Letzte Beiträge

  • „Das ist eine Lüge!“ Die neueste Anekdote aus der Welt der Paketzusteller

    „Das ist eine Lüge!“ Die neueste Anekdote aus der Welt der Paketzusteller


  • Jasper Fforde – Grau

    Jasper Fforde – Grau


  • In Andenken an Toddi: Auch online-Abschiede tun weh

    In Andenken an Toddi: Auch online-Abschiede tun weh


  • Vegan seit mehr als einem Jahr: So läufts

    Vegan seit mehr als einem Jahr: So läufts


  • Wie wir fast Eltern geworden wären

    Wie wir fast Eltern geworden wären


Stanisław Lem – Der Unbesiegbare

Stanislaw Lem - Der Unbesiegbare
Dieses Buch erhielt von Lucyda 5 Sterne

Ein meiner Meinung nach absoluter Klassiker der Science-Fiction-Literatur! Es geht um seltsame Vorkommnisse auf einem unbewohnten Planeten.

Es ist eines der ersten „Erwachsenenbücher“, die ich so ab 13, 14 nach Hanni & Nanni, Fünf Freunde usw. gelesen habe und die Bücher von Lem haben einiges zu meinem Interesse an Sternen, Planeten und Weltraumreisen beigetragen.

Stanislaw Lem - Der UnbesiegbareErstauflage: 1964
Seitenanzahl: 240
Review online seit 15.09.2012

[toc]

Der Unbesiegbare: Handlung

Der UNBESIEGBARE ist ein schwerer Raumkreuzer mit rund 100 Mann Besatzung. Er fliegt zum viele Lichtjahre entfernten Planeten Regis III, um nach seinem Schwesternschiff, der KONDOR, zu suchen. Die KONDOR war wenige Jahre zuvor dort gelandet – ein Standardeinsatz zur Erforschung des Planeten. Man hoffte, dort Spuren von Leben zu finden. Doch die Verbindung zur KONDOR brach ab und ihr Schicksal blieb unklar.

Die Besatzung des UNBESIEGBAREN erwartet ein öder Planet, der an Land keine Lebewesen aufweist, in seinen Ozeanen jedoch reichlich belebt ist. Es geht nun darum, den verlorenen Kreuzer ausfindig zu machen und die rätselhaften Vorgänge auf dem Planeten zu untersuchen, die zum Verlust der KONDOR geführt haben.

Dabei sind die Wissenschaftler zunächst selbst ratlos. Auch, als die KONDOR schließlich lokalisiert wird, kann die Besatzung des UNBESIEGBAREN nicht erklären, was passiert ist. Nach einiger Zeit und viel Forschungsarbeit kommt sie – teilweise durch Verluste in den eigenen Reihen – zu Erkenntnissen, die für mich absolut überraschend und erfrischend anders sind als alles, was man aus der Science-Fiction sonst so kennt.

Der Unbesiegbare: Rezension

Jedenfalls. Wie man an der Seitenanzahl sieht, hat man hier keine epische Story, die sich wie bei Peter F. Hamiltons Commonwealth-Saga über etliche Bücher mit jeweils um die 800 Seiten ausbreitet.

Der Schreibstil ist schlicht-technisch, es geht eben um die Aufklärung unverständlicher Phänomene und dazu sind einige Wissenschaftler im Einsatz. Aber es ist nicht so speziell, dass man es als Laie nicht verstehen kann und so „schlimm“ bzw. viel ist es auch nicht, dass es einem auf die Nerven gehen würde.

Ereignisse

Ich bin immer wieder überrascht, wie viel Handlung sich auf den wenigen Seiten drängt, eigentlich ist man sowas eher von einem 800-Seiter gewöhnt. Auf diesen wenigen Seiten passiert in der Tat sehr viel. Viel Platz für Herumgeträume, wie etwa in Lems Fiasko, bleibt hier nicht. Seit Jahrzehnten hoffe ich auf eine Verfilmung, die mit diesem Buch meiner Meinung nach wirklich gut funktionieren könnte :D

Allerdings ist das eine subjektive eigene Meinung. Auf Amazon habe ich mich vor Jahren in den Kommentaren zu einer sehr negativen Rezension mit dem Rezensenten herumgeprügelt, der der Meinung war, dass in Der Unbesiegbare einfach nichts passiert. Dem kann ich absolut nicht zustimmen. Klar – das Buch braucht auch seine vielleicht 50 Seiten, um „anzukommen“: Die Crew richtet sich auf der Regis ein, trifft Sicherheitsmaßnahmen, und findet zunächst nicht viel. Das ändert sich dann aber, und man muss einfach nur noch wissen, was denn da nun genau vorsich geht..

Charakterentwicklung

Für Charakterentwicklung ist in Der Unbesiegbare in der Tat nicht viel Platz – ist aber auch nicht nötig. Man findet sich als Leser in der pflichtbewussten Besatzung wieder, wo man sich gegenseitig bestenfalls auf beruflicher Ebene mäßig kennt. Es geht in diesem Buch darum, merkwürdige Vorkommnisse aufzuklären, und Lem schafft es sehr gut, den Leser miträtseln zu lassen.

Lem schreibt Der Unbesiegbare aus der Sicht von Rohan, einem ranghohen Offizier an Bord, und der Leser kennt weder Rohan näher kennen, noch andere Charaktere. Sie dienen im Grunde alle nur als Darsteller, um die größeren Ereignisse darzustellen. Es gibt nur ein engeres Gespräch im Buch, in dem die Masken ein wenig fallen.

Moralische Fragen

Die Mannschaft des Unbesiegbaren trifft auf der Regis zunächst Vorgänge an, die niemand erwartet hätte und für die es auch keine offiziellen Dienstanweisungen gibt. So stehen am Ende auch moralische Fragen und Entscheidungen an:

  • Was ist eigentlich Leben?
  • Was ist Evolution?
  • Was ist Rache? Wo hat Rache Grenzen?
  • und der Klassiker: Wenige Personen retten und dabei viele gefährden, oder wenige Personen dem sicheren Tod überlassen?

Der Unbesiegbare: Wertung

5 Sterne
Dieses Buch habe ich unzählige Male gelesen und es wird einfach nicht schlechter. Obwohl schon so alt und „überholt“ mit Lochstreifen-Computern (:D so süß) ist es ein echter Sci-Fi-Klassiker. Auf mich üben vor allem die Wendung und die moralischen Fragen einen großen Reiz aus.

Ach ja – wem so ein schlicht-technischer Stil gefällt und Wert legt auf intelligente Handlung, dem seien die Geschichten von Pilot Pirx, auch von Lem, ans Herz gelegt. Es handelt sich hier eher um Kurzgeschichten, die aber meist überraschende Inhalte haben.

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kaffee spendieren