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Warum ich nun doch eine Urne mit Lopis Asche möchte

Auf einer Fensterbank steht an den Fensterrahmen gelehnt ein mit einem Draht zusammengehaltenes, selbstgebasteltes Kreuz aus zwei Stöcken

Für Lopis Tod hatten wir eigentlich geplant, ihn auf unserem Grundstück zu begraben. Aber dann haben wir es uns anders überlegt. Heute war der Tag, an dem wir uns Gedanken über Lopis Verbleib gemacht haben. Ich denke, wir haben eine gute Lösung … und wir hätten ihn fast nochmal sehen können.

Wie war es bei Luna?

Als Luna so plötzlich und völlig unerwartet starb, waren wir von der Frage nach dem Umgang mit ihrem Körper direkt nach der Einschläferung völlig überfordert. Die Optionen waren:

  • Mitnehmen und sie selbst begraben,
  • Einzelkremierung mit Urne,
  • anonyme Kremierung ohne Asche.

Ich hatte mir davor niemals Gedanken darüber gemacht. Am liebsten hätte ich sie mitgenommen und dort beerdigt, wo sie in unserer Nähe ist. Aber wir lebten in einer Mietwohnung, in der wir nicht ewig bleiben wollten. Also Urne oder anonym? Asche oder Urnen schienen mir zu symbolisch zu sein. Meine Katze ist keine Asche, sondern meine Katze. Wozu brauche ich Asche? Wir entschieden uns daher für die anonyme Einäscherung. Luna hätte ja nichts davon gehabt, wenn wir viel Geld für die Einzelkremierung ausgeben.

Und das tat mir hinterher sehr leid. Ich haderte tagelang damit, dass ich meine Katze verlassen hatte – im doppelten Sinne: ich habe sie einschläfern lassen und danach bin ich ohne sie nach Hause gefahren. Am liebsten hätte ich doch nochmal in der Klinik angerufen und gefragt, ob wir sie nicht doch abholen können. Aber ich widerstand dem Drang. Was hätten wir auch mit ihr machen sollen?

Deswegen der plötzliche Wunsch nach einem eigenen Grundstück, der letztendlich zum Kauf unseres Häuschens führte.

Für Luna haben wir dann aus zwei Stöcken aus dem Wald ein kleines Kreuz gebastelt, das wir auch mit ins neue Haus genommen haben. Das ist nicht Luna, steht aber für sie. Für mich ist sie mittlerweile sinnbildlich doch bestattet.

Diese Zeichnung ist zweigeteilt: die unteren vier Fünftel stehen für zwei oder drei Meter Erde unter dem Erdboden. Ganz unten liegt in einer Höhle eine kleine, getigerte Katze. Sie wurde begraben. Oben auf dem Boden liegt eine Frau, die zu der Katze im Boden zu sprechen scheint: "We still talk about you".
Unsere Tiere mögen gestorben sein, aber wir vergessen sie nicht. Dass diese Katze hier getigert ist und wie unsere beiden aussehen, macht es nicht leichter (oder eben auch doch). Das Bild ist im Internet verbreitet, ich kenne die Quelle nicht.

Vor einer Weile fand ich im Internet dieses Bild und brach sofort in Tränen aus. Ja, wir sprechen noch über dich, Luna. Wir haben dich nicht vergessen, auch wenn du nicht mehr mit uns lebst.

Lopi nochmal sehen?

Bei Lopi hatten wir länger Zeit, uns Gedanken über seinen Verbleib machen zu können. Seinen leblosen Körper nach dem Einschläfern wieder mitzunehmen, erschien uns auf einmal doch zu schwer. Ihn ins Auto zu tragen, ihn im Körbchen liegen zu sehen – ohne zu atmen und kalt. Und ihn dann in die Erde zu legen und zu wissen, dass er dort verfällt.. das wollten wir nicht mehr.

Aber zurücklassen wollten wir seinen Körper auch nicht, wie bei Luna. Also fiel die Wahl auf die Einzelkremierung.

Heute rief das Tierbestattungsunternehmen Rosengarten an. Lopi sei bei ihnen angekommen. Ich fragte dann, was es für Möglichkeiten gäbe. Neben der Urne auch verschiedene Schmuckstücke mit der Asche, Pfoten-Gipsabdrücke und weitere Erinnerungsstücke. Und wir könnten Lopi vor der Einäscherung nochmal sehen und uns richtig von ihm verabschieden – in einem anderen Rahmen als im grellen Licht eines Behandlungszimmers.

Erst tat ich das ab. Aber als ich dann darüber nachdachte… hätte ich das schön gefunden. In meinem Kopf ist Lopi schon zu einem Geist geworden, der nur noch auf Bildern, in Videos und unseren Erinnerungen existiert. Aber sein Körper, seine lieben Öhrchen, sein weiches Fell … das alles ist aktuell noch da. Wir könnten ihn nochmal sehen. Noch einmal…

Ich hätte das gern gemacht und rief zurück. Aktuell ist Lopi irgendwo bei Bremen. Das wäre eine Stunde Fahrt und kein Problem. Aber die Mitarbeiterin sagte, dass der Abschied nur im Krematorium stattfinden könne, und das liegt nördlich von Osnabrück. Das sind für uns zweieinhalb bis drei Stunden Fahrt. Und Termine gäbe es auch erst in zwei Wochen. Nein, das liegt uns zu weit weg – zeitlich und entfernungsmäßig.

Also bleibt es bei der Urne.

Eine Pfötchenurne soll es sein

Eigentlich hätte ich an eine schlichte Holzurne gedacht. Die Asche bedeutet mir noch immer nicht viel – wie gesagt, ich hatte einen Kater, keine Asche. Aber sie hat einen symbolischen Wert und stellen tatsächlich seine letzten physischen Überreste dar. Ob wir sie begraben oder vielleicht doch irgendwo im Haus hinstellen, darüber waren wir uns noch nicht einig.

Dann fand Pierre auf der Rosengarten-Website eine Keramik-Urne, die uns sofort passend erschien: eine Pfote in der offenen Hand eines Menschen. Das gibt die schöne Verbindung, die wir mit Lopi hatten, gut wieder. Mensch und Kater für immer verbunden. Sie ist zu schön, um sie zu vergraben und wir werden die Urne zusammen mit Lunas Kreuz auf eine Kommode stellen.

Das Bild zeigt die Urne als Produktbild. In einer stilisierten grauen, geöffneten Hand liegt eine weiße Pfote.
So sieht die Urne aus. Quelle: Rosengarten

Mir war außerdem der Gedanke, Lopi komplett verbrannt oder vergangen zu wissen, ein Graus. Er hatte so feines, flauschiges Fell. Es wäre doch schön, etwas davon zu behalten. Und so entschied ich mich noch für ein kleines Glasfläschchen, das etwas von Lopis Fell enthalten wird.

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