Auf dieser Seite stelle ich das Headset „Cage“ von Teufel vor, das ich mir vor wenigen Tagen gekauft habe. Bei einem Preis von 169 € ist es mit großem Abstand das teuerste Audio-Gerät, das ich jemals mein Eigen nennen durfte. Was kann ein so teures Headset, und lohnt sich das?
Dieser Kauf war spontan. Mein altes Headset ist 7,5 Jahre alt und drückt mir schon lange auf die Ohren, weil die Schaumstoffpolster schon vor Ewigkeiten jegliche Polsterung verloren haben. Auf die Idee, mir mal ein neues Headset zu holen, kam ich nie – immerhin ist der Sound ja noch gut. Da tun die Ohren dann halt weh. Außerdem hatte ich damals über 90 € für das Sennheiser-Headset ausgegeben. Für jemanden, der zuvor mit 15 €-Headsets auskam, war das eine Menge Geld.
Nun bin ich aber über einen Bericht über das Teufel Cage-Headset gestolpert. Es ist erst seit wenigen Wochen auf dem Markt und es handelt sich um das erste Gaming-Headset der Firma Teufel. Teufel mag ich, weil es eine eher kleine Firma ist, die sich ausschließlich auf Audio-Produkte spezialisiert hat. Auch meine PC-Boxen sind von Teufel und sie machen seit fünf Jahren einen guten Job. Sehr interessant fand ich die Special-Features – der Teufel steckt im Detail! So verfügt das Cage sowohl über USB- als auch über 3,5 mm-Klinken-Anschluss. Mehr dazu unten.
Ich habe mir weitere Berichte über das Teufel Cage durchgelesen und es dann einfach bestellt. Einen guten Überblick über andere Headsets in diesem Preissegment habe ich nicht, ich schreibe hier also keinen Vergleich!
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Anforderungen an ein Headset
Jeder hat unterschiedliche Anforderungen an die Geräte, die er nutzt. So werden manche Menschen niemals ein Headset benötigen. Hier die Erwartungen, die ich habe.
Sound
Bei mir sieht es so aus: Ich habe gute PC-Lautsprecher (auch von Teufel.. :D), benutze sie aber nicht sooo oft. Pierre und ich sitzen mit unseren Computern beide im Wohnzimmer, da würden wir uns stören, wenn jeder ständig seine Lautsprecher an hätte. Daher brauche ich gute Kopfhörer, die ich nahezu immer auf habe, wenn ich am PC sitze. Und in meiner Freizeit sitze ich fast immer am PC :D Ich höre darüber Musik, schaue Videos und zocke natürlich auch. Guter Sound ist also wichtig.
Insbesondere fürs Zocken ist ein 7.1-System sehr interessant, damit die Spielwelt realistischer rüberkommt. Man möchte schließlich hören, aus welcher Richtung geschossen wird.
Tragekomfort
Wenn man jeden Abend stundenlang ein Teil auf den Ohren sitzen hat, dann sollte das natürlich auch gut sitzen. Es darf nicht drücken oder übermäßig stören.
Wichtig ist auch die Geräuschabschirmung. Zwar ist es bei uns nicht so laut, da wir ja beide Kopfhörer nutzen, aber wenn Pierre irgendwelche Shooter zockt, muss ich das Gefluche ja nicht auch ständig hören :D Während ich diesen Bericht schreibe, ist er gerade fleißig am Staubsaugen. Davon bekomme ich zum Glück kaum etwas mit ^^
Mikrofon
Mittlerweile spiele ich nicht mehr sooo oft mit TeamSpeak, aber wenn doch, dann ist natürlich ein Mikrofon nötig. Zwar kann es mir relativ egal sein, wie gut ich dabei zu hören bin, aber man sollte mich schon verstehen können :D
Dazu kommt, dass ich mittlerweile sehr gelegentlich auch Videos aufnehme. Besonders bei meinem Wege in die Vergangenheit-Video habe ich mich geärgert, dass meine Stimme am Headset dumpfer klingt als bei den Handy-Aufnahmen.
Dementsprechend habe ich auch darauf geachtet, dass mein neues Headset über ein gutes Mikrofon verfügt.
Das Cage von Teufel
Das Cage entspricht meinen oben genannten Anforderungen sehr gut. Die Verarbeitung ist, wie man bei dem Preis erwarten darf, ausgezeichnet. Die tragenden Teile und Halter sind aus Aluminium, da knickt oder bricht so schnell nichts ab. Gleichzeitig ist das Headset und die Muscheln (heißen die Teile über den Ohren so?) aber auch beweglich genug, um sich gut dem Kopf anpassen zu können.
Die mitgelieferten Kabel – ein USB- und ein Klinkenkabel – sind mit Textil ummantelt und hinterlassen damit ebenfalls einen sehr hochwertigen Eindruck. Hört man gerade keinen wummernden Sound über das Headset, scheuert das/die Kabel allerdings, übertragen auf die Hörmuschel, hörbar an der Kleidung. Ist auch nicht weiter schlimm – wenn man eh nichts hören möchte, setzt man das Headset einfach ab, fertig.
Auf den großen Muscheln prangt jeweils ein großes Teufel-T, das bei Anschluss per USB rot leuchtet. Das müsste meiner Meinung nach nicht sein, zumal sie auch dann leuchten, wenn er PC ausgeschaltet ist. Offenbar gehört es aber, wie bei Gaming-Equipment allgemein, wohl zum guten Ton, dass irgendwas permanent leuchtet.
Sound und Tragekomfort
Zwar bin ich wirklich kein Sound-Profi und habe überhaupt keine Ahnung von den Feinheiten akustischer Klangbandbreiten. Aber der Sound hier passt, ich bin damit sehr zufrieden, sowohl beim Zocken als auch bei allen anderen Tätigkeiten, für die man Ohren braucht :D Einen Bericht, der mehr auf die Soundeigenschaften des Cage eingeht, findet ihr hier.
Die Software, die man auf der Teufel-Webseite runterladen kann, beinhaltet zudem auch einen Equalizer, durch den man man die Klänge an die eigenen Bedürfnisse anpassen kann. Ich hab hier nur leicht ein paar Regler verstellt, da ich die Grundeinstellungen schon fast passend fand.
Die Muscheln sitzen fest über den Ohren, ohne unangenehm zu wirken. Für die Ohren ist dabei genug Platz innerhalb der Muscheln. Auf dem Scheitel drückt das Headset ein wenig, hier bin ich noch am Probieren, wie weit ich den Bügel herausziehen sollte. In anderen Tests habe ich gelesen, dass die Muscheln zu warmen Ohren führen. Das kann ich nicht wirklich bestätigen. Aufgrund der Ansage hätte ich es mir weitaus schlimmer vorgestellt, aber für mich ist da kaum was spürbar.
An einer der Muscheln befindet sich ein breites Lautstärkenrad. Es sitzt dort sehr gut – bei meinem alten Headset befand sich das Rad irgendwo am Kabel zwischen Headset und PC, und bis ich es dort gefunden habe, hat es gedauert. Beim Cage hat man das Rad sofort und kann damit sehr komfortabel die Lautstärke regeln.
Überhaupt sind die insgesamt vier Schalter und Regler (inkl. dem Lautstärkenrad) durch unterschiedliche Haptik und Position gut zu unterscheiden und somit intuitiv zu verwenden.
Mikrofon
Das Mikrofon habe ich bis jetzt im TeamSpeak noch nicht getestet, aber ich habe damit telefoniert und auch kurze Sprachvideos aufgezeichnet. Dabei schneidet es sehr gut ab, meine Stimme ist sehr klar und Hintergrundgeräusche werden gut abgeschirmt.
Der Clou am Mikrofon ist, dass es per 3,5 mm-Klinke an- und aussteckbar ist. Braucht man das Mikro nicht, steckt man es ab und verwahrt es irgendwo. Dann hat man statt eines Headsets einen normalen Kopfhörer und kann nicht etwa versehentlich das Mikro verbiegen.
Eingesteckt wird das Mikrofon an der linken oder rechten Muschel etwa auf Augenhöhe, also recht hoch. Das ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, weil das dünne Kabel bzw. Mikroträger dadurch im unteren Bereich des Sichtfeldes zu sehen ist. Es stört zwar nicht und verdeckt auch nicht den Monitor oder die Tastatur, aber es ist eben wie gesagt gewöhnungsbedürftig. Schlimm finde ich es nicht.
Durch die Drahtummantelung ist das Mikro aber flexibel verbiegbar und kann so genau dort positioniert werden, wo man es braucht. Direkt am Mikroanschluss befindet sich, gut ertastbar, ein Schalter, mit dem man das Mikro stummschalten kann.
USB- und Klinkenanschluss
Die Anschlüsse des Cage sind ein weiter Pluspunkt des Headsets. Es lässt sich sowohl per USB als auch per Klinke anschließen – und zwar gleichzeitig! So kann ich gleichzeitig am PC zocken und über das Handy Musik hören. Beide Soundquellen mischt das Cage dann zusammen. Es stört auch nicht wirklich, zwei statt einem Kabel zu tragen, da beide gleich vom Headset „abgehen“.
Das USB-Kabel ist 3 m lang und dürfte damit auch bis zur Konsole reichen, das Klinkenkabel immerhin 1,3 m. Selbstverständlich kann man das Cage damit auch unterwegs als Kopfhörer fürs Handy oder MP3-Player nutzen. Man zieht einfach das USB-Kabel und das Mikro ab und hat damit einen völlig normalen Kopfhörer, der gar nicht als Headset auffällt. Bei Anschluss über Klinke leuchten auch die roten Ts auf der Muschel nicht.
Aber nicht nur das: per leicht tastbarem Schalter an der Muschel mit den Anschlüssen kann man das Mikrofon zwischen USB und Klinke umschalten. Als Beispiel nennt die Teufel-Webseite diesen häufig auftretenden Fall: Während man im TeamSpeak zockt, ruft die Freundin an. Man schaltet das Mikro um und erklärt der Freundin mit aufgesetztem Headset schnell, dass es heute Abend später wird. Dabei hört man weiter, was im TeamSpeak gesprochen wird, aber durch das auf Klinke geschaltete Mikro hört nur die Freundin am Handy das Gesprochene. Damit ist das Headset auch am Handy voll einsetzbar.
Für den Anschluss über Klinke gibt es an der Muschel einen weiteren, zur besseren Unterscheidung gummierten Multifunktionsknopf. Damit kann man das Handy ein Stück weit steuern und etwa die Musikwiedergabe starten, den nächsten oder letzten Song auswählen oder Anrufe annehmen oder ablehnen.
Das klingt super, und mir war bisher komplett neu, dass man Audio In- und Out beide per Klinke anschließen kann – dafür hat man doch den rosa Mic-Eingang?! Jedenfalls – es geht. Allerdings funktioniert der Anschluss an mein Android-Smartphone (Honor 5X) nicht sofort. Das betrifft sowohl das Mikrofon als auch den Multifunktionsknopf. Ich habe das Gefühl, dass es dann geht, wenn man das Headset bei aktivem Bildschirm einsteckt. Dann kann man problemlos mit dem Knopf am Mikro Songs umschalten und auch das Mikro nutzen. Nach einer Weile hat das Handy das aber offenbar verlernt und es geht nicht mehr?
Lohnt sich der hohe Preis?
Der Preis von 169 € lohnt sich sicher für den, der alle Funktionen nutzt, sprich: Wer das Headset oft am PC nutzt, es auch als Kopfhörer für unterwegs verwendet und der auch oft im TeamSpeak ist bzw. andere Mikrofon-Funktionen benötigt.
Er lohnt sich nicht für sporadische Zocker oder Leute, die nur selten überhaupt Kopfhörer verwenden. Da gibt es sicher günstigere Produkte, die besser zu den Ansprüchen passen.
Wer also alle Funktionen nutzt, der bekommt ein hochwertiges und vielseitiges Produkt – und das kostet natürlich etwas.
Für mich ist das Teufel Cage vom Preis und Funktionsumfang schon fast überdimensioniert. Aber ich behalte das Headset, weil es mir gut gefällt und ich denke, dass ich lange Freude daran haben werde – egal, ob am PC, am Smartphone oder an der Konsole :D
Eine Wertung für dieses Headset fällt mir sehr schwer. Ich fühle mich nicht versiert genug, um objektiv die Soundeigenschaften des Cage beurteilen zu können. Ich bin sehr zufrieden damit. Ob der Sound und die restlichen Funktionen wirklich den Preis von 169,- € rechtfertigen, weiß ich nicht.. Nur 4 von 5 Sternen gebe ich wegen dieses eher subjektiven Gefühls, dass das Cage von Teufel am Ende doch sehr teuer ist und die Klinkenfunktionen nicht perfekt arbeiten. Das kann auch am Handy liegen, klar – wahrscheinlich sogar.
PS: Gestern ging meine 30€-Logitech-Maus kaputt. Ich habe eine neue „Gaming-Maus“ für 13 € bestellt und bin sehr gespannt. Die Logitech-Maus hat auch schon fast 7 Jahre auf dem Buckel, aber hier sehe ich einfach nicht ein, warum man mehr als 30 € ausgeben sollte.
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