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Mein Spitzbergen Video-Reisetagebuch ist fertig!

Das Titelbild zeigt Debbie mit langen, offenen blonden Haaren. Sie grinst in die Kamera. Sie befindet sich auf einem Schiff, im Hintergrund ist türkisgrünes Wasser mit weißen Treibeisstückchen sowie dunkle Hügel zu sehen. Über dem Bild liegt der Text: "Spitzbergen Video-Tagebuch"

Das dauerte „nur“ zehn Monate: Im Juli 2024 reisten Pierre und ich in die Arktis. Wir hatten eine dreieinhalbtägige Mini-Kreuzfahrt mit der Nordstjernen bei der Insel Spitzbergen gebucht. Ich habe viele Fotos und viele Videos aufgenommen, war bisher aber nicht dazu gekommen, irgendwas daraus zu machen. Jetzt ist das Video endlich fertig :D

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Dreieinhalb Tage ist nun wirklich nicht viel. Dafür dann den langen Flug bis nach Spitzbergen auf sich nehmen, wo ich doch sonst eigentlich auf Flüge möglichst verzichte? Spitzbergen liegt fast 1000 Kilometer nördlich vom nördlichsten Punkt Norwegens. Andererseits ist Spitzbergen Schauplatz vieler dramatischer verschollener Expeditionen und zudem Startpunkt für viele europäische Polforscher, die den Nordpol erreichen wollten. Also eine …”coole” Sache.

Ausschlag gaben dann aber ein Detail der Reise: Die Nordstjernen ist ein denkmalgeschütztes Schiff aus dem Jahr 1956. Laut Anzeige hatte sie sich “den Geist früherer Ozeandampfer” erhalten: eine schnittige Rumpfform sowie viel Holz und Messing. Ich bin kein Fan großer Kreuzfahrtschiffe mit tausenden Passagieren. Aber kleine und irgendwie besondere Schiffe – das ist mein Ding. Außerdem gab die Anzeige an, dass die Nordstjernen 2024 ihre letzte Saison in Spitzbergen fährt – warum, das erzähle ich im Video.

Mir schien es also wie eine verpasste Gelegenheit, wenn wir das nicht machen. Und so machten wir es. Zum Glück.

Mehr auf Spitzbergen

Die Schiffsreise dauerte dreieinhalb Tage. Das wäre ein sehr kurzer Urlaub geworden. Deswegen haben wir davor und danach nochmals jeweils einen weiteren Tag auf Spitzbergen eingeplant, sodass wir fünf Tage den Polartag mit der nicht untergehenden Sonne genießen konnten. Der Rückflug von Spitzbergen nach Oslo startete um 2:55, also mitten in der Nacht – und es war hell. Ich fand es sehr beeindruckend, diese Polartage zu erleben. Die Sonne zieht am Himmel einen Kreis, näherte sich zu diesem Zeit aber niemals dem Horizont.

Ansonsten ist es nicht so einfach, sich spontan alleine auf Spitzbergen zu beschäftigen. Im Hauptort Longyearbyen gibt es zwar ein paar kleinere Museen, die sind aber nach wenigen Stunden abgehakt. Es gibt keine Straßenverbindungen, die weit über die Stadt hinausführen und außerhalb der Stadt darf man sich sowieso nur mit Gewehr aufhalten, weil man dort auf Eisbären treffen kann (was zum Glück aber nicht häufig passiert und das Gewehr ist auch als allerletztes Mittel in Notwehr gedacht). Sprich: entweder Gewehr oder ortskundiger Führer.

Daher buchten wir spontan eine Tagestour zu der ehemaligen sowjetischen Bergbaustadt Pyramiden, die in den 90er Jahren aufgegeben wurde. Dort stehen tatsächlich Plattenbauten herum und es gibt sogar ein Theater, eine Schwimm- und Turnhalle.

Besonders abenteuerlich war die An- und Abfahrt zur Stadt. Da es auf Spitzbergen keine Straßen gibt, die die Orte auf der Insel verbinden, ist der Wasserweg die Straße der Wahl. Wir wurden in schwere, wasserdichte Anzüge gesteckt und zusammen mit ein paar anderen Passagieren in ein offenes Boot gesetzt.

Das Bild zeigt das Boot, mit dem wir nach Pyramiden fahren. Hinten steht der Fahrer, der mit einer niedrigen Windschutzscheibe halbwegs geschützt ist. Vorne sitzen bis zu acht Personen rittlings auf Bänken.
Unser Boot nach Pyramiden vor der Abfahrt. Nach der Rückkehr war mir nicht mehr nach Fotos machen zumute :D

Und dann ging es über den offenen Fjord rund 55 Kilometer Richtung Pyramiden. Und das war kein Fjord mit spiegelglattem Wasser, nein, es gab Wellengang und mehrmals bekamen wir eine volle Ladung eiskaltes Salzwasser mitten ins Gesicht. Pierre und ich saßen in der ersten Reihe und hatten besonders viel Spaß :D

Debbie trägt einen schweren, orangenen Anzug über ihrer Jacke. Sie hat einen Rundschal bis zur Nase hochgezogen.
Mit diesem Anzug, an dem auch gleich Gummistiefel befestigt waren, fühlte ich mich wie eine Taucherin.

Als wir ankamen, waren wir trotz Anzügen komplett durchnässt und verfroren. Die Rückfahrt wurde noch schlimmer, das Wetter hatte sich verschlechtert, es gab höhere Wellen und war eiskalt. Ich dachte, ich sterbe. War trotzdem eine ..interessante … Erfahrung und ein ziemlich wilder Ritt.

Oslo ist eine bezaubernde Stadt

Vor und nach Spitzbergen hatten wir zudem jeweils zwei Nächte in Oslo gebucht. Ich war vorher noch nie in Norwegen oder gar in Oslo und habe mich in der Stadt sehr wohl gefühlt. Es war definitiv nicht unsere letzte Reise nach Norwegen – nächstes Mal dann aber mit dem Zug oder so :D In Oslo besuchten wir das Fram-Museum, das uns fast einen ganzen Tag beschäftigte. Dort gibt es zwei berühmte Segelschiffe zu sehen:

  • Die Fram aus dem Jahr 1892, mit der der Polarforscher Fridtjof Nansen sich zwei Jahre im arktischen Packeis hat einfrieren lassen. Später nutzte Roald Amundsen die Fram für seine Expedition in die Antarktis, mit dem Ziel, als erster den Südpol zu erreichen. Mit Erfolg. Laut Wikipedia ist kein Holzschiff in so hohen Breitengraden gesegelt wie die Fram. Und zwar im Süden und im Norden.
  • Die Gjøa aus dem Jahr 1872, mit der derselbe Amundsen als erster die berühmte Nordwest-Passage durchquerte.

Dazu gab es jede Menge Fotos, Infos, Filme und Gemälde zum Thema Polarforschung. Das Museum ist der Hammer!

Außerdem waren wir im Norsk Folkemuseum, das als Freilichtmuseum jede Menge alte Häuser aus unterschiedlichen Epochen und Regionen Norwegens ausstellt. Auch dieses Museum kann ich nur empfehlen. Die Häuser und Hütten sind über ein großes, bewaldetes Gelände direkt am Stadtrand von Oslo verteilt. Sie sind auch entsprechend eingerichtet und vermitteln so ein Gefühl davon, wie man vor Jahrhunderten in Norwegen lebte. 

Richtig toll fand ich, dass das Museum auch “bewirtschaftet” wird. Auf kleinen Äckern wird Gemüse angebaut, auf Weiden liegen Tiere herum und dazwischen wuselten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums in traditionellen Trachten, die herumgärtnerten oder Tiere versorgten. In einem Haus buken zwei rundliche Bäckerinnen mit mehligen Schürzen irgendein Süßgebäck im Holzofen, das man sich dann kaufen konnte.

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