Diana Gabaldons Highland-Saga hat inzwischen mit Outlander sogar einen TV-Serien-Ableger bekommen. Eine junge Frau wird in einem keltischen Steinkreis in Schottland auf einmal unvermittelt in das Schottland des 18. Jahrhunderts versetzt und muss sich – mit dem Wissen des 20. Jahrhunderts ausgestattet – mit dem wilden Schottland und seinen Bewohnern auseinandersetzen.
Erstauflage: 1991-2014
Bände: Insgesamt 8 Bände (ich habe nur die ersten fünf gelesen)
- Feuer und Stein
- Die geliehene Zeit
- Ferne Ufer
- Der Ruf der Trommel
- Das flammende Kreuz
- Ein Hauch von Schnee und Asche
- Echo der Hoffnung
- Ein Schatten von Verrat und Liebe
Seitenanzahl: jeweils ~800-900
Inhalt. 1946 macht das Ehepaar Claire und Frank Randall Urlaub in den schottischen Highlands. Claire, die sich für Heilpflanzen interessiert, hält sich des öfteren an einem alten Steinring, dem Craigh na Dun, auf. Als sie einen der Steine versehentlich berührt, findet sie sich plötzlich im Jahre 1743 wieder, mitten in einem Kampf zwischen schottischen Rebellen und englischen Dragonern.
Die Schotten nehmen Claire auf und bringen sie auf die Burg des mächtigen Clans McKenzie. Nach ihrer Zwangsheirat mit dem jungen Jamie Fraser, dem Neffen des Clan-Oberhauptes, entfaltet sich eine leidenschaftliche Liebe zwischen den beiden. Claire beginnt sich in dieser Welt zwischen Aufklärung, Aberglaube und Hexenwahn zurechtzufinden und sie und ihre Bewohner, allen voran Jamie, der sie wie sein Leben liebt, ins Herz zu schließen.
In diesem teilweise traurigen, teilweise lustigen, aber auf jeden Fall fesselnden Roman geht es um Jamie & Claire und wie sie ihr Leben zuerst im rauhen Schottland, nach einer 20-jährigen Trennung in Frankreich und Amerika meistern.
Kritik: Vor allem die beiden ersten Bücher haben bei mir eine große Sehnsucht ausgelöst – erstens nach Schottland, diesem wilden Land mit seinen wilden Bewohnern (ja, auf diesem Buch beruht meine Liebe zu Schottland, das ich davor kaum kannte), dann nach einer so starken, alles durchdringenden Liebe, die alles andere im Leben in die Bedeutungslosigkeit versinken lässt und last but not least: sie wecken irgendwie eine komische Art von Hoffnung darauf, dass man auch per Zeitversetzung ein komplett neues, besseres Leben anfangen kann. Das Buch saugt einen gradezu in die sich hier auftuende Welt.
Das alles sowie der Humor der Autorin macht vor allem den 1. Band zu einem der schönsten, packendsten und tragischsten Bücher, das ich je gelesen habe.
Gabaldon schafft es, den Leser so sehr in den Bann zu schlagen, dass dieser im Buch versinkt – mit Claire weint, um Jamie zittert und Jack Randall hasst.
Hier kommen wir allerdings auch ein paar Kritikpunkten. Diese Geschichte beruht auf den Leidenschaften, die sie weckt und macht das Ganze daher irgendwie klischeehaft zu einer Frauenstory, auch bedingt dadurch, dass sie aus der Perspektive von Claire geschrieben ist. Für mich sahen danach eine Weile alle Männer des Alltags aus wie weiche Waschlappen.
Weiterhin beginnt das 1. Buch gegen Ende mit unglaublicher Übertreibung. Jamie kommt in die Gewalt seines Erzfeindes und muss hier so einiges erleiden, was wirklich SEHR über die Ziellinie hinausschießt und wohl irgendwie Mutterinstinkte oder sowas wecken sollte, aber leider dann doch eher zu einem merkwürdigen SM-Softporno ausartet. Das hätte nicht sein müssen.
Und zu guter Letzt – aber das kann auch nur mir so gehen – lassen meiner Meinung nach die Bücher ab Band drei sehr nach, was vielleicht auch daran liegt, dass Jamie und Claire nach Amerika auswandern und somit Schottland, in dem alles begann und das ein so wichtiger Bestandteil der Mentalität aller Charaktere war, hinter sich lassen. Irgendwie wandelt sich die Geschichte, die immerhin „Highland-Saga“ heisst, schon nach Band zwei in eine völlig normale Auswanderer-Story.
Trotzdem ist der erste Teil der Geschichte (Band 1 und 2) für mich eine der prägendsten Erfahrungen meiner Leseratten-Karriere geworden. Hier begann ich mich für Schottland zu interessieren (es folgten bislang zwei Urlaube dort) und für seine Geschichte (für mich ein Blick über den Tellerrand, bis dahin hatte ich mich vor allem eigentlich nur für den 2. Weltkrieg interessiert, und jetzt studiere ich Geschichte), dieses Buch war im Grunde mein erster historischer Roman (und man werfe nur einen Blick auf die Anzahl der rezensierten Bücher in der entsprechenden Kategorie meiner Homepage.. ^^) – UND: seitdem finde ich Barbaren toll <3
Wertung.
Wegen der starken Gefühle, die im ersten Buch geweckt werden, vergebe ich hier 5 Sterne, obwohl es Kritikpunkte gibt, die auch hier zutreffen, siehe oben. Diese trüben aber das Gesamtergebnis eher wenig (für mich, für andere ist das Ganze vielleicht doch mehr ein Kitsch-Buch?). Ab Band 3 würde ich allerdings nur noch 3 Sterne und ein Plus vergeben, und die beiden letzten Bände habe ich gar nicht gelesen.
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