[pullquote align=“alignright“ size=“col-sm-4″ fontfamily=“default“ fontsize=“90″]Was ist Grounded?
Ein Survival-Spiel, in dem du dich mit bis zu drei Mitspielern in Insektengröße im Vorstadtgarten gegen Insekten durchsetzen musst. Du baust aus Pflanzen- und Tiermaterial deine Ausrüstung und natürlich eine eigene Basis und erkundest die gefährliche Umgebung.
Entwickler: Obsidian Entertainment
Release: 28. Juli 2020 (Early Access)[/pullquote]
So ein Garten kann echt gefährlich sein. Stell dir vor, du bist nur einen halben Zentimeter hoch und landest irgendwo zwischen Grashalmen auf der Wiese. Mit nichts in der Hand als einem kleinen Sandkorn, mit dem du dich zur Not gegen Blattläuse und Milben wehren kannst. Aber wehe, ein Ameisensoldat macht Jagd auf dich … oder gar eine Spinne. Oder stell dir vor, du verhedderst dich in einem Spinnennetz und weißt, dass eine Spinne in der Nähe ist. Wenn da nicht alle Alarmglocken läuten!
Du trinkst Tautropfen und futterst kleine Pilze oder brätst dir eine kleine Laus oder eine Fliege über einem Lagerfeuer. Und stell dir weiter vor, du bastelst dir aus einfachen Pflanzenfasern und Steinchen alles, was du brauchst, um Grashalme und Löwenzahnstämme zu fällen. Daraus wiederum kannst du dir nun ein kleines Häuschen zurechthämmern. Aber Achtung: Die Spinnen aus der Nachbarschaft sind groß und stark und lassen sich von ein paar Grashalmen nicht so wirklich aufhalten.
So ungefähr kannst du dir das Spiel Grounded vorstellen :D
Grounded ist seit Ende Juli 2020 als Early Access auf Steam zu haben. Ich hab es mir angeschaut und war begeistert. Hier gibt es zehn Folgen Let’s Play mit mir dazu:
Im Garten ist viel los
Der Garten ist in verschiedene Landschaftsbereiche eingeteilt. Dort unterscheidet sich die Umgebung durch anderen Bewuchs und einfach eine andere Gartengestaltung. Wir beginnen im „Grasland“, wo es vor allem Gras und wenige markante Sehenswürdigkeiten gibt. Schnell sollen wir zur Eiche, einen weiteren Bereich, in dem sich mächtige Baumwurzeln umeinander schlingen. Es gibt noch einen Teich mit diversen Rosenbüschen am Ufer, eine Hecke und eine Art Sumpf.
In einem Bereich des Gartens steht eine Pestizidsprühflasche, das Gebiet ist vernebelt und wir zählen als Insekt, so dass sich unser Charakter hier nicht lange aufhalten kann. Abhilfe könnte eine Gasmaske aus Ameisenteilen schaffen – ich habs noch nicht ausprobiert ^^
Den gefährlichen und wunderschönen Garten mit seinen wilden Bewohnern erkundest du wahlweise in First- oder Third-Person-Perspektive. Auf den Bildern hier im Beitrag siehst du beides. First Person = aus deiner eigenen Sicht, also aus den Augen deines Spielcharakters. Third Person = aus der Sicht eines unsichtbaren Verfolgers, d. h. du siehst deinen Spielcharakter von hinten.
Schnell treffen wir im Garten auf diverse Insekten. Manche Tiere greifen dich überhaupt nicht an und flüchten nur. Zum Beispiel die kleine Blattlaus – wenn sie dich sieht, springt sie in die Höhe und wetzt davon, gerne auch mal auf einen Grashalm hinauf. Um ihr zu folgen, musst du schon die Beine in die Hand nehmen und am Ende hoffen, dass deine Jagd nicht vor den Fängen einer Spinne endet. Auch Fliegen sind ungefährlich. Sie tun genau das, was sie auch in der wirklichen Welt machen: Dich nerven. Wenn du sie allerdings tötest, kannst du ihr Fleisch später über dem Lagerfeuer rösten.
Andere Tiere sind grundsätzlich friedlich, wehren sich aber vehement, wenn du sie angreifst. Zum Beispiel die normalen Arbeiter-Ameisen. Sie kommen neugierig auf dich zu und scheinen dich zu beschnuppern. Dann schauen sie dich an, legen den Kopf schief und ziehen ihrer Wege. Außer, du greifst sie an, dann sind sie durchaus ziemlich zäh. Auch Marienkäfer tun dir nichts, so lange du ihnen nichts tust.
Übrigens bekämpfen sich auch die Tiere gegenseitig. Ameisenarbeiter und Marienkäfer sind dir gegenüber zwar friedlich, sie machen aber ungnädig Jagd auf andere Tiere. Und wenn sie sie erlegt haben, knabbern sie daran herum. Der Garten ist gnadenlos! Kämpfende Tiere kannst du natürlich für dich ausnutzen – die erledigen dann ja die Arbeit für dich, und der Feind deines Feindes ist dein Freund :D
Und wieder andere Insekten sehen dich sofort als Beute und gehen auf dich los. Rote Milben zum Beispiel. Die können dir zwar kaum wirklich gefährlich werden, sind aber lästig, zumal sie meistens mehrere Freunde mitbringen. Anders sieht es mit größeren Käfern aus, etwa Stinkwanzen. Die sind wirklich gefährlich. Aber das alles ist nichts gegen eine Spinne.
Spinnen sind die Warlords des Gartens
Spinnen sind furcheinflößend (es sind SPINNEN!), sehr groß und sehr zäh, und sie verursachen sehr viel Schaden UND sie vergiften dich auch noch. Und das Beste: Sie können überall sein. Klar, manche Orte sind für Spinnen prädestiniert, z. B. die eine oder andere Spinnehöhle. Da kann man sie auch schon mal schlafend antreffen, so wie im Bild unten. Auch kleine Spinnennetze an Grashalmen sind ein Zeichen dafür, dass eine Spinne in der Nähe sein könnte. Aber sie streifen auch ziellos durch den Garten.
Du kannst also jederzeit auf eine Spinne treffen. Eines Tages kam ich von einem kleinen Ausflug wieder zurück zu meinem begonnenen Grashalmhaus und sah zum Glück schon aus der Entfernung, dass genau dort gerade eine große Wolfsspinne herumwütete. Irgendwann zog sie ab, aber ich stellte fest, dass die Grashalmwände an Haltbarkeit eingebüßt hatten – und ich fühlte mich dort nicht mehr sicher. Also riss ich den ganzen Bau wieder ab und errichtete mein neues Haus auf einem Baseball in der Nähe.
Angst vor Spinnen? Verständlich. Grounded bietet dafür einen Arachnophobie-Modus. Über einen Schieberegler können wir in den Optionen unter „Accessibility“ das Aussehen der Spinnen abmildern, bis am Ende nur noch eine Art Blob übrig ist, so wie hier zu sehen. Ob das weniger gruselig ist, weiß ich auch nicht, aber immerhin schwebt dieser Blob nur umher, anstatt mit grausigen acht Beinen herumzukriechen.
Meistens siehst du Spinnen aber schon von weitem, weil sie durch ihre Größe Grashalme beiseite schieben. Wackelt der Wald, so wie im Gif unten, ist Vorsicht angebracht. Hat eine Spinne dich nicht entdeckt, befindet sich aber nicht allzu weit weg, scheint sie dich übrigens manchmal wittern zu können. Es kann kein Zufall sein, dass sich eine Wolfsspinne immer wieder direkt auf mich zubewegt hat. Nicht schnell, aber klar in meine Richtung. Bemerkt sie dich, beginnt sie Jagd auf dich zu machen. Glücklicherweise kannst du problemlos wegrennen und sie hinter dir lassen. Der Schreck sitzt trotzdem immer tief :D
Auch wenn du bei Spinnen keinen natürlichen Fluchtreflex hast: Stelle dich ihnen nicht unvorbereitet. Sie sind sehr zäh. Eine Spinne konnte ich tatsächlich mal töten, weil zwischen ihr und mir eine Klippe lag und sie nicht zu mir hinunter konnte. Von unten habe ich sie dann mit Pfeilen malträtiert, bis sie tot war. Dummes Viech.
Nächtlicher Gruselfaktor
Zwischen 20 Uhr und 6 Uhr ist Nacht. Es wird dunkel, Grillen zirpen (unsichtbar) vor sich hin, aber im Garten hört das Getrippel nicht auf. Nachtruhe scheint es hier nicht so richtig zu geben. Aber wir sind ja kein Insekt, sondern ein Mensch, also haben wir ein starkes Bedürfnis, ein sicheres Plätzchen finden, unseren Unterschlupf aufzuschlagen und die beängstigende Nacht einfach zu verschlafen.
Noch gruseliger als die Spinne bei Tag ist es, bei Nacht in völliger Dunkelheit nach den letzten Zutaten zu suchen, die du für deinen Unterschlupf benötigst. Okay, vielleicht hast du deine kleine Fackel dabei, dann siehst du zwar mehr, aber dir ist auch klar, dass du dann weithin sichtbar bist. Und wenn du dann auch noch zufällig weißt, dass in der unmittelbaren Umgebung eine große Wolfsspinne umherzieht … Dann ist der „omg, ich bin eine Beute“-Faktor perfekt.
Und ja, diesen Moment hatte ich – öfters. Abends sollte man sein Zeug für einen Unterschlupf einfach beisammen haben. Und ja, einmal ist die Spinne dann auch direkt hinter mir aufgetaucht, ich erschreckte mich zu Tode und floh kopflos und voller Panik zwischen den Grashalmen davon, auf einen erhöhten Ast.
Ich bin kein Fan von Horror-Spielen und kenne das Gefühl daher nicht so sehr (alte Hasen werden mich auslachen :D), aber ich fand vor allem die nächtliche Atmosphäre in Grounded richtig gut gemacht. Man sieht nicht viel, auch nicht mit Fackel, weil so viele Grashalme im Weg stehen. Dafür hört man die Geräusche all der anderen Tiere. Da bekommst du wirklich das Gefühl, dass es nachts unsicher für dich ist (noch unsicherer als am Tag). Eine geniale Stimmung! :D
Tipp: Sorge dafür, dass du immer eine Fackel dabei hast. Mir ist es immer wieder passiert, dass ich keine hatte oder die, die ich hatte, fast verbraucht war. Mitten in der Nacht mit Raubinsekten in der Umgebung ist es schwierig, ohne Licht nach den benötigten Materialien zu suchen. Oder womöglich erst im Inventar dafür Platz zu schaffen – währenddessen läuft die Zeit weiter und wer will schon von einen fiesen Viech überrascht werden, während man überlegt, welches Zeug weg kann.
Sobald du schlafen gehst, ist die Gefahr vorbei. Du wachst umgehend am nächsten Morgen mit Hunger und Durst wieder auf.
Dass Schlaf eine erholsame Wirkung hätte, habe ich übrigens nicht bemerkt. Schlaf scheint wirklich nur als Verkürzung der Nacht zu dienen und es scheint nichts dagegen zu sprechen, die Nacht einfach durchzumachen. Oft genug habe ich auch bis tief in die Nacht am Haus herumgewerkelt.
Hunger und Durst
Müdigkeit beeinflusst dich dich nicht, wohl aber Hunger und Durst. Sinkt die jeweilige Anzeige auf Null, erleidet dein Charakter regelmäßig Schaden – dein Tod lässt sich dann nur noch vermeiden, wenn du schnell irgendwas suchst, was Hunger bzw. Durst stillt.
Hunger ist dabei weniger problematisch. Gegrillte Laus oder Fliege ist natürlich super und sehr sättigend, aber die hat man auch nicht immer zur Hand, zumal das Fleisch nach einer gewissen Zeit auch ungenießbar wird. Zur Not frisst der Teufel dann auch … äh .. Pilze ^^ Bzw. kleine Pilzsprossen. Die wachsen überall und du kannst dir sogar ein kleines Pilzbeet bauen, wo beständig neue Pilze nachwachsen. Pilze schmecken zwar nicht und machen auch nicht sehr satt, aber man kann sie roh essen.
Durst ist schon problematischer. Sehr erfrischend sind Tautropfen, die du meistens oben an Grashalmen finden kannst. Allerdings nicht so oft, wie man sich das wünschen würde. Und natürlich sind kleine Tropfen hoch über deinem Kopf auch nicht so einfach zu sehen :D Die sieht man entweder nur aus Zufall, oder wenn man beim Laufen die ganze Zeit nach oben schaut.
An das gute Nass kommen wir dann, indem wir mit Steinen auf den Tropfen werfen oder einmal mit der Axt an den Halm klopfen. Der Tropfen fällt runter und kullert mit Pech noch irgendwohin. Am Boden kannst du ihn dann einfach trinken, in der Regel füllt ein Tropfen die halbe Durst-Leiste wieder auf. Ärgerlich ist es nur, wenn der Tropfen in die nächste Pfütze kullert – dann ist er weg :D
Zur Not kannst du übrigens auch schmutziges Pfützenwasser trinken. Schmeckt natürlich nicht und hat den Nebeneffekt, dass sich danach deine Hunger-Leiste blitzschnell leert. Aber wenn du kurz vor dem Verdursten bist, trink lieber aus einer Pfütze, denn den Hunger kriegst du einfacher los als Durst.
Hin und wieder findest du auch eine leere Getränkedose oder ein Tetrapack. In der Umgebung liegen meistens gelbe kleine Tropfen am Boden – das ist der Rest aus der Getränkepackung. Das Zeug ist nicht so ergiebig wie reines Wasser, sättigt aber gleichzeitig auch. Jackpot also :D
Du solltest dir so schnell wie möglich eine kleine Trinkflasche basteln. Damit kannst du dann zwei Schlücke aufsammeln und für später mitnehmen oder dann zu Hause auch in einen Wassertank kippen. Das hilft dabei, nicht auf dem Trockenen zu stranden.
Gibt es eine Story, eine Kampagne oder irgendwelche Ziele?
Bis jetzt leider nicht wirklich. Aber daran wird noch gearbeitet. Das Spiel ist ja noch Early Access, was bedeutet, dass es noch lange nicht fertig ist und dass sich Spielmechaniken auch noch ändern können, bis das Spiel offiziell released wird.
So erfahren wir zumindest zum heutigen Zeitpunkt noch nicht, warum wir überhaupt geschrumpft sind. Zu Beginn des Spiels können wir uns einen von vier Teenagern als eigenen Charakter aussuchen. Dann wachen wir in einer kleinen Mulde auf. Sobald wir sie verlassen, entdecken wir bald darauf merkwürdige Gerätschaften. Da wären z.B. kleine wissenschaftliche Labore, in denen wir Materialien und Gegenstände untersuchen können.
Interessanter aber sind drei Lasergeräte, die hoch über der Wiese aufragen und alle drei auf eine kleine Lichtung in der Wiese gerichtet sind. Da gehen wir hin und finden noch ein Gerät am Boden. Das ganze mit dem Schrumpfen und den Lasern erinnert bestimmt nicht nur mich an den Film „Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft“ aus 1989 – ich hab den Film geliebt :D
Nachdem wir die Laser jedenfalls mit Strom versorgen konnten, beobachten wir in weiter Entfernung (also etwa drei oder vier Meter :D) bei einer hohen Eiche eine pinke Explosion, die es als nächstes zu untersuchen gilt. Damit haben wir unser erstes weiter entferntes Ziel. Als Orientierung kann uns die Karte dienen, die aber nicht besonders aufschlussreich ist, wie ich finde. Also halten wir einfach besser vom Boden aus Ausschau nach der herbstlichen Krone der Eiche – die ist nicht zu verfehlen.
Dein Eigenheim aus Grashalmen und Löwenzahn
Da die Story und auch die Größe des Gartens bisher recht überschaubar sind, ist zumindest im Moment der Bau einer Basis das einzige, was du nach der Erkundung des Gartens noch machen kannst. Ok, das klingt gelangweilt, aber nein, das ist nicht so zu verstehen, dass du aus purer Langeweile ein paar Grashalme zusammenhämmerst, weil es ja sonst nichts zu tun gibt. Nein – der Garten ist wild, und ein Rückzugsort, an dem du dein Zeug sicher aufbewahren kannst und wo du dich wohlfühlst, ist psychologisch wirklich wichtig. So ging es mir jedenfalls :D Ein paar Wände zwischen mir und der potentiell feindseligen Umwelt machen viel aus.
Zwingend notwendig ist es nicht. Du kannst auch unterwegs jederzeit ein Lagerfeuer machen und dein Nachtlager aufschlagen. Aber empfehlenswert wäre es schon. In deiner Basis kannst du einen Wassertank aufstellen und dort Wasser sammeln. Wichtiger sind noch Lagerkisten, in denen du all das Zeug aufbewahren kannst, was du unterwegs so sammelst – und dein Inventar ist wirklich winzig!
Ein sicherer Ort ist auch deswegen nicht zu verachten, weil du nach einem Tod ohne jegliches Equipment an deinem dafür festgelegten Schlafplatz spawnst. Liegt der in deiner Basis, kannst du dich hier mit dem Nötigsten wieder versorgen.
Eine Basis irgendeiner Art zu bauen ist also durchaus sinnvoll. Und dabei kannst du deiner Fantasie fast freien Lauf lassen. Als Material dienen Grashalme, die du abhackst und in 5er-Stapeln zur Basis trägst, sowie Löwenzahnhalme, die als Stämme dienen. Ich kann dir jetzt schon sagen: Du wirst unzählige Gras- und Löwenzahnstämme benötigen! Es ist wirklich Fleißarbeit, dieses Zeug zu deiner Baustelle zu bringen.
Tipp für den Transport von Halmen und Stämmen: Bastle dir das Ameisen-Rüstungsset. Es erhöht deine Tragekapazität für dieses Baumaterial, so dass du dir einiges an Lauferei sparen kannst!
Zum Glück wachsen die nach ein oder zwei Tagen wieder nach. Wenn du also nicht gerade hauptsächlich am Bauen bist, holze einfach nebenbei die nächsten Halme ab und pack sie auf deine Lagerpaletten. Dann hast du einen Grundstock parat, wenn dir auf einmal nach einem Ausbau des 2. Stocks ist.
Der Basenbau erfolgt, ähnlich wie in Satisfactory, ebenfalls in Egoperspektive (bzw. Third Person, aber der Unterschied ist marginal), was manchmal etwas fummelig ist. Nicht immer ist es so ganz einfach, Wände dort zu positionieren, wo sie hingehören, insgesamt geht es aber ganz gut. Neben Gras- und Löwenzahnhalmen brauchst du auch noch andere Materialien, etwa wenn du kleine Harzfackeln an die Wände hängen willst (DER Wohnlichkeitsfaktor! ^^) oder sonstige Einrichtungsgegenstände baust. Für Wände und Böden – und das ist eben der Hauptbestandteil eines Hauses, brauchst du aber nur Gras und Stämme.
Übrigens: Du kannst alles, was du baust, natürlich auch wieder abreißen. Allerdings bekommst du dann nur einen Teil der Materialien wieder zurück (gefühlt die Hälfte). Ein Neubau ist also möglich, aber teuer.
Safety first! Wo solltest du deine Basis errichten?
Wenn du dir einen sicheren Rückzugsort bauen möchtest, dann such dir auf jeden Fall eine höhergelegene Stelle und nicht direkt auf dem Erdboden. Du willst ja nicht, dass eine Spinne in deinem Lager randaliert, nur, weil sie zufällig dort entlang gelaufen ist. Und Spinnen können überall am Erdboden auftauchen.
Nachdem genau das in meinem ersten Lager passiert ist, habe ich es wieder abgerissen und das zweite auf dem Baseball errichtet. Der liegt gar nicht weit weg vom ersten Startpunkt. Auch ein Wissenschaftsstandort ist in der Nähe. Es gibt jede Menge Gras und auch ein paar Löwenzähne in der Nähe (gerade das ist besonders wichtig für den Bau!). Spinnen kommen dort nicht ran, weil du über ein dünnes Ästchen balancieren musst, um hochzukommen. Tatsächlich habe ich dort niemals irgendein Tier entdeckt, auch wenn Milben, Ameisen und Läuse theoretisch auf das Ästchen passen würden.
Einmal hatte ich bis lange in die Nacht Grashalme in mein Haus in sicherer Höhe getragen, um den 1. Stock auszubauen, als ich auf einmal sah, wie sich in der Dunkelheit in direkter Nähe dass Baseballs die Grashalme bewegten. Eine bewegte sich dort unten und sie konnte mich wittern. Ich sah, wie sie die Halme in unmittelbarer Nähe umknickte und ich hörte sie. Und ich hoffte, dass sie nicht hoch kommen konnte. Konnte sie auch nicht. Besser hoch bauen!
Als ich mich halbwegs sicher fühlte und dachte, dass die weg war, wollte ich nochmal raus, um die letzten Ressourcen abzuholen und dann schlafen zu gehen. Unten am Baseball kam die Spinne dann auf mich zu. Ich rannte panisch davon, einmal um den Baseball herum und dann nach oben. Eine panische Flucht durch den nächtlichen Garten ist jedenfalls auch nicht zu empfehlen :D
Ameisen können übrigens, hab ich jedenfalls gelesen, Zeug aus deinen Truhen klauen. Ich hab das nicht erlebt und weiß daher nicht, ob und wie man sie davon abhalten kann – aber vielleicht solltest du auf jeden Fall nicht in der Nähe von bekannten Ameisenrouten bauen ^^
Bevor du mit Böden und Wänden anfängst, solltest du erstmal aus Fundamenten eine Grundlage legen. Die bestehen ausschließlich aus Löwenzahn, so dass gerade das Fundament recht „teuer“ ist (Löwenzahn gibt es seltener als Gras). Aber es lohnt sich, denn dann kannst du von dort aus dein Haus aufbauen und es gibt keine Probleme mit unterschiedlichen Höhen.
Plane am besten Stockwerk für Stockwerk als Blaupause, ohne alles wirklich zu bauen. Dann kannst du dir das Ergebnis besser vorstellen und brauchst am Ende „nur“ noch 1000x hin und her laufen, um die Materialien zu holen und an Ort und Stelle zu verbauen.
Der Garten mal anders – Die Spielatmosphäre
Vielleicht ist es schon deutlich geworden, aber wenn nicht: Grounded sieht klasse aus und fühlt sich „echt“ an. Da spielt die Grafik und die Geräuschkulisse genauso eine wichtige Rolle wie das Gefühl, wirklich ganz klein zu sein und auf einmal von winzigen Viechern gejagt werden zu können.
Tagsüber hören wir eine stetige Geräuschkulisse aus der Welt der Menschen. Ein Auto fährt vorbei, ein Baby schreit, es ertönt Musik. Aber das alles scheint in einer anderen Welt stattzufinden – für uns unerreichbar. Trotzdem sind die Geräusche da und geben uns das Gefühl, nicht auf einem fernen Planeten zu sein, sondern in einem Vorort, eigentlich mitten in der Welt der Menschen, nur eben in einer anderen Dimension.
Aber nicht nur die Hintergrundgeräusche sind klasse gemacht. Auch sonst tropft, zirpt oder raschelt ständig irgendwas. Die Umgebung fühlt sich einfach wahnsinnig lebendig an. Die tatsächlich vorhandenen Insekten sind aber eher rar, die Arten lassen sich an zwei Händen abzählen. Da will Obsidian noch nachliefern.
Wenn die Sonne morgens über den Gräsern aufgeht und alles in gleißendes Licht hüllt, ist das ein wahrer Augenschmaus. Die Umgebung scheint in Sonnenlicht getränkt zu sein, aus der Menschenwelt dringen die ersten „Tag-Geräusche“ und der Tag scheint dir zu sagen: Los geht’s, mach was Interessantes! Am Tag fühle ich mich mutig und voller Tatendrang, nachts zieht es mich nur zurück zur Basis, weil die Umgebung auf einmal feindselig wirkt. In keinem anderen Spiel hat der Tag-Nacht-Rhythmus mein Spielgefühl so beeinflusst wie in Grounded. Ok, vielleicht in The Legend of Zelda – Ocarina of Time, wo nachts Skelette aus dem Boden klettern.
Es lohnt sich, mal auf einen erhöhten Punkt zu klettern. Dann erschließt sich uns die Umgebung auf einmal viel besser. Weiter entfernte Orte und hervorstechende Landmarken (wie etwa die große Eiche in drei Metern Entfernung) sehen wir eher verschwommen, was das Gefühl, klein zu sein, nochmal vertieft. Trotzdem lohnt es sich, sich hin und wieder einen Überblick zu verschaffen. Von oben sehen wir sofort, wo sich Löwenzahn oder Disteln befinden und wir können auch Orte ausmachen, die sich zu erkunden lohnen könnten.
Gegenstände herstellen
Rezepte für das Anfertigen von Werkzeugen, Waffen und Rüstung bekommst du, sobald du entsprechende Materialien das erste Mal aufgesammelt hast. Dazu brauchst du nichts weiter tun. Viele Gegenstände kannst du direkt im Menü herstellen, indem du einfach draufklickst. Logischerweise musst du dafür die notwendigen Materialien im Inventar haben.
Manche Sachen, darunter deine Rüstung, kannst du nur an einer Werkbank herstellen. Die kannst du aber jederzeit problemlos aufbauen, vorausgesetzt, du hast das Material dafür da.
Deine Ausrüstung verschlechtert sich mit der Zeit, bis sie nicht mehr nutzbar ist. Du kannst sie dann entweder reparieren oder wegwerfen. Zerlegen geht leider nicht.
Problematisch für die Herstellung ist, dass das Inventar sehr klein ist. Es hat nur 30 Plätze und viele Ressourcen lassen sich nicht stapeln, oder wenn, dann nur auf bis zu 10. Auch das angelegte Equipment belegt Plätze im Inventar. So müssen wir ständig überlegen, was wir brauchen und wirklich mitnehmen wollen. Und so kommt es dann oft, dass es in der Nacht wieder mal an trockenem Gras fehlt, um eine Fackel anzuzünden – obwohl trockenes Gras eigentlich überall wächst.
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Mein Fazit zum Early Access
Diese Welt zu erkunden und mit sicheren Rückzugsorten zu erobern macht riesig Spaß. Ich hoffe, dass Obsidian sehr lange Content für Grounded liefern wird. Der Basenbau macht zwar Spaß und man kann sich darin lange verkünsteln, aber mir machte das Erkunden der Welt noch viel mehr Spaß. Es gibt (noch?) keine Schnellreise, wir müssen uns also auf unsere längeren Expeditionen wirklich vorbereiten.
Auf dieser Seite siehst du (auf Englisch), was noch alles geplant ist.
Meiner Meinung nach hat Grounded ein riesiges Potential. Die Welt ist wahnsinnig immersiv und regt dazu an, sich darin aufzuhalten. Das Setting ist so simpel, aber gleichzeitig so speziell und durch die ungewohnte Perspektive doppelt spannend. Da könnte man noch viel draus machen. Wem die 30 € aktuell noch zu teuer sind, der sollte noch etwas warten, denn im Moment ist nach ein paar Spielstunden schon Schluss mit der Begeisterung und man fragt sich, welches Viech man jetzt noch killen könnte.
Da wäre vielleicht der Multiplayer interessant. Alleine sind einige Insekten mir doch eine Nummer zu groß, aber zu viert auf einen großen Käfer oder eine Spinne losgehen ist sicher sehr spaßig. Oder zu viert an einem großen Haus herumbasteln.
Insgesamt bin ich auf einer Skala von begeistert zu gelangweilt aber ziemlich begeistert und das Spiel ist eines meiner großen Hoffnungsträger für die kommende Zeit :D
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