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Kassenkraft-Erfahrung

Die Filialleiterin meines Schreibwarenladens ist seit gestern krank – die einzige Vollzeitkraft im Laden. Da müssen die armen Aushilfen .. äh aushelfen :D Ich war gestern schon für 3,5 (bezahlte) + 1 (unbezahlte) Stunden da und heute eine weitere Stunde zusätzlich zu den 4,5h, die ich heute sowieso eingeteilt war. Aber ich habs da noch ganz gut getroffen – die zweite neue Aushilfe war gestern von 9 bis 16 Uhr eingeteilt, blieb aber tatsächlich bis halb 6. Wow, da würd mich der Horror überkommen. Meine offiziellen 5,5h heute waren schon hart an der Grenze zum Maximum, die ich im Laden an der Kasse stehen kann, und auch die längste Schicht, die ich bisher hatte. Sonst gabs immer „nur“ die Samstags-5h-Schichten, die ähnlich lang waren. Morgen die letzte Samstagsschicht in diesem Laden.

Ich hab mich inzwischen halbwegs mit dem Laden arrangiert – obwohl ich nur noch glaube 2 Tage eingesetzt bin, bis ich wegen Kündigung schon wieder weg bin ^^ So langsam kenn ich mich auch aus und kann Fragen beantworten, was genau alles im Sortiment ist und wo man was findet. Wenn man solche Dinge nicht weiss und sich immerimmerimmer für sein Unwissen entschuldigen muss, zieht das schon runter. Inzwischen klappt das ganz gut, bis auf Sonderwünsche wie „Habt ihr auch Linkshänderblöcke?“ – WTF?
Solche geballte Skandaltage wie den einen Samstag gab es seither auch nicht mehr, nur noch vereinzelte Katastrophen, wie Kassenlade geht nicht auf, EC-Gerät ist kaputt und Drucker transportiert kein Papier mehr – alles diese Woche passiert ^^ Und alles für sich wirklich sehr ärgerlich. Naja, man muss die bösen Blicke dann an sich abprallen lassen.

Auch solche Wutbürger wie die Dame im verlinkten Samstag kamen nicht mehr vor. Ab und zu kommen auch wirklich nette Leute rein. Habe heute meine Französischkenntnisse an einem französischen Pärchen anwenden dürfen, das im Gegenzug versuchte, englisch zu sprechen ^^ In solchen Momenten macht es auch wirklich Spaß, wenn man sich an der Kasse kurz nett mit Leuten unterhalten kann.
Heute war da ein älterer, sehschwacher Mann, der einen gelben Textmarker wollte. Er brachte mir einen orangenen Textmarker an die Kasse, sagte dass das der letzte gelbe Marker wäre und ich musste ihm erstmal sagen, dass das gar kein gelber Marker ist. Er war dann ganz entsetzt – vor allem, weil die gelben Textmarker dieser Firma ausverkauft waren. Da meinte dann Nr. 2 in der Warteschlange an der Kasse, dass es aber doch auch von anderen Firmen gelbe Marker gäbe. Er sprang auch gleich los und holte einen, pries ihn als „der sollte genauso gut sein“ an und der alte Mann kaufte dann den. Ich sagte der Nr. 2 dann, dass er sofort als Kundenberater eingestellt werden sollte. Ein nettes Lächeln von fremden Leuten kann manchmal die Motivation sehr heben, das hab ich allerspätestens hier in meiner Zeit im Schreibwarenladen gemerkt ^^ – Gibt natürlich auch unheimlich viele Leute, die einen weder eines Blickes noch eines Wortes würdigen.

Dann gibt es diese Leute, die ganz besondere Wünsche haben – vorgestern eine Dame, die mir ihren Radiergummi unter die Nase hielt und meinte, dass es ein Skandal wäre mit den Radiergummis. Die Weißen würden immer nach kurzem Radieren schmutzig-grau werden und man müsse sie dann wegwerfen. Ob es keine verbesserten Radiergummis gäbe. – Hat die gedacht, dass ein Radiergummi das Radierte einfach absorbiert und immer blitzweiß bleibt? Ich konnte ihr leider nicht mit speziell für die Nasa entwickelten Supersauberradiergummis weiterhelfen und sie verließ unbefriedigt den Laden. Kann man nix machen.
Oder gestern der junge Typ, der wissen wollte, ob es keine Karteikärtchen aus Umweltpapier gäbe. Leider nicht. Also kaufte er ein Päckchen umweltfeindliche Karteikärtchen und zog ab. Eine halbe Stunde tauchte er wieder auf, meinte, er habe woanders bessere Kärtchen gefunden und wolle daher diese wieder zurückgeben. Ich solle ruhig weitergeben, dass er sie behalten hätte, wenn es Umweltkärtchen gewesen wären. Umweltbewusstsein in allen Ehren, aber das fand ich übertrieben. Keine Ahnung, warum genau. Der war richtig angepisst, dass es keine Umweltkärtchen gab. Normalerweise sind nur Leute 50+ derartig stur.

Apropos Karteikarten. Ich erwähnte, dass unser Laden direkt am Uniplatz ist, daher sind ein sehr großer Teil unserer Kunden Studenten, die reinrennen und sich Stifte, Blöcke und UNMENGEN an Karteikärtchen kaufen. Die gehen wirklich weg wie Butter an der Sonne, ist unglaublich. Und bei jedem Päckchen lache ich mir ins Fäustchen und erfreue mich an meiner Handyapp Anki, die das dauernde Nachkaufen von blöden Karteikarten obsolet macht :D Wenn ich mir vorstelle, dass ich meine 2000 Lateinvokabeln und die anderen Lernsachen alle auf Karteikärtchen geschrieben hätte – ich wäre wegen Tinten- und Kartenverbrauch (und einer größeren Wohnung, um all die Karten zu lagern) jetzt schon in Privatinsolvenz. Haha ^^

Ach ja, meine Katze rennt grad im Kreis. Unfassbar… Sie beisst mittig in ein „Plastikband“, das von Paketdienstleistern um Pakete gespannt wird, und verfolgt dann die Enden. – Sie ist schon 3,5 Jahre alt! Wie kindisch!

Kommentare

2 Antworten zu „Kassenkraft-Erfahrung“

  1. Masamune

    Ich gebe der Katze recht!

    1. Ravana

      Ich gebs ihr weiter, sie tut es atm schon wieder!

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