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Fun with Maps (Teil 9) – Historische Karte auf modernem Stadtgrundriss

GIS mit Rothe'scher Karte

Nachdem ich nun die Masterarbeit abgegeben habe, muss man sich ja irgendwie beschäftigen. Habe also am Wochenende ganz melancholisch gleich da weitergemacht, wo ich bei der Masterarbeit aufgehört habe – die Show muss weitergehen!

Es ist so interessant, den Wandel der Zeit im Stadtbild zu beobachten.. Man läuft mitten in der Stadt summend auf irgendeiner Straße, umgeben von Geschäften, Hotels und Büros, ohne zu wissen, dass diese Straße noch bis vor 100 Jahren nur ein Verbindungsweg zwischen zwei Orten war, außerhalb der Stadt und ohne irgendwelche Gebäude. Man kann es sich kaum vorstellen. Aber immerhin: Man kann es wissen und herausfinden!

Heidelberg und die Karte aus ca. 1850 (Rothe’sche Kartensammlung)

fun-with-mapsHabe mir nun nochmal die Rothe’sche Karte von ca. 1850 vorgenommen (hier schon mal kurz erwähnt und marginal zudem im Kompassbanner oben zu sehen :D). Sie ist leider schon ein bisschen spät, 1850 gab es ja sogar schon Eisenbahnen. Aber gut, das ist der Fluch der Dinge. Je jünger die Karte, desto genauer ist sie, desto schwieriger ist es aber auch, auf den mittelalterlichen Straßenzustand zurückzuschließen.

Dennoch sieht man auf der Rothe’schen Karte schön, wie Heidelberg aussah, bevor es sich die Nachbarorte einverleibt hat:

Heidelberg um 1850
Heidelberg um 1850 (https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/rothe9/0001)

Die Karte habe ich georeferenziert (georeferenzieren – so geht’s), so dass sie direkt auf eine heutige Karte projiziert wird. Am Wochenende habe ich dann einen Großteil der Straßen, die auf der Rothe’schen Karte eingezeichnet sind (viele Gassen in der Altstadt habe ich weggelassen, die sind eh noch so wie früher), auf die moderne Karte übertragen (vektorisieren – so geht’s), so dass man das nun besser vergleichen kann.

Straßen der Rothe'schen Karte übertragen auf eine moderne Karte
Straßen der Rothe’schen Karte übertragen auf eine moderne Karte

Faszinierend, wie viele alte Straßen heute noch gut erkennbar sind. Teilweise deckt es sich nicht ganz, weil die Vermessungsmethoden 1850 eben noch nicht so genau waren wie heute. Aber die Quintessenz ist deutlich erkennbar :D

Und damit es nicht langweilig wird, sind hier auch noch die bekannten und vermuteten römischen Straßen (hatte es hier schon mal aus einem anderen Blickwinkel angedeutet) zu sehen. Links unterhalb von „HD-Bergheim“ liegt die alte römische Kreuzung.

Exkurs: Hohlwege bei Heidelberg?

Ist hier auf diesem Ausschnitt nur ansatzweise zu sehen, aber rechts unten habe ich „wahrscheinliche Hohlwege“ markiert. Da muss ich dann hin und sie alle ablaufen, keiner darf mir entkommen :D

Warum „wahrscheinlich“? Hohlwege entstehen da, wo Fuhrwerke und Karren steile Abhänge überwinden mussten, und wo es natürlich keinen festen Straßenbelag gab. Man muss nun einfach auf alten Karten schauen, wo es vermutlich unbefestigte Straßen gab, die steile Strecken überwinden mussten, und wo heute KEINE Straße mehr ist. An diesen Stellen sind vermutlich Hohlwege im Gelände. Das muss ich noch beweisen :D [Ist inzwischen passiert! Zum Video: Alte Straßen auf alten Karten]

.. So, aber nun muss ich noch was arbeiten, habe ja überhaupt keine Zeit :D

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