In The Stand – Das letzte Gefecht zelebriert King in klinischer Genauigkeit eine Pandemie, die große Teile der Menschheit auslöscht. Die wenigen Überlebenden müssen das Trauma überwinden, dass alle Menschen um sie herum gestorben sind, und versammeln sich, um eine neue Ordnung zu etablieren.
Untertitel: Das letzte Gefecht
Erstauflage: 1978
Seitenanzahl: 1228 / überarbeitete Version ~1600
Sonstiges: Verfilmt (Vierteiler), soll 2018 neu verfilmt werden: Matthew McConnaughey als Randall Flagg
Review online seit:~2002-2006, 9.04.2012, nochmals überarbeitet: 12.01.2017
The Stand: Handlung
Ein tödliches Grippevirus gelangt versehentlich aus einem militärischen Labor an die freie Luft, der größte Teil der Menschheit stirbt. Manche der Überlebenden versammeln sich, um die Zivilisation wieder neu aufzubauen. Sie haben jedoch auch einen Gegenspieler: Randall Flagg ist eine art „Gott der Gewalttätigen“ und errichtet in Las Vegas, der Stadt der Sünden, eine despotische Schreckensherrschaft. Irgendwann kommt es zum unausweichlichen Konflikt zwischen Gut und Böse.
King schildert ausführlich den Untergang der Menschheit und dann den Kampf der Überlebenden in den Ruinen der Zivilisation.
The Stand: Rezension
Ein hervorragendes Buch über einen möglichen Weltuntergang. King hat sich hier Gedanken darüber gemacht, was geschähe, wenn einer der vielen gezüchteten Kampfviren an die Öffentlichkeit geräte – und das Ergebnis ist durchaus beängstigend. Es geht aber nicht nur um das Überleben und Zurechtfinden in einer Gesellschaft, die keine Gesellschaft mehr ist, sondern auch um die Abgründe mancher menschlichen Charakterzüge. Wenn kein Gesetz mehr herrscht und man keine Strafe fürchten muss, mutieren viele Menschen zu wahren Monstern.
King erzählt die Geschichte aus der Sicht verschiedener Charaktere – sowohl „Guter“ als auch „Böser“.
[Überarbeitung vom 12.01.2017:] Nun hab ich nach bestimmt 10 Jahren Abstinenz The Stand in der um 400 Seiten erweiterten Version Ende 2016/Anfang 2017 nochmal gelesen und muss die Rezension nochmal überarbeiten. Es ist nicht grundsätzlich falsch, was ich oben durchstreiche, aaaber heute würde ich es einfach anders formulieren. Außerdem fehlt eindeutig wirkliche Kritik.
The Stand ist thematisch mehr oder weniger in drei Teile gesplittet, die meiner Meinung nach alle eine individuelle Behandlung rechtfertigen. Daher tu ich das hier auch :D
Inoffizieller Teil 1: Die große Grippe
Der erste Teil von The Stand umfasst die Einführung der vielen Charaktere und die Beschreibung des Virenausbruchs. Diesen Teil hat King – da stimme ich heute noch zu und würde weiterhin 5 Sterne geben – überragend geschrieben. Hier fasst King tief in seine Special Effects-Trickkiste und beschreibt packend den Zusammenbruch der Gesellschaft. Auch aus Sicht von Personen, die keine Rolle für die Handlung des Buchs spielen und sowieso kurz danach sterben. Sowas kann King wahnsinnig gut: Er erfindet kurz ganz knapp einen Namen und einen kleinen Charakter dazu und handelt die Figur dann in ein paar Sätzen ab: Mrs. Soundso kehrt müde vom Bridge-Club zurück, isst noch schnell was, steckt ihren Mann mit der Seuche an und ist wenige Tage später tot.
Es kommt auch toll rüber, wie sehr die Überlebenden unter Schock stehen und nicht verarbeiten können, wie innerhalb von maximal drei Wochen die Welt gestorben ist. Wirklich ganz großes Kino!
Inoffizieller Teil 2: Die Regruppierung der „Guten“
Hier geht es darum, wie die „guten“ Charaktere sich zusammenfinden und darüber debattieren, wie die neue Gesellschaft aussehen sollte. Da ergeben sich durchaus sehr interessante Fragen, die den Virusausbruch betreffen, wie zB. die notwendige Beseitigung all der Virenopfer, das Wiedereinschalten des Stroms und überhaupt die Veränderung menschlichen Verhaltens in kleineren oder größeren Gruppen.
Leider sind mir hier fast alle Charaktere unglaublich unsympathisch. Allen voran die goldige Frannie Goldsmith. Sie scheint irgendwie Kings Lieblingsfigur zu sein, deswegen widmet er ihr besonders viel Zeit, während andere Charaktere, die anfangs durchaus interessant eingeführt und behandelt wurden, fast komplett untergehen (Larry Underwood, Nick Andros). Mir ging Frannie und ihr Geheule und Gezicke wirklich einfach nur auf die Nerven, und trotzdem ist sie aus irgendwelchen Gründen unter den Überlebenden sehr beliebt. Sie ist weder witzig, noch besonders schlau, noch hat sie irgendeine besondere Tiefe.
Inoffizieller Teil 3: Die „Bösen“
Der dritte Teil des Buchs behandelt die „Bösen“ – endlich bekommt man einen Blick auf Randall Flaggs Persönlichkeit und sein kleines Reich. Das wird wieder sehr viel interessanter und die Charaktere gehen mir nicht so auf die Nerven. Eigentlich gehen diese beiden Teile ineinander über, weil alles auf einen großen Showdown zuläuft.
Früher hat mich das Buch gänzlich vom Hocker gerissen, heute finde ich nur noch den ersten Teil wirklich überragend.
The Stand: Wertung
/ (12.01.2017)
Sehr lohnenswert. Allgemeinbildung :P Ich finde noch immer, dass die Beschreibung der Pandemie seinesgleichen sucht. Wer sich für diese Dinge interessiert, der sollte das wirklich gelesen haben :D Das meinte ich damals wohl mit „Allgemeinbildung“. Der Rest wird zu sehr von echt schlechten Charakteren und dem mystischen, aber letztlich völlig unverständlichen Gegensatz Gut/Böse runtergezogen.
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