Zur Zeit beschäftige ich mich ja nun ein wenig mit den historischen Straßen der Heidelberger Umgebung, weil das ein Aspekt der Masterarbeit ist, die ich gerade schreibe.
Bin immer der Meinung, dass man dem Thema so weit wie möglich auf den Grund gehen sollte, dh., nicht nur Bücher darüber wälzen, sondern – sofern das irgendwie vertretbar machbar ist – sich den Gegenstand der Untersuchung auch in der Realität ansehen sollte. Bei mittelalterlichen Straßen kommt man nicht um Hohlwege herum.
Achtung, jetzt wirds lokal!
Die mittelalterliche Verbindung zwischen Schönau und Ziegelhausen
Ich wohne in Schönau im Odental – ein ehemaliges, 1142 gegründetes Zisterzienserkloster. Heute ist Schönau folgendermaßen an das Neckartal und Heidelberg angebunden:
Wenn man von Schönau nach Heidelberg will, muss man das Steinachtal nach Neckarsteinach runterfahren, von dort am Neckar entlang über Neckargemünd und Ziegelhausen nach Heidelberg.
Bis ins 19. Jahrhundert war das aber anders, hier führte der Haupverbindungsweg direkt von Ziegelhausen über den Bergriegel nach Schönau, ohne den Umweg über Neckarsteinach.
Das wollte ich mir unbedingt anschauen, vor allem, da ich gelesen hatte, dass man teilweise noch alte Hohlwege dort am Berg finden kann. Geil!
Also schnürten Pierre und ich gestern die Wanderstiefel und machten uns mit der coolen GPS-Tracker-App MyTrails auf dem Handy auf den Weg. Der App habe ich nun zu verdanken, dass der gelaufene Weg ganz hervorragend auswertbar ist. Auf Google Maps (Terrain) sieht das so aus:
Unter diesem Link kann man solche GPX-Daten noch besser auswerten und sich das erlaufene Höhen-, Geschwindigkeits- oder Steigungsprofil direkt auf der Strecke anzeigen lassen.
Aber Google Maps reicht hier aus. Auf den Markern habe ich ein paar Fotos hinterlegt, die interessante (meiner Meinung nach :D) Bilder der Strecke zeigen.
Tourzusammenfassung mit Bildern :D
Wir haben tatsächlich Hohlwege gefunden, und zwar weit spektakulärer, als ich gedacht hätte. Leider sind wir anfangs, ohne es zu merken, von der Strecke abgewichen und haben so vielleicht auch was verpasst, aber die beiden historischen Passwegekreuzungen haben wir komplett mitgenommen, und vor allem das letzte Drittel der Strecke war so voller offensichtlicher Hohlwege… Teilweise verliefen da vier Hohlwege parallel zueinander (das ist ganz normal: Wenn ein Weg nicht mehr passierbar ist, dann weicht man aus). Wir haben uns da auch nicht von verwucherten Gebüschen abschrecken lassen und sind die Hohlwege eiskalt weitergelaufen. Dass mir solche Hohlwege früher nie aufgefallen sind..!
Nachfolgend ein paar Erlebnisbilder :D Die „trockenen“ Wegebilder finden sich größtenteils in der Google Map oben.
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