt, weil man da die Ruhe und Zeit dafür hat :D Ich glaube, dann ergeben sich solche Fragestellungen nicht, von wegen „wie teile ich meine Zeit am besten ein“. Die Zeit wird eingeteilt, akzeptier es so und leb damit oder Pech gehabt :D Wie heißt es schließlich: Wer die Wahl hat, hat die Qual. Wer nicht die Wahl hat, macht das Beste draus, während der mit der Wahl sich die Birne zerbricht und über schlechtes Gewissen beschwert :D

      Ich hoffe, es klappte dann doch noch mit dem Einschlafen!
      Ganz liebe Grüße,
      und ich bin auch gespannt, was auf deinem Blog weiter passiert :-)

      PS: Ich habe Instagram, bin dort aber ein absoluter Loser: https://www.instagram.com/debora.pape/. Mit einer Social Media-Strategie stehe ich irgendwie noch auf Kriegsfuß :D

  2. Vanessa

    Liebe Debbie,
    wieder ein schöner Artikel mit sehr interessanten Gedanken :-)
    Diese Woche habe ich davon gehört, warum man gefühlt immer so einen Stress hat. Die Geschichte ging so, dass ein überaus beschäftigter Mann gefragt wurde, warum er trotz allem immer so ausgeglichen und gut gelaunt ist, er hat doch von früh bis spät so viel zu tun :-) Seine Antwort war, weil er eben immer genau das tut, womit er gerade beschäftigt ist, und nicht an das davor, danach oder daneben denkt. Gar nicht so einfach, weil man ja eigentlich fast nie eine Sache einfach losgelöst von allen möglichen Kontexten angeht. Vieles tut man ja für ein bestimmtes Ziel („danach“) oder aus einem bestimmten Grund („davor“).

    Mein schlechtes Zeitgewissen habe ich auch, aber irgendwie andersherum ^^ Ich würde gerne über Themen und Dinge schreiben, die mich beschäftigen, aber ich empfinde meine Beschäftigungen meistens als zu sehr larifari, weil sie eben in die für mich als zu knapp empfundene Feierabendzeit reingequetscht werden. Damit fange ich viel an, ohne es zu perfektionieren. Also müsste ich „in echt“ produktiver werden, um etwas Produktives dabei herauszubekommen :-) und das macht mir wieder ein schlechtes Gewissen.

    Deine selbstgemalte Karte ist toll und ich freue mich auf deine Buchrezension :-)
    Viele Grüße!
    Vanessa

    1. Ravana

      Liebe Vanessa,
      danke für deinen Kommentar! :D
      Ach, es ist schade, sich mit schlechtem Gewissen herumzuquälen – besonders, wenn es um sowas wie die Freizeit geht. Aber ja, larifari-Beschäftigung am Feierabend, das kenne ich auch sehr gut. Man hat einfach nicht das Gefühl, dass es sich lohnt, was Großes anzufangen, was dann wirklich toll werden könnte. Weil es fehlt ja die Zeit, sich richtig damit zu beschäftigen. Und deswegen lässt man es dann ganz und macht mehr „larifari“.
      Ist wirklich schwer, einen guten Deal mit sich selbst zu machen, wie man den Feierabend so nutzen kann, dass er sich wirklich wertvoll anfühlt. Zufriedenheit, ohne schlechtes Gewissen, ist irgendwie gar nicht so einfach zu erreichen! Wobei produktiv sein auch ziemlich kapitalistisch ist, wie ich lernen musste. Den Sonnenuntergang am Fluss beobachten kann zu viel mehr Zufriedenheit führen als irgendwelchen Beiträgen hinterherzuhetzen :D

      Liebe Grüße
      Debbie

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