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Meine Blenderskills sind gefragt!

Zeit, ein paar schon etwas angestaubte – aber nicht destotrotz unglaublich erfreuliche – Nachrichten zu verkünden. Dass ich sowas noch erleben durfte..!

Letztes Jahr hab ich an einem Ausstellungsprojekt mitgearbeitet. Es lief über zwei Jahre und produzierte zwei Ausstellungen im Ladenburger Lobdengau-Museum. Ich war aber nur im ersten Jahr (2014-2015) dabei, weil im zweiten mein Prüfungszeugs und so dazwischen war. Ich hatte (freiwillig, von mir aus, weils eben hilfreich war) dafür ein 3D-Modell des Ausstellungsraums gebastelt, mit dem alle Beteiligten arbeiteten. Und das hat sich nun im wahrsten Sinne des Wortes ausgezahlt..

Eine überwältigende Anfrage!

Im Juni ereignete sich nun folgendes: Die Kollegen des zweiten Projektjahres fragten mich, ob ich nochmal fix ein paar Ansichten rauslassen könnte und ein paar Vitrinen so setzen könnte, wie sie es sich vorstellten. Klar, es war zwar Wochenende, aber ich hab das in ein paar Stunden (wenn das Rendern nicht immer so lange dauern würde..) schnell gemacht und verschickt. Dachte mir nicht groß was dabei, sondern habe mich eher gefreut, dass mein Modell so nützlich ist.

Eine Woche darauf dann dies: Offenbar hatte ich mich mit diesen neuen Ansichten den Projektleitern wieder in Erinnerung gerufen. Und zufällig steckte man gerade in den Planungen für eine weitere, viel größere Ausstellung (Anfang 2017) im Lobdengau-Museum – und mein Professor, dem ich so viel zu verdanken habe, warf dort in einer Besprechung in die Runde, dass so ein Modell ziemlich praktisch sei und sich so jeder Mitarbeiter jederzeit einen visuellen Überblick über die Planungsfortschritte verschaffen könne. Der Leiter des Museums, den ich nun auch schon eine Weile kenne, stimmte gleich zu, und der Projektleiter der neuen Ausstellung war gleich sehr interessiert.

Und so wurde mir eine nahezu unglaubliche Anfrage übermittelt: Ob ich Interesse hätte, wieder ein solches Modell zu machen, diesmal aber mit nicht nur einem Ausstellungsraum, sondern mit 13 Räumen, also gleich einem Großteil des gesamten ersten Stockwerks des Museums. Natürlich gegen gute Bezahlung!

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Das war auf mehreren Ebenen unfassbar wohltuend. Nachdem ich im April nun mein Studium abgeschlossen, aber noch keinen festen Job habe, befinde ich mich in einem merkwürdigen und nicht besonders erfreulichen Schwebezustand. Glücklicherweise komme ich ganz gut über die Runden, weil ich bis Ende August an der Uni noch ein paar Extrajobs bekommen habe (wie zB. die Karten für Professor).
Da kommt diese 3D-Geschichte mehr als recht und hilft mir ein gutes Stück weiter. Das Ganze läuft auf Rechnung zu einem mit der Projektleitung besprochenen Preis. Ich bin für dieses Projekt also sozusagen „selbständig“, statt wie bisher sonst immer einen Hiwi-Vertrag zu haben, und arbeite auf eigene Rechnung.

Ich erstelle zudem Referenzen, die sich gut im Lebenslauf machen, ich bin nicht untätig und ich kann bei einer weiteren Ausstellung dabei sein <3 Und – ich mache das, was ich sowieso gern mache, und werde dafür bezahlt. Das Glück hat nicht jeder ^^

Aus kleinen Dingen, wie einer Bitte um Hilfe am Wochenende, kann Großes entstehen :D Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Gelegenheit bekommen habe.

Das Modell aus der Vogelperspektive
Das Modell aus der Vogelperspektive

Ein Museum bauen

Vom Museum bekam ich dann einen Grundrissplan, der mir als Basis für das Modell diente. Außerdem bin ich dann zweimal hingefahren und habe die Räume und vorhandenen Vitrinen nochmal vermessen. Das Museum ist ein ~500 Jahre alter Altbau (teilweise residierte der Wormser Bischof dort), und die krummen Winkel der Wände und die vielen Bögen haben mich fast in den Wahnsinn getrieben.

Inzwischen ist das Modell schon fertig – allerdings ist es natürlich bis auf die Vitrinen, so wie sie heute stehen, leer. In den nächsten Monaten werden die Ausstellungskonzepte konkreter und meine Aufgabe ist dann, das, was die schlauen Köpfe sich ausdenken, im Modell zu visualisieren. Dazu bin ich dann natürlich auf den Besprechungen mit dabei, teilweise wollen wir sogar direkt am Modell arbeiten (oh oh, das kann was werden, wenn ich aufgeregt bin vergesse ich alle Shortcuts :D).

Hier ein paar Screenshots des Modells.

Raum im Museum
Raum im Museum
Noch ein Raum
Noch ein Raum
Und noch ein Raum - es gibt ja genug :D
Und noch ein Raum – es gibt ja genug :D
Hier finden öfter Ausstellungseröffnungen statt - der Raum ist sehr repräsentativ
Hier finden öfter Ausstellungseröffnungen statt – der Raum ist sehr repräsentativ
Nochmal dieser Raum - hier ein Foto aus einem ähnlichen Winkel zum Vergleich: https://www.lobdengau-stiftung.de/data/aktuelles/Besucher_des_Launch-Events_der_Stiftung_Lobdengau-Museum.jpg
Nochmal dieser Raum – hier ein Foto aus einem ähnlichen Winkel zum Vergleich: https://www.lobdengau-stiftung.de/data/aktuelles/Besucher_des_Launch-Events_der_Stiftung_Lobdengau-Museum.jpg

Übrigens, falls der geschätzte Leser mal in der Gegend ist: Ein Besuch in Ladenburg lohnt sich! Ist zwar nur eine kleine Stadt, aber mit großer Geschichte. Ladenburg ist viel älter als das benachbarte Heidelberg. Wunderschöne alte Gassen und Bauwerke, viele „archäologische Schaufenster“, durch die man einen Blick direkt in die römische und mittelalterliche Vergangenheit werfen kann, ein sehr heimeliges Neckarufer, und wenn man dort essen gehen will, hat man die Qual der großen Auswahl. Und, was irgendwie nicht so bekannt ist, hier steht die erste geplante Autogarage der Welt, dort hat Carl Benz geparkt (der ist in Ladenburg gestorben) ^^

Kommentare

2 Antworten zu „Meine Blenderskills sind gefragt!“

  1. Thomas

    Ich beginne grade als ehrenamtliche Wahnsinnstat eine Kirche zu modellieren. „Erst mal“ nur die Hülle (für 3D-Druck), wie ich mich kenne kommt dann noch „ein wenig“ Innenausbau dazu ;-)

    Da meine Erfahrungen mit Blender doch etwas rudimentär und angestaubt sind: Was wäre Deine Empfehlung – die Wände aus einem Cube extruden und dann Dach+Turm extra? Oder alles aus einem? Oder von Anfang an lieber „Einzelteile“?

    1. Lucyda

      Hi Thomas, puh, das ist eine gute Frage. Ich weiß nicht, wie die Profis das machen. Eleganter wäre, alles aus einem Block zu machen, das kann aber auch bedeuten, dass dieses Objekt dann unnötig viele Vertices gibt. So war es bei mir immer und zu irgendeinem Zeitpunkt habe ich dann doch Teile separiert. Die kann man dann auch aus- oder einblenden, das macht den Blick in die Kirche einfacher. Ob das für den 3D-Printer am Ende einen Unterschied macht, weiß ich auch nicht.

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