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Setzen, sechs! Der Mensch scheitert nach Lehrbuch

Hast du schon mal vom Fermi-Paradoxon gehört? Es handelt davon, dass wir bisher noch keine Hinweise auf intelligente Zivilisationen in unserer Galaxie gefunden haben. Vielleicht, weil die allermeisten Zivilisationen an einem bestimmten Punkt immer scheitern – das wäre eine Erklärung. In diesem Beitrag schreibe ich darüber, warum ich denke, dass wir möglicherweise dazugehören. Wir verhalten uns wie eine Horde brüllender Kindergartenkinder statt reife Erwachsene.

So geht das Fermi-Paradoxon

Unsere Galaxie ist fast 14 Milliarden Jahre alt und beinhaltet 100 bis 250 Milliarden Sterne, die Sonne ist einer davon. Jeder dieser Stern kann eine Vielzahl von Planeten haben. Bei so einer großen Anzahl muss sich statistisch auch auf anderen Planeten intelligentes Leben entwickelt haben. Wenn es bei uns geklappt hat, wieso dann auch nicht woanders? Viele dieser Zivilisation müssen deutlich älter und fortgeschrittener sein als wir: Das Universum ist ja 9,4 Milliarden Jahre älter als unsere Erde. Da kann man schon einiges reißen.

Wenn dem so sein sollte: Wo sind diese hochentwickelten Zivilisationen dann? Wieso haben wir noch keine Anzeichen dafür gesehen?

In längeren Worten findest du hier einen sehr spannenden Beitrag und auch viele mögliche Antworten auf die Frage. Ich finde das Fermi-Paradoxon extrem spannend und liebe es, über Spekulationen und Ansätze darüber nachzudenken. Deswegen gibt es hier auch schon ein paar Beiträge zum Thema Fermi-Paradoxon und mögliche Lösungen dafür.

Woran erkennt man eine hochentwickelte Zivilisation?

Woran ist von außen überhaupt zu erkennen, dass sich auf einem Planeten eine höherentwickelte Zivilisation entwickelt hat? 

Nach solchen Planeten suchen wir ja auch schon seit langem:  SETI etwa ist ein Suchprogramm nach extraterrestrischer Intelligenz. Dabei richtet man z.B. Radioteleskope auf andere Sterne und schaut, ob von dort irgendwelche Signale aufgefangen werden.

Die menschliche Zivilisation nutzt Funksignale zur Kommunikation und auch zur Unterhaltung. Diese Signale lassen sich theoretisch auch von außen aufspüren, wenn jemand sich die Mühe macht, hinzuhören.

Illustration mit fröhlichem Dinosaurier, der im Weltall rumschwebt
OMG, es gibt eine Grafik mit Dino im Raumanzug ^^ | Credits: Depositphotos

Eine Zivilisation muss also ein gewisses technologisches Level erreicht haben, um entdeckt werden zu können. Die Dinosaurier haben die Erde 170 Millionen Jahre lang erfolgreich dominiert. Sie haben aber keine Anstalten gemacht, über Funk miteinander zu kommunizieren oder gar in Raumanzüge zu schlüpfen und die Erde zu verlassen. 

Trotz ihrer langen Anwesenheit haben sie nichts getan, was sie für eventuelle extraterrestrische Zivilisationen entdeckbar gemacht hätten. 

Deutlich fortgeschrittenere Zivilisationen könnten auch eine Dyson-Sphäre um ihre Sonne bauen, um deren Strahlen komplett in Energie umzuwandeln. Das könnte man möglicherweise sehen: Der Stern würde während des Entstehens der Hülle langsam immer dunkler werden. 

Zwei Planeten im Vordergrund, im Hintergrund ein Stern, um den eine Dyson-Sphäre ensteht.
Im sehr empfehlenswerten Spiel „Dyson Sphere Program“ kannst du deine eigene Dyson-Sphäre bauen. Mit so einer Sphäre könnte man schon ein paar Haushalte versorgen :D

Das Universum macht es der Zivilisation nicht leicht

Eine recht einfache Lösung für das Paradoxon wäre: Wir haben bisher keine hochentwickelten Zivilisationen beobachtet, weil es keine gibt.

Dann bleibt die Frage: Warum gibt es keine hochentwickelten Zivilisationen außer uns? Oder nur so wenige, dass sie zu weit weg sind, um irgendwas von ihnen zu beobachten? Eine Antwort darauf ist: Es könnte einfach sehr unwahrscheinlich sein, dass sich Leben überhaupt so weit entwickelt wie wir, oder sogar noch weiter.

Dyson-Sphäre gefunden? – Leider doch nicht

Vor ein paar Jahren erregte der Stern „Tabbys Star“ mediale Aufmerksamkeit, weil dort merkwürdige Helligkeitsschwankungen zu beobachten waren. Auch eine Dyson-Sphäre galt als eine mögliche, aber unwahrscheinliche Erklärung dafür. Mittlerweile scheint aber eine andere Theorie klar bevorzugt zu werden.

Dass sich Leben überhaupt erst entwickelt, könnte schon extrem unwahrscheinlich sein. Wenn das aber geklappt hat, kann es mehrere Hürden, oder „Filter“, geben, die eine weitere Entwicklung des Lebens verhindern. So könnte

  • eine Naturkatastrophe, etwa ein Asteroideneinschlag oder ein Vulkanausbruch,
  • eine nahe stellare Katastrophe, z.B. eine Supernova, oder
  • die Zivilisation selbst (z.B. ein Atomkrieg)

das Leben auslöschen, bevor es intelligent wird. Da sind wir schon drüber hinweg.

Es hat schon fünf große Massenaussterben auf der Erde gegeben – zuletzt vor 66 Millionen Jahren, als ein Asteroid die Dinosaurier umbrachte. Man kann sich diese Hürden wie einen Hürdenlauf vorstellen: Verschiedene Zivilisationen starten ein Rennen, und nach und nach werden immer mehr aussortiert.

Der simulierte Asteroid? :D

Mhhh! Eine mögliche Antwort auf das Paradoxon wäre übrigens auch, dass wir in einer Simulation leben. Da sitzt man dann also als Simulations-Programmierer und verfolgt die Entwicklung der simulierten Erde. Nach 170 Millionen Jahren mit Dinosauriern würde ich auch langsam die Hoffnung verlieren, dass die noch was zustande bringen.

Ich würde einen Asteroiden programmieren und die Bande auslöschen, um zu schauen, ob dann vielleicht was Neues bei rumkommt :D

Jedenfalls, wenn wir jetzt den Blick zur einzigen uns bekannten technisch hochentwickelten Zivilisation und damit Beweisstück 1 von 1 richten: Den Mensch. Wir sind noch da.

Wir sind zu einer planetaren Zivilisation geworden, das heißt, wir haben unseren Planeten vollständig in Beschlag genommen und ihn unterworfen. Und wir haben die Technologie, auf uns aufmerksam zu machen, sowie den Willen, ins All aufzubrechen.

Künstlerische Darstellung der Erde bei Nacht mit hell erleuchteten Bevölkerungszentren in Europa, Nordafrika und Westasien
Der Mensch hat sich auf der Erde ausgebreitet (künstlerische Darstellung) | Credits: Depositphotos

Was kommt nach der Eroberung des Planeten?

Der nächste Schritt wäre die Eroberung unseres Sonnensystems. Das ist sinnvoll: Wenn wir uns ausschließlich auf die Erde beschränken, kann uns ein Asteroid oder sonstige globale Katastrophen genauso erwischen wie die Dinosaurier.

Von hier aus könnten wir dann – wenn uns nichts umbringt – eines Tages sogar mit Generationenschiffen andere Sterne erreichen und zu einer interstellaren Spezies werden. Also so eine Spezies, von denen es theoretisch doch mittlerweile so einige geben sollte, wenn man das Alter des Universums betrachtet.

Raus aus dem System!

Weit vorausgedacht hat die Erde ja ein Ablaufdatum. In 5 Milliarden Jahren wird die Sonne die Erde zerstören und dann selbst verlöschen. Wenn wir dann noch im Sonnensystem sind, wird die Menschheit spätestens dann aussterben.

Es können aber natürlich noch weitere Filter bzw. Hürden kommen, so dass wir untergehen, bevor wir andere Planeten oder gar Sterne erreichen. So kann es auch schon zig anderen galaktischen Zivilisationen gegangen sein. Vielleicht gibt es eine einzige solche Herausforderung, an der Zivilisationen meistens scheitern. Dafür hat sich der Begriff „Großer Filter“ etabliert: Also die eine Hürde, die kaum eine Zivilisation schafft.

Ich bin natürlich keine Fachfrau in dieser Frage, leider. Persönlich denke ich aber, dass wir als Zivilisation uns im Moment an einer solchen Hürde abarbeiten, vielleicht sogar am Großen Filter. Und ich finde diese Hürde absolut logisch im Entwicklungsprozess einer planetaren Gesellschaft.

Diese Hürde gilt es zu meistern – als Zivilisation, gemeinsam. Wenn das nicht klappt, dann stagnieren wir nicht nur, sondern werden einige Generationen so mit uns selbst beschäftigt sein, dass an Raumfahrerei nicht zu denken ist.

Diagramm, das schematisch verschiedene Hürden in der Entwicklungsgeschichte von Zivilisationen zeigt. Darunter befindet sich der Große Filter, an dem die meisten Zivilisationen scheitern
Gelb: All die Hürden, die jede Zivilisation (grüne Striche) überwinden kann. Rot: Der fiese Große Filter © waitbutwhy.com

Unsere Reifeprüfung: Der Große Filter?

Also, warum ist unsere Zeit so besonders? Unser Problem ist, dass wir an den Grenzen dessen angekommen sind, was unser Planet uns bereitstellen kann. Wie gehen wir damit um?

Wir haben uns den Planeten derartig zu eigen gemacht, dass wir sein Ökosystem aktiv beeinflussen, leider auf negative Weise: Durch unsere Lebensweise verändert sich das Klima und wir verdrängen andere Arten aus ihrem Lebensraum, so dass sie aussterben. Man spricht davon, dass wir aktuell das sechste Massenaussterben erleben – und dass der Mensch es verursacht hat.

Seit 1970 nutzen wir mehr Ressourcen, als die Erde regenerieren kann. Im Jahr 2022 haben wir so viele Ressourcen verbraucht, dass wir 1,75 Erden bräuchten, um den Bedarf zu decken (siehe: Earth Overshoot Day).

Oder anders: Wir betreiben Raubbau an unserer Lebensgrundlage. Es gibt zu viele Menschen, die zu viele Ressourcen für sich verbrauchen.

Das geht jetzt seit über 50 Jahren so.

Künstlerische Darstellung der Erde vom Mond ausgesehen.
Ist dieser Planet nicht einfach wunderschön? Wir müssen unsere Heimat beschützen! (Künstlerische Darstellung) | Credits: Depositphotos

E ist klar, dass es so nicht ewig weitergeht. Die Erde hat nur begrenzte Ressourcen, bzw. lässt sich nur begrenzt ausbeuten. Ist doch klar, wir haben ja keinen Goldesel im Keller stehen. Da wir mehr nutzen, als sich erholen kann, sind wir auf einem gefährlichen Pfad.

Das gilt es zu lösen. Das Problem ist bekannt, und trotzdem benötigen wir jedes Jahr mehr Erden als vorher (außer 2020, Corona sei Dank). Es liegt im Interesse der Menschheit, den einzigen lebensfreundlichen Ort im All, den wir kennen, zu erhalten.

Simulations-Meilenstein

Harrharr, würde ich eine Simulation entwerfen, wäre das eine herrlich interessanter Meilenstein im Programm: Schaffen es die simulierten Individuen, sich zusammenzuraufen, um gemeinsam ein Problem globalen Ausmaßes zu bewältigen?

Die auf der Erde dominierende menschliche heutige Industriegesellschaft hatte immer Wachstum im Sinn. Aber jetzt stoßen wir an die Grenzen. Wir überdehnen sie bereits seit Jahrzehnten. 

Wir stehen steht jetzt vor der globalen Aufgabe, unseren seit Jahrtausenden verfolgten einzigen Zweck – Wachstum, Expansion, mehr von allem – umzudefinieren.

Dieser Große Filter könnte sozusagen die Reifeprüfung sein, der sich jede frische planetare Zivilisation stellen muss. 

Planetares Wachstum bremsen vs. Expansion ins Sonnensystem

Ich finde übrigens, dass die Einschränkung von Wachstum auf der Erde und eine Expansion ins Weltall kein Widerspruch ist. Die Erde ist ein geschlossenes System: Solange wir nur begrenzte Ressourcen haben, ist unbegrenztes Wachstum nicht möglich. Aber das Weltall ist riesig und bietet neue Gelegenheiten.

Außerdem – wie oben geschrieben – ist es auf lange Sicht vernünftig, die Erde zu verlassen. Wenn wir nicht zum Heuschreckenschwarm werden wollen, die einen Planeten nach dem anderen leerfrisst, müssen wir Verantwortung dafür übernehmen.

Der Mensch hat seine “Kindheit” überlebt und hat seine Ausbildung abgeschlossen. Er hat schon viel über die Zusammenhänge im Universum gelernt. Nun geht es darum, die Pubertät zu überwinden und zu beweisen, dass wir erwachsen genug sind, mit unserer Verantwortung umzugehen.

Wenn das gelingt: Super, weitermachen, auf zum nächsten Filter!

Wenn es nicht gelingt: Dann wird die Erde irgendwann sagen: Es reicht. Wenn ihr euch nicht benehmen könnt, dann seht zu, dass ihr mit diesen spaßigen Dürren, Starkregen, Stürmen, steigendem Meeresspiegel und schicken neuen Viren klarkommt. Und wenn ihr meint, das tägliche Aussterben hunderter Arten sei ok, dann beweist es. Have fun. Schade nur um das gesamte Ökosystem, das mit draufgeht, weil ihr so dumm seid.

Das hier ist die erste Hürde, die wir bewusst beeinflussen können. Für einen Asteroiden kann schließlich niemand was. Aber wir haben jetzt das Wissen über die drohende Gefahr, und wir haben die Technologie, um sie abzuwenden. 

Für uns geht es um einen äußerst schwierigen Transformprozess: Von Wachstum hin zu Konsolidierung auf einem für alle, auch die künftigen Generationen, verträglichen Maß.

Und daran scheitern wir offenbar. Ja, ich rede vom Klimawandel – auch. Wissenschaftler warnen seit Jahrzehnten davor, dass der menschengemachte Klimawandel die Bedingungen auf unserem Planeten so sehr verändern werden, dass wir uns mit unseren über 8 Milliarden Bewohnern nicht daran anpassen können.

Große Teile des Planeten könnten schon in Jahrzehnten unbewohnbar werden. Das bedeutet auch, dass große Flächen von Nahrungsmittelanbaugebieten wegfallen. Bewohnbare Regionen könnten immer wieder von Hochwassern überschwemmt oder von Unwettern bedroht werden und damit auch ausfallen.

Das ist bekannt, aber es gelingt uns nicht, an einem Strang zu ziehen. Wir schaffen es nicht, global, oder auch nur national, ausreichend Maßnahmen zu treffen, um die Katastrophe zu verhindern oder zumindest auf ein Mindestmaß zu reduzieren.

Individuelle vs. gesellschaftliche Interessen 

Die Demokratie war ursprünglich dazu da, dass das Volk entscheiden kann, was für das Volk am besten ist. Eigentlich sehr fair, so können sich keine einzelnen Personen als Herrscher über alle aufschwingen. Aber das funktioniert auch nur so lange das Volk weiß, was gut für es ist – und sich dafür interessiert, dass es ALLEN besser geht, nicht nur einem selbst.

Individualismus ist die größte Stärke des Menschen: Sie ist Quelle von Vielfalt und völlig unterschiedlichen Perspektiven, die uns voranbringen. Aber zugleich ist es auch unsere größte Schwäche. Das eigene Wohl zählt mehr als das aller.

Ohne Transformation geht es nicht. Dazu müssen allerdings alle mitmachen. Und in einer Demokratie geht das nicht mit Zwang. Und nun hängt daran eben auch viel Geld und Macht, die durch diese Transformation gefährdet wird. Also erzählt man

Der Lebensstil der Deutschen würde, übertragen auf den ganzen Planeten, sogar über drei Erden pro Jahr verbrauchen. Und so wählt heute in Deutschland ein beträchtlicher Anteil der Gesellschaft, dass es okay ist, damit weiterzumachen.  

Viele Menschen sind ja nicht mal bereit, auf ein Minimum an Komfort zu verzichten, um der Gesellschaft zu helfen, z.B. etwas weniger zu heizen oder nicht so heiß zu duschen.

Große Teile der Gesellschaft küren sogar diejenigen als „Hauptgegner“, die versuchen zu retten, was zu retten ist. Ich bin frustriert vom Grünen-Bashing, aber das ist hier gar nicht mein wesentlicher Punkt.

Mein wesentlicher Punkt ist, dass wir es als Zivilisation nicht schaffen, uns zusammenzureißen. Dadurch bewältigen wir nicht die Hürde hin zu einer Zivilisation, die ihre Heimat in Ordnung halten und geordnet zu weiteren Gefilden aufbrechen kann.

Niemand haut uns auf die Finger

Es ist klar, dass Individualisten, die wir nunmal sind, alle unterschiedliche – nämlich eigene – Interessen haben. Klar, niemand will was abgeben oder auf etwas verzichten. Aber mich entsetzt, dass wir es bei all dem, was wir technisch und wissenschaftlich schon erreicht und erkannt haben, nicht schaffen, eine kontrollierende Instanz einzusetzen.

Ich bin entsetzt, aber nicht überrascht, dass es keinen Welt-Rat gibt, der die Entwicklung unserer Zivilisation beobachtet und ggf. eingreift, wenn wir zu sehr über die Stränge schlagen.

Ich rede nicht von einem autoritären System, sondern von einem globalen Rat, der die Macht hat, die Anführer aller Nationen zusammenzustauchen und ihnen freundlich in Erinnerung zu rufen, dass sie sich zum Wohle aller wie vernünftige Menschen zu verhalten haben.

So könnte das aussehen:

Aus jetzt! Ruhe! Wenn ihr weiterhin so viel Konsumscheißdreck haben wollt, dann gut, aber ihr kriegt jetzt nur noch ein Kontingent, so dass es auch für alle anderen auf unserer schönen Erde reicht. Ja, du Trottel da vorne, auch für unsere Kinder, meine Güte ey.

Wütender Richter in klassischer Richter-Robe und Perücke haut auf den Tisch
Credits: Depositphotos

Und hört auf zu jammern, dass ihr dann euren Wohlstand verliert: Dann führt eben ein gerechtes System ein, das garantiert, dass die Wohlhabenden nicht zu viel verbrauchen und auch die Ärmeren was abhaben können.

Nehmt euch zusammen, Herrgott, wieso versteht ihr nicht, dass fossile Ressourcen begrenzt sind? Steckt euch euer gottverdammtes Wirtschaftswachstum sonstwohin, Wachstum ist auf Basis begrenzter Ressourcen nicht unbegrenzt möglich.

Ach ja, und hört endlich auf mit euren dummen Kriegen! Bleibt halt in euren Grenzen und schießt nicht andere Länder zusammen, gottverdammt, es ist doch nicht so schwer! Herrgottsakra, muss man euch echt den Hintern versohlen?!

O-Ton fiktiver Welt-Rat

Aber ja, ich weiß, dass so ein Welt-Rat kaum denkbar ist. Alle Nationen müssten sich unterwerfen und ihre Macht abgeben. Das tut keine, denn alle beäugen sich gegenseitig misstrauisch. Selbst die EU, in der wir angefangen haben, so etwas aufzubauen (trotz all ihrer Fehler), bröckelt.

Egoismus lässt uns an der Hürde scheitern

Ich glaube also, dass wir uns mitten einem Filter, wenn nicht sogar in dem Großen Filter, befinden. Wir haben die Macht über einen ganzen Planeten errungen. Große Macht kommt mit großer Verantwortung. Wenn wir nicht die Verantwortung übernehmen, sägen wir den Ast ab, auf dem wir sitzen.

Und die Hürde zu überwinden geht schon gar nicht mit konservativen oder gar rechtsgerichteten Regierungen, die Gefahren verleugnen, keine Lösungen bringen oder lieber die Schuld anderen zuschieben. Mit rechten Regierungen ist erst recht keine globale Zusammenarbeit möglich. 

Das ist eben genau das: Ein Rückschritt, und zwar dann, wenn wir uns keine Rückschritte leisten können.

Die Menschheit muss doch mehr zustande bringen, als sich ständig zu prügeln und sich an sich selbst aufzureiben. Sollten wir nicht wenigstens so klug sein, für eine Zukunft auf diesem Planeten zusammenzuarbeiten? Wenn es nicht gelingt, Stabilität zu erreichen, wie sollen wir dann vorankommen? Meine Güte…

Vielleicht sind schon viele andere Zivilisationen an dieser Hürde gescheitert: Sie scheitern an ihrer Reifeprüfung. Und deswegen sehen wir vielleicht auch keine Dyson-Sphären im Weltall oder sonstige Zeichen. Letztendlich stolpern alle über sich selbst?

Außer vielleicht ein außerirdisches Ameisenvolk, das mit absoluter Disziplin und ohne Individualisten am gemeinsamen Ziel arbeitet. Aber puh, so einer Zivilisation würde ich vielleicht nicht unbedingt begegnen wollen: Wenn es keinen Individualismus gibt, ist es mit Empathie, anderen Ansichten oder gar voneinander Lernen nicht so gut bestellt.

Naja, was weiß ich schon :D Was denkst du zu meinen Gedanken? Könnten wir gerade im Großen Filter stecken? Bin ich zu pessimistisch?


Artikelbild Credits: Depositphotos

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