Die The Legend of Zelda-Reihe ist mittlerweile fast 40 Jahre alt. Für mich gehört Zelda genauso zu geliebten Kindheitserinnerungen wie für jemanden, der 20 Jahre jünger ist. Faszinierend, oder? Trotzdem hat die Spielreihe es im Laufe ihrer vielen Spiele in dieser Zeit geschafft, ihre Kernelemente – die Geschichte um Link, Zelda, Ganondorf in Hyrule – beizubehalten.
Tatsächlich spiegelt sich „mein“ geliebtes Kindheits-Zelda, A Link to the Past aus 1992, in den beiden aktuellen Spielen Breath of the Wild (2017, hier mein Review) und Tears of the Kingdom (2023) unheimlich wieder. Man sieht, dass A Link to the Past gerade in den Details den beiden neuen Spielen als Inspiration gedient hat. Ein paar Beispiele – mehr dazu unten im Beitrag:
- für Kakariko hat man etwa teilweise auf die in Link to the Past auf Stufen liegenden Häuser zurückgegriffen,
- es gibt lange Brücken, die sich über die Wolken erheben (siehe weiter unten im Beitrag)
- das Startgebiet liegt wieder auf einem Plateau (in Link to the Past passt zwar nur ein Haus mit Garten auf dieses Plateau, aber es ist vergleichbar!)
- mehrere Bergketten, die den direkten Weg unmöglich machen
- es gibt einen Brillenfelsen! Er befindet sich allerdings woanders als in Link to the Past
- Schluchten, Steinkreise, mehrere Flüsse und Seen, Labyrinthe
- riesige Skelette von Urviechern, unter denen man durchlaufen kann
Info zur Aktualität des Beitrags: Ich hatte diesen Beitrag ursprünglich im November 2017 und auf Basis von Breath of the Wild geschrieben. Mittlerweile ist der Nachfolger Tears of the Kingdom schon draußen. Wegen der Ähnlichkeiten zwischen Breath of the Wild & Tears of the Kingdom in Bezug auf die Open World und das Gameplay lege ich die beiden hier mal weitgehend als „Breath of the Kingdom“ zusammen ^^ Außerdem habe ich den Artikel aktualisiert und veröffentliche ihn daher neu.
Ich finde es unheimlich interessant, das mittlerweile 31 Jahre alte A Link to the Past mit den aktuellen riesigen Open World-Spielen Breath of the Wild & Tears of the Kingdom zu vergleichen. Damit meine ich nicht das Gameplay – das hat quasi nichts mehr miteinander zu tun. Aber beim Spielen hat man so viele Aha-Effekte, in denen man die Gemeinsamkeiten erkennt. Teilweise fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
Davon gibt es in diesem Beitrag ein paar Beispiele. Vielleicht hast du daran ja genauso viel Spaß? :D
A Link to the Past war mein erstes Spiel aus der Zelda-Reihe und für mich hängen noch immer unheimlich viele Erinnerungen dran. Dafür hatte ich mir damals den Spieleberater gekauft, damit ich mein Lieblingsspiel auch dann bei mir hatte, wenn keine Konsole da war :D Aus dem Spieleberater habe ich auch ein paar Ausschnitte für diesen Beitrag verwendet.
Ocarina of Time aus 1998 ist ebenfalls ein hervorragendes Zelda-Spiel. Aber es ist in vielen Dingen von A Link to the Past abgewichen, das zeigt sich schon an der Karte, und Twilight Princess folgt eher Ocarina of Time. Wind Waker kann man nicht wirklich vergleichen und Skyward Sward habe ich beschämenderweise nicht durchgespielt (>_<).
„Eine Stimme in der Dunkelheit“
Ist es dir auch aufgefallen? Die ersten Spielminuten von A Link to the Past und Breath of the Wild ähneln sich deutlich. In A Link to the Past wacht Link nachts auf und hört..
Eine Stimme in der Dunkelheit. Plötzlich schreckte Link auf, war da nicht ein Flüstern, oder träumte er? Nein, das Flüstern war da, war Wirklichkeit. Die Stimme wurde nun deutlicher, vertrauter. Es war die Stimme von Zelda, der Königstochter. Doch die Stimme klang verzweifelt, denn die Prinzessin wurde von dem bösen Hexenmeister Aghanim entführt und wartet nun in den Kerkern auf ein ungewisses Schicksal.
Aus dem A Link to the Past-Spielebegleiter
In Breath of the Wild ist es nicht Nacht und Link schläft keinen normalen Schlaf. Dennoch: Link erwacht aus dem Schlaf und hört kurz darauf Zeldas verzweifelte Stimme aus dem Schloss von Hyrule, wo sie seit 100 Jahren die Verheerung Ganon in Schach hält. Doch ihre Kräfte lassen jetzt nach und sie braucht Links Hilfe.
Aus einer Prinzessin, die in verschiedenen Spielen immer wieder nur Entführungsopfer gewesen ist, ist nun die Retterin Hyrules geworden, die während Links Mittagsschlaf die Welt vor dem Zusammenbruch bewahrt.
Hyrule – Now and then
Hyrule ist das Land, in dem die Zelda-Reihe ihren Ursprung hat. Schon seit dem ersten Spiel, „The Legend of Zelda“ aus 1986, ist Hyrule ein Land voller Rätsel und Mythen, das erkundet werden will.
Oben links siehst du ein Artwork zu diesem ersten Zelda-Spiel. Wälder, Felsen, in der Ferne ein Fluss und viele Berge – das ist es, was sich die Spieledesigner vor fast 40 Jahren unter Hyrule vorstellten. Und genau diese Idee haben sie 2017 wieder aufgegriffen: Rechts (Mobilnutzer bitte einfach auf dem Bild nach links wischen!) die Aussicht in Breath of the Wild, als Link aus seinem Schlaf erwacht und aus seiner Höhle tritt. Das ist exakt die gleiche Perspektive!
Danke an den ewigen Fan (siehe Kommentar unten), der mich leider darauf hinweisen musste ^^
Die Grafik des ersten Zelda-Spiels 1986 ist noch ziemlich … rudimentär, siehe unten. Da brauchte man Fantasie, um sich vorzustellen, was da überhaupt abgebildet ist. A Link to the Past hat Hyrule erstmals ein hübsches Gewand verliehen – so hübsch, dass man es noch heute gut spielen kann. Deshalb nutze ich hier A Link to the Past als Grundlage :)
In Breath of the Wild ist Hyrule riesig. Als Spieler bräuchte man sehr lange, um von einer Seite der Karte auf die andere zu kommen. In A Link to the Past geht das dagegen in drei Minuten. Die Größe der Welt ist also nicht vergleichbar.
Und dennoch scheint es mir, als wäre das Breath of the Wild-Hyrule genau das Hyrule, das die Designer 1992 vor Augen hatten, als sie an A Link to the Past arbeiteten: Ein Land voller Rätsel, voll merkwürdiger Felsformationen, voller Hügel, Wälder, Labyrinthe und versteckter Geheimnisse.
Breath of the Wild-Hyrule basiert auf A Link to the Past-Hyrule
In diesem Unterkapitel nehme ich mir die Hyrule-Karte aus A Link to the Past vor und vergleiche sie mit der aus Breath of the Wild (und Tears of the Kingdom). Es ergeben sich dabei nämlich ziemlich viele Ähnlichkeiten.
An der Lage der Regionen sieht man das Vorbild von Breath of the Wild: Die Karte basiert im Wesentlichen auf dem Hyrule von A Link to the Past:
- Zentral gelegen das Schloss, der Todesberg weit im Nordosten, westlich davon die Verlorenen Wälder.
- Im Südwesten befindet sich die Wüste, direkt im Süden liegen Sümpfe.
- Der Hylia-See ist allerdings leicht verrutscht und er ist nicht so groß wie in allen vorigen Spielen. Auch Kakariko befindet sich völlig woanders.
- Dafür finden sich die Zora, wie aus Link to the Past bekannt, wieder im Nordosten am Fuße des Todesbergs, und die Stadt der Zora ist ebenfalls nur beschwerlich zu erreichen.
Ich habe keine Kosten und Mühen gescheut, das mal auf die beiden Maps zu übertragen :D
Du siehst also: Da stimmt viel überein. Insgesamt ist Breath of the Wild natürlich viel weitläufiger. Während auf der Karte von A Link to the Past sogar einzelne Bäume und Häuser verzeichnet sind, müssen wir uns in Breath of the Wild mit Ortsmarkierungen begnügen. Es kamen auch neue Regionen dazu, manche davon kennen wir schon aus anderen Zelda-Spielen, etwa Phirone, die Gerudo-Wüste u.v.m.
Dennoch sind die Ähnlichkeiten der beiden Karten überwältigend. Das ist für mich ein wichtiges Indiz dafür, dass Breath of the Wild ein „verwirklichter Traum“ von damals ist.
Viel aufgeräumter: Ocarina of Time, Twilight Princess & Skyward Swords
In Ocarina of Time befindet sich in der Mitte der Karte zentral die Hylianische Steppe (engl. Hyrule Fields), und darum herum angesiedelt befinden sich die verschiedenen Regionen und auch das Schloss von Hyrule. Die Steppe ist der Dreh- und Angelpunkt, der kaum umgangen werden kann, wenn man von einer Region in die andere wechselt. Im Vergleich zu A Link to the Past und Breath of the Wild ist das Hyrule aus Ocarina of Time sehr aufgeräumt.
Twilight Princess und später Skyward Swords schließen sich in dieser Hinsicht mehr an Ocarina of Time an.
Die Hyrule Fields gibt es auch in Breath of the Wild, sie heißen hier allerdings „Ebene von Hyrule“. Das ist hier aber bei weitem keine so zentrale und wichtige Landschaft wie in Ocarina of Time und Twilight Princess.
Interessante Ähnlichkeiten zwischen A Link to the Past und Breath of the Wild
Kommen wir jetzt zu ein paar Details. Wir haben ja schon gesehen, dass die Karten große Übereinstimmungen haben. Aber auch abseits der Lage ganzer Berge, Dörfer und Seen wimmelt es in beiden Karten von Höhlen, merkwürdigen Felsformationen und Geheimnissen.
Dazu kommen wir jetzt :)
Vorliebe für Brunnen
Die Entwickler scheinen Brunnen zu lieben. In A Link to the Past kann Link in Brunnen springen. Dort gibt es meistens kleinere Schätze wie Herzteile oder Rubine zu finden.
In Tears of the Kingdom gibt es sogar eine Nebenquest: Finde und untersuche alle Brunnen (70 oder 80?) ^^ Ich weiß gar nicht mehr, ob es die auch in Breath of the Wild gibt.
In Ocarina of Time ist der Besuch eines Brunnens sogar wichtiger Bestandteil der Hauptquest.
Blöcke und Kreise
Jeder, der Zelda kennt, weiß: Gewisse Eigenschaften funktionieren dort fast immer. Wenn Fackeln nicht brennen: Zünde sie an. Hinter Wasserfällen können sich Höhlen und Schatztruhen verstecken. Wenn es Steinkreise gibt, dann mach was damit.
In A Link to the Past gibt es völlig „sinnlos“ an der freien Luft auch schon gewisse Block-Muster. Früher bin ich einfach dran vorbeigelaufen, aber seit Breath of the Wild fällt mir sowas auf ^^ Warum sie diese Muster früher reingenommen haben, kann ich mir nicht erklären, sie hatten damals keine Funktion. Aber heute: Sieht man in „Breath of the Kingdom“ (^^) irgendwelche Blöcke oder auffällige Muster, stecken meistens kleine Krog-Rätsel dahinter.
Merkwürdige Landschaften
Schon in A Link to the Past war die Karte voll mit verschiedensten Landschaften. Die Entwickler haben hier sehr viel Fantasie bewiesen. Wofür diese Steinhaufen aber gut sein sollten, konnte ich mir nie erklären. Sie sind eben einfach da.
„Breath of the Kingdom“ macht das nach. Warum mal nicht ein Pilz-Tal? Einfach nur so als Abwechslung.
Monumente und Statuen
Hyrule ist ein Land der Mythen und Legenden. Es gibt überall Hinweise auf die Vergangenheit. In A Link to the Past stehen immer wieder mal alte, verwitterte Statuen bzw. Monumente herum, die eigentlich keinen Zweck haben. Link findet auch mehrere Tafeln mit uralten Texten in der Sprache der Hylianer. Er braucht das Buch Mudora, um diese Texte zu übersetzen.
Auch in Tears of the Kingdom gibt es solche Tafeln (auf den Himmelsinseln) – in einer Quest soll er herausfinden, wie er die Alt-Hylianischen Texte übersetzen kann. Ein Buch gibt es aber leider nicht ^^
Dafür stehen aber auch hin und wieder alte Ruinen und Monumente herum.
Laser-Statuen
In A Link to the Past gab es sich drehende Laser-Statuen. Wenn sie Link entdecken, schießen sie einen Laser auf ihn, der viel Schaden anrichtet. Auch in Ocarina of Time gab es solche Statuen.
Richtig mies wurden sie nun in Breath of the Wild. Wenn diese Teile, hier Wächter genannt, Link ausgemacht haben, dann lädt sich der Laser auf und Link sollte besser in Deckung gehen. Ihr seht das in einer Szene meines Breath of the Wild-Gameplay-Videos sehr gut :D Trifft der Schuss, wird Link brennend zu Boden geworfen. Bis er sich wieder aufgerappelt hat, kommt schon fast der nächste Schuss. Wird er von mehreren Wächtern anvisiert, dann sollte er besser schnell rennen (im Zickzack! ^^).
Vor allem in den Hyrule Fields gibt es besonders viele dieser Wächter, manche davon auch beweglich. Und sie alle haben eine verdammt hohe Reichweite!
Die (Verlorenen) Wälder und das Masterschwert
In den Verlorenen Wäldern befindet sich in A Link to the Past das Masterschwert. Wälder spielen in allen Zelda-Spielen eine wichtige Rolle. Man kann sich hier verlaufen, oft liegt Nebel zwischen den Bäumen und die Stimmung ist irgendwie ganz besonders mythisch. Auch in Twilight Princess und Breath of the Wild bekommen wir das Masterschwert im Wald (Heiliger Hain bzw. Wälder von Hyrule). In Ocarina of Time müssen wir für das Schwert allerdings die Zitadelle der Zeit aufsuchen.
Zum Fundort des Masterschwerts in Breath of the Wild haben sich die Designer wohl nochmal ein altes Artwork aus A Link to the Past angeschaut. Die Stimmung in der Lichtung in Breath of the Wild entspricht fast exakt der aus dem rund 31 Jahre alten Artwork <3
Brücken in den Wolken
In A Link to the Past gibt es im äußersten Norden auf dem Todesberg Brücken, die in großer Höhe über die Wolken führen. Das ist schon auf der Karte zu erkennen (siehe oben), besonders gut aber natürlich im Spiel.
Könnte es übrigens sein, dass diese Wolken um den Todesberg herum später zu dem Wolkenkranz um den Todesberg herum geführt haben? In Ocarina of Time umgibt ein freundlicher Ring aus Wolken den Gipfel.
Wie könnte man solche Brücken in einem 3D-Spiel umsetzen? Ich kann mich nicht erinnern, dass es solche Brücken in Ocarina of Time oder Twilight Princess gegeben hätte. In Breath of the Wild finden wir allerdings wieder ein Äquivalent, das dicht genug dran ist :D
Prinzessin Zelda und Link
Zelda spielt im Verlauf der Spiele unterschiedliche Rollen, aber sie hat immer eine wichtige Verbindung zu Link. Während sie in A Link to the Past noch in weiß-blauen Kleidern auftritt, trägt sie in Ocarina of Time (siehe oben im Bild mit der Karte des Spiels) statt blau eher violett, weiß und gold. Das setzt sich auch in Twilight Princess fort (hier mag ich Zelda übrigens am Liebsten!).
Jetzt, in Breath of the Wild, trägt Zelda wieder blau-weiß mit gelb/gold.
Links Kleidung fällt mit Breath of the Wild wirklich aus der Rolle. Statt grünem Strampelanzug mit Zipfelmütze trägt er nun je nach Situation und Geschmack ganz unterschiedliche Rüstungen. Hier ist Nintendo deutlich von den altbekannten Mustern abgewichen, indem Link mehr anzuziehen bekommt als nur eine Standardrüstung, eine für Hitze und eine für Kälte.
Mit seiner Frisur kehrt Link aber wieder zu seinen Ursprüngen in The Legend of Zelda, Zelda 2 und A Link to the Past zurück: Er hat wieder sehr verwuschelte Haare und lange Koteletten (wenn man das so bezeichnen kann) :D
Das Muster seiner Stulpen kennt man übrigens bereits aus Ocarina of Time, hier trägt Ganondorf ein ganz ähnliches Muster:
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